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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)

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bei dem Ihnen zugegangenen Exemplar wahrscheinlich noch gefehlt hat, ebenfalls
nobel und würdig - es freut mich, daß Sie dies anerkennen. Vielleicht ist es auch
gar nicht unzweckmäßig, wenn das Werk im Ausland nicht in der Ganzleinen-Aus-
gabe vorgeführt wird. Es könnten sonst vielleicht manche Leute die falsche Vorstel-
lung haben, daß es mit der Materialnot in Deutschland gar nicht so schlimm bestellt
sei. Tatsächlich ist ja aber diese holzfreie Ausgabe ausstattungsmäßig innerhalb der
gegenwärtigen deutschen Buchproduktion ein Unikum. - Besten Dank auch für die
Zusendung der Käuferliste.201 Unsere Auslieferung wird sorgfältig darauf achten, daß
alle die darin aufgeführten Adressen Ihr Werk geliefert bekommen. Wenn Sie uns
alle weiteren direkt bei Ihnen einlaufenden Anfragen nur dann mit dem Vermerk
»befürwortet« zusenden, wenn Ihnen der Anfragende als zweifelsohne sehr wichti-
ger Bezieher erscheint, die Entscheidung aller anderen Anfragen aber uns überlas-
sen, so bin ich Ihnen für diesen Weg sehr dankbar.202 Die Nachfrage ist, vor allem
durch die vielen Pressehinweise, auch für die heutigen Verhältnisse ganz außeror-
dentlich. Ich glaube jetzt schon sagen zu können, daß wir zur Ausführung aller festen
Bestellungen von Seiten der Buchhandlungen und von Privaten mindestens eine
Auflage von 10 000, wenn nicht von 15 000 Exemplaren benötigen würden. Wenn
man sich demgegenüber vor Augen hält, daß die erste Auflage von Schopenhauers
»Welt als Wille und Vorstellung« von dem Verleger Brockhaus wegen Unverkäuflich-
keit zum größten Teil eingestampft wurde und nach 30 Jahren noch nicht ganz ver-
griffen war!2°3 Auch das Leben des Geistes scheint sich vorzugsweise in Extremen zu
bewegen.
Unser Rundschreiben über den Verteilungsmodus für Ihre »Logik« wurde von fast
allen Buchhandlungen, besonders auch den bedeutendsten Firmen, beifällig auf-
genommen, und wir haben bereits den größten Teil der Bezieherlisten. Nur einige
wenige Firmen, origineller Weise hauptsächlich in München, beschwerten sich dar-
über, daß ein solches Verfahren einen Übergriff in die geheiligte Sphäre des buch-
händlerischen Selbstbestimmungsrechtes bedeute. Diese Wenigen, die unmutig rea-
gierten, haben wir schon wieder besänftigt. Ich glaube auch, man müßte an der
Richtigkeit der Methode in einem an und für sich etwas schwierigen Fall geradezu
zweifeln, wenn sie ausnahmslos von allen Betroffenen begeistert gutgeheißen würde.
Die Resonanz in der Presse auf unsere Vorankündigung Ihres Werkes »Von der
Wahrheit« im Zusammenhang mit Ihrem 65. Geburtstag ist zu unserer Freude sehr
lebhaft. Ich sende Ihnen in der Anlage eine Reihe von Belegen, die uns zuletzt zuge-
gangen sind. Sie können gern alle die Belege behalten, die mit einem roten Kreuz ver-
sehen sind.
Sie stehen jetzt sicher mitten im Trubel der Abreise. Hoffentlich ist die Übersied-
lung nach Basel für Sie und Ihre verehrte Frau Gemahlin, der Sie mich bitte empfeh-
len wollen, nicht mit zu großen Strapazen verbunden. Ich hoffe sehr, daß ich Sie im
 
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