Karl Jaspers - Piper Verlag (1948)
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Ausserordentlich gefreut habe ich mich über Ihre Nachricht, dass wir nun das
Manuskript zu Ihrem neuen Buch
»Vom Ursprung und Ziel der Geschichte«
erwarten dürfen. Wir haben die Möglichkeit, das Werk sofort in Satz zu geben. Es ist
selbstverständlich, dass wir der Herstellung dieses Werkes innerhalb unseres neuen
Arbeitsprogramms die erste »Dringlichkeitsstufe« zuerteilen. Sie nannten einen
Umfang von etwa 350 Seiten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Manuskript, am
besten unter Einschreiben, uns umgehend zuschicken würden, damit wir es gleich
nach Neujahr in Satz geben können. Als Buchformat möchten wir das Format des
»Philosophischen Glaubens« nehmen, das sich auch für ein umfangreicheres Werk
gut ausnimmt, also als beschnittene Seitengrösse 14 x 22 cm. Wünschen Sie Vorlage
einer Probeseite der Druckerei noch vor Satzbeginn? Sonst würden wir gleich anfan-
gen lassen und Ihnen die Probeseite nebenher schicken. Wir werden wieder eine
schöne Antiqua und eine übersichtliche Satzanordnung wählen. Da wir, wie Sie rich-
tig bemerken, immer noch von unberechenbaren Faktoren abhängen - in den letzten
zwei Monaten haben sich die noch anhaltenden radikalen Stromkürzungen beson-
ders erschwerend ausgewirkt -, möchte ich bei der Nennung des voraussichtlichen
Erscheinungstermins einigermassen vorsichtig sein. Ich glaube aber, Ihnen mit grös-
ster Sicherheit sagen zu können, dass das Werk bis 15.9.49 erscheinen wird. Dabei ist
vorausgesetzt, dass keine nachträglichen Arbeiten für Register oder dergleichen, die
einen wesentlichen Zeitaufenthalt verursachen könnten, anfallen.
Ich halte es für möglich, dass wir die Fertigstellung des Buchs auch zu einem noch
früheren Zeitpunkt erzwingen können. Doch wäre es nicht günstig, es im Hochsom-
mer - dieser wird für den Buchhandel künftig wohl wieder die Sauregurkenzeit sein -
auszuliefern.
Als Erstauflage möchte ich zunächst 5 000 Exemplare vorsehen.252 Unser Vertreter
beginnt mit den Besuchen der Sortimentsbuchhandlungen wieder Mitte Januar. Soll-
ten die Vorausbestellungen zeigen, dass wir eine höhere Erstauflage brauchen, so kön-
nen wir uns rechtzeitig entsprechend einrichten.
Mit dem Vertragsentwurf sind wir ganz einverstanden. Es ist ein wenig schmerz-
lich für uns, dass wir für dieses bedeutungsvolle Werk auch später dem Ausland gegen-
über nicht selbst eintreten können. Ihre Gründe für die Vergebung von zwei Parallel-
ausgaben sind aber durchaus einleuchtend.
Ich möchte Ihnen zwei kleine Wünsche zur Fassung des Vertrags vorbringen, und
zwar zu den §§ 1 und 3. Ich wäre Ihnen, Herr Professor, dankbar, wenn Sie den ersten
Satz in § I folgendermassen erweitern würden: »Der Verfasser überträgt dem Verlag
R. Piper & Co. das alleinige Verlagsrecht an seinem Werk für alle Auflagen und Aus-
a hs. Rb. von Jaspers fällt weg
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Ausserordentlich gefreut habe ich mich über Ihre Nachricht, dass wir nun das
Manuskript zu Ihrem neuen Buch
»Vom Ursprung und Ziel der Geschichte«
erwarten dürfen. Wir haben die Möglichkeit, das Werk sofort in Satz zu geben. Es ist
selbstverständlich, dass wir der Herstellung dieses Werkes innerhalb unseres neuen
Arbeitsprogramms die erste »Dringlichkeitsstufe« zuerteilen. Sie nannten einen
Umfang von etwa 350 Seiten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Manuskript, am
besten unter Einschreiben, uns umgehend zuschicken würden, damit wir es gleich
nach Neujahr in Satz geben können. Als Buchformat möchten wir das Format des
»Philosophischen Glaubens« nehmen, das sich auch für ein umfangreicheres Werk
gut ausnimmt, also als beschnittene Seitengrösse 14 x 22 cm. Wünschen Sie Vorlage
einer Probeseite der Druckerei noch vor Satzbeginn? Sonst würden wir gleich anfan-
gen lassen und Ihnen die Probeseite nebenher schicken. Wir werden wieder eine
schöne Antiqua und eine übersichtliche Satzanordnung wählen. Da wir, wie Sie rich-
tig bemerken, immer noch von unberechenbaren Faktoren abhängen - in den letzten
zwei Monaten haben sich die noch anhaltenden radikalen Stromkürzungen beson-
ders erschwerend ausgewirkt -, möchte ich bei der Nennung des voraussichtlichen
Erscheinungstermins einigermassen vorsichtig sein. Ich glaube aber, Ihnen mit grös-
ster Sicherheit sagen zu können, dass das Werk bis 15.9.49 erscheinen wird. Dabei ist
vorausgesetzt, dass keine nachträglichen Arbeiten für Register oder dergleichen, die
einen wesentlichen Zeitaufenthalt verursachen könnten, anfallen.
Ich halte es für möglich, dass wir die Fertigstellung des Buchs auch zu einem noch
früheren Zeitpunkt erzwingen können. Doch wäre es nicht günstig, es im Hochsom-
mer - dieser wird für den Buchhandel künftig wohl wieder die Sauregurkenzeit sein -
auszuliefern.
Als Erstauflage möchte ich zunächst 5 000 Exemplare vorsehen.252 Unser Vertreter
beginnt mit den Besuchen der Sortimentsbuchhandlungen wieder Mitte Januar. Soll-
ten die Vorausbestellungen zeigen, dass wir eine höhere Erstauflage brauchen, so kön-
nen wir uns rechtzeitig entsprechend einrichten.
Mit dem Vertragsentwurf sind wir ganz einverstanden. Es ist ein wenig schmerz-
lich für uns, dass wir für dieses bedeutungsvolle Werk auch später dem Ausland gegen-
über nicht selbst eintreten können. Ihre Gründe für die Vergebung von zwei Parallel-
ausgaben sind aber durchaus einleuchtend.
Ich möchte Ihnen zwei kleine Wünsche zur Fassung des Vertrags vorbringen, und
zwar zu den §§ 1 und 3. Ich wäre Ihnen, Herr Professor, dankbar, wenn Sie den ersten
Satz in § I folgendermassen erweitern würden: »Der Verfasser überträgt dem Verlag
R. Piper & Co. das alleinige Verlagsrecht an seinem Werk für alle Auflagen und Aus-
a hs. Rb. von Jaspers fällt weg