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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0224
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1950)

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holt auftauchen. In dieser Vielstimmigkeit treten Ihre grundlegenden Anliegen: die
redliche Wahrheitssuche der Wissenschaft als ihre sittliche Verpflichtung, geistige
Freiheit als Bedingung der Menschlichkeit - umso klarer hervor. Trotzdem ist es aber
unser Eindruck, daß im Hinblick auf das Ganze die reinen Universitätsfragen, denen
fünf Aufsätze und Reden gewidmet sind, einen etwas zu großen Raum einnehmen.
Ich erlaube mir deshalb, Ihnen mit gleicher Post als Einschreibesendung die vor-
stehend genannten sieben Druckvorlagen - und dazu noch als achte »Wissenschaft
im Hitlerstaat« (im Heft mit »Die Antwort an Sigrid Undset«)338 zuzusenden mit der
Bitte, doch diese Stücke selbst noch einmal in Hinsicht auf ihr Zusammenwirken zu
überprüfen. Wir würden es, wie gesagt, begrüßen, wenn Sie sich zur Fortlassung von
einem oder zwei dieser Beiträge verstehen könnten.
Ich möchte hiermit noch eine positive Anregung verbinden.
Könnten Sie uns vielleicht noch einen ungedruckten Aufsatz für den Band
überlassen? Es erhöht ja stets den Reiz eines Sammelbandes sehr, wenn er nicht aus-
schließlich Beiträge enthält, die schon in Zeitschriften oder sonst einzeln veröffent-
licht worden sind, sondern dazu dem interessierten Leser auch ganz Neues bietet.
Völlig ungedruckt ist bisher nur »Das radikal Böse bei Kant«; »Das Gewissen vor der
Atombombe« - ein Beitrag von heute unheimlichster Aktualität! - ist noch nicht in
Deutschland erschienen.339 Einige weitere Aufsätze, die nur in Festschriften bisher
vorliegen,34° sind zwar dadurch wohl nur einem kleineren Kreis bekannt geworden.
Die Veröffentlichungen in der »Wandlung« hatten aber einen großen Radius, wohl
gerade unter Ihren Lesern.341 So wäre es sehr schön, wenn Sie uns vielleicht noch einen
ungedruckten Beitrag übersenden könnten.
Ich hoffe, Sie fassen, Herr Professor, die Äußerungen und Anregungen in diesem
Brief nicht als zu weit gehendea Kritik an der von Ihnen getroffenen Zusammenstel-
lung auf. Alles, was ich Ihnen schreibe, hat seinen Impuls allein in unserm Wunsch,
daß auch diese Veröffentlichung, die Sie uns anvertrauen, gut gelingt und einen
befriedigenden Erfolg findet.
Der Plan Ihrer »Philosophiegeschichte« ist eine Aussicht für unsern Verlag, die
meinen Vater und mich mit besonderer Freude erfüllt. Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie
unsern Rat wegen der typographischen Gestaltung dieses Werks einholen wollen. Ich
habe mir inzwischen noch verschiedene Publikationen etwa ähnlicher Art im Hin-
blick auf die Druckanordnung angesehen. Dabei bestätigte es sich, daß eine Mischung
verschiedener Satzarten - einspaltig in größerem Grad für die zentralen Charakteri-
stiken und zusammenfassenden Texte, einspaltig in kleinerem Grad und zweispaltig
in noch kleinerem Grad für die übrigen Texte - ein üblicher und auch eine ästhetisch

a statt zu weit gehende im Typoskript zu weitgehende
 
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