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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)

45 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
Basel, den 6. V. 48
Sehr verehrter Herr Piper!
Ich danke Ihnen für Ihre Briefe vom 20. und 30. April. Darf ich zunächst wegen der
Verteilung der Exemplare meine Wünsche aussprechen:
1) Die 20 Exemplare »Philosophischer Glaube« kamen gut an, kosten einen
Gewichtszoll, etwa 4 Franken für die drei Päckchen.
Ich bitte, die weiteren 30 Freiexemplare mir ebenfalls nach hier zu schicken.
2) Ausserdem bitte ich zu Lasten meines Autorenkontos anliegende Geschenkliste
mit dem »philosophischen Glauben« zu beliefern.212
Wegen der Käuferliste empfehle ich die gleichen Namen wie bei dem grossen Werk.
3) »Von der Wahrheit«: ich bitte alle Sendungen, die Sie für mich an die Beschenk-
ten gemacht haben, zu Lasten meines Autorenkontos zu berechnen. Die Freiexem-
plare hätte ich gern sämtlich an mich direkt nach Basel geliefert. Da es wegen des
Gewichts nicht anders geht, muss der Halbleinenband für die Freiexemplare gewählt
werden. Ich warte den Eingang der fünf Exemplare ab, um Sie dann um weitere Sen-
dung zu bitten. Ich werde mir dann erlauben, jeweils die gewünschte Anzahl der
Exemplare anzugeben. Vorher bitte ich nicht an mich zu schicken.
4) Als Käufer für die »Wahrheit« empfehle ich noch: Dr. Alwin Diemer, Philoso-
phisches Seminar I, Johann Gutenberg Universität, Mainz. - Walter Schmitthenner
(durch Buchhandlung Braun in Heidelberg).213
Nun Ihre Reise. Der formelle Brief meinerseits liegt bei.214 Mit dem Artemis-Verlag,
Zürich, habe ich heute nach Erhalt Ihres Briefes gleich telefoniert.215 Ich weiss nicht
sicher, wie Ihre Wünsche wegen der Übernahme der Reisekosten durch den Verlag
gemeint sind, ob als formeller Brief, während in der Tat für Ihre Reisekosten andere
Quellen zur Verfügung stehen. Vermutlich liegt es so. Denn der Verlag kann die
Kosten nicht übernehmen. Ich darf dazu sagen, was mir erst hier klar wird: die unge-
mein hohen Preise in der Schweiz und der Geldmangel bei den meisten. Ich fange
hier - wegen der Handwerker bei der Wohnungsinstallation - gleich mit Schulden an
und muss sparen. Das ist kein Grund zur Klage, denn das Leben ist ja in allem Wesent-
lichen so glatt, dass man - an deutschen Maßstäben [gemessen] - wohlhabend ist. Es
ist ganz umgekehrt wie bei uns. Man dreht den Franken um, bevor man ihn ausgibt.
Und alles ist enorm teuer, Hotels insbesondere.
Herr Dr. Witz - Chef des Artemis-Verlages - hat die Absicht, Mai oder Anfangjuni
nach Deutschland zu fahren. Er will Sie dann besuchen, insbesondere um zu sprechen
wegen des Absatzes meines grossen Werks in der Schweiz, vielleicht durch eine Aktion
zwischen Ihren beiden Verlagen.216
 
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