Karljaspers - Piper Verlag (1953)
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allem, aber auch dem der kritischen Leser standhalten würde. Nun freut es mich sehr,
dass Sie der Festschrift das Prädikat des über die Diversität ihrer »Polythematik« hin-
aus Organischen zuerkennen. Gern würde ich später einmal hören, welche Beiträge
oder einzelne Perspektiven für Sie bei der Lektüre anregend waren.
Meine Frau und ich haben uns hier - in der Welt der »Zauberberge« - bei pracht-
vollem Sommerwetter gut erholt. Meine Frau übte unten im Tal die ersten Elemente
des Schilaufs. Ich habe - vom Zentrum des durch eine Drahtseilbahn erreichbaren
Weissfluhjochs (2 650 m) aus - viele der grossen Abfahrten gemacht. Eine Ansichts-
karte von einer der Hauptstrecken füge ich bei.
Mit herzlichen Grüssen und herzlichem Dank für Ihrer lieben Gattin und Ihre
Grüsse von uns beiden Ihr ganz ergebener
Klaus Piper
x Ich habe die umfängliche, über ein Jahr geführte »Festschrift-Korrespondenz« in
einem eigenen Ordner gesammelt, - als interessantes Material fürs Verlagsarchiv.
100 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS
Basel, den 3. April 1953
Lieber Herr Piper!
Herzlichen Dank für Ihre Zeilen vom 31. März und für die angekündigten Zusendun-
gen.487 Die Briefabschriften haben mich sehr erfreut. Die Anerkennung, die Ihre Lei-
stung darin findet, ist spontan und nicht blosses Gerede.488 Ich höre Entsprechendes
gelegentlich. Meinerseits bin ich bei der Lektüre des Bandes, den ich nun bald ganz
kenne, immer mehr befriedigt gewesen. Einem Teil der Autoren konnte ich schon
danken, die andern werden folgen. Fast alle Aufsätze sind gehaltvoll, zu einem Teil
erregend. Ganz wenige scheinen mir einen etwas zufälligen Charakter zu haben wie
die von Camus, Huxley, die nur für die Festschrift freundlich zur Verfügung gestellt
sind.489 Grossartig erscheinen mir Hannah Arendt und Golo Mann,49° ganz vortrefflich
Rossmann,491 interessant und anregend Ricoeur,492 für mich ungemein und einzigartig
bedeutend Ernst Mayer. Kolle - im Vertrauen gesagt - ist gut gemeint, aber in der Viel-
fachheit des Angeregten etwas diffus und nicht recht gewichtig. Kein anderer Aufsatz
scheint mir in diesem Sinne zu beanstanden.493 Ich schreibe Ihnen später noch einmal.
Bitte sprechen Sie auch Herrn Dr. Knaus meinen herzlichen Dank aus für die treff-
liche Lenkung der Information von Presse und Radio.
Ihre Mitteilungen über den Absatz sind schön.494 Gerne wüsste ich bei Gelegenheit
die Absatzziffer der Festschrift. Ganz zufrieden werde ich erst sein, wenn ich weiss,
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allem, aber auch dem der kritischen Leser standhalten würde. Nun freut es mich sehr,
dass Sie der Festschrift das Prädikat des über die Diversität ihrer »Polythematik« hin-
aus Organischen zuerkennen. Gern würde ich später einmal hören, welche Beiträge
oder einzelne Perspektiven für Sie bei der Lektüre anregend waren.
Meine Frau und ich haben uns hier - in der Welt der »Zauberberge« - bei pracht-
vollem Sommerwetter gut erholt. Meine Frau übte unten im Tal die ersten Elemente
des Schilaufs. Ich habe - vom Zentrum des durch eine Drahtseilbahn erreichbaren
Weissfluhjochs (2 650 m) aus - viele der grossen Abfahrten gemacht. Eine Ansichts-
karte von einer der Hauptstrecken füge ich bei.
Mit herzlichen Grüssen und herzlichem Dank für Ihrer lieben Gattin und Ihre
Grüsse von uns beiden Ihr ganz ergebener
Klaus Piper
x Ich habe die umfängliche, über ein Jahr geführte »Festschrift-Korrespondenz« in
einem eigenen Ordner gesammelt, - als interessantes Material fürs Verlagsarchiv.
100 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS
Basel, den 3. April 1953
Lieber Herr Piper!
Herzlichen Dank für Ihre Zeilen vom 31. März und für die angekündigten Zusendun-
gen.487 Die Briefabschriften haben mich sehr erfreut. Die Anerkennung, die Ihre Lei-
stung darin findet, ist spontan und nicht blosses Gerede.488 Ich höre Entsprechendes
gelegentlich. Meinerseits bin ich bei der Lektüre des Bandes, den ich nun bald ganz
kenne, immer mehr befriedigt gewesen. Einem Teil der Autoren konnte ich schon
danken, die andern werden folgen. Fast alle Aufsätze sind gehaltvoll, zu einem Teil
erregend. Ganz wenige scheinen mir einen etwas zufälligen Charakter zu haben wie
die von Camus, Huxley, die nur für die Festschrift freundlich zur Verfügung gestellt
sind.489 Grossartig erscheinen mir Hannah Arendt und Golo Mann,49° ganz vortrefflich
Rossmann,491 interessant und anregend Ricoeur,492 für mich ungemein und einzigartig
bedeutend Ernst Mayer. Kolle - im Vertrauen gesagt - ist gut gemeint, aber in der Viel-
fachheit des Angeregten etwas diffus und nicht recht gewichtig. Kein anderer Aufsatz
scheint mir in diesem Sinne zu beanstanden.493 Ich schreibe Ihnen später noch einmal.
Bitte sprechen Sie auch Herrn Dr. Knaus meinen herzlichen Dank aus für die treff-
liche Lenkung der Information von Presse und Radio.
Ihre Mitteilungen über den Absatz sind schön.494 Gerne wüsste ich bei Gelegenheit
die Absatzziffer der Festschrift. Ganz zufrieden werde ich erst sein, wenn ich weiss,