Karljaspers - Piper Verlag (1953)

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halb die interessierten Rezensenten anregen, die Festschrift-Besprechung mit einem
grundsätzlichen Zusammenhang zu verbinden, - mit der Frage, inwieweit gegenwär-
tig, wo kaum mehr eine Übersicht über die Diversität der geistigen Tendenzen mög-
lich ist, ein Gemeinschaftsunternehmen wie die Ihnen gewidmete Festschrift doch
sammelnd, zentrierend wirken kann.
Die Verkaufsziffer der Festschrift werde ich Ihnen, wenn sie zum Stichtag des 30.6.
durch die Absatzstatistik festgestellt ist, gern mitteilen. Eben habe ich eine Schätzung
anstellen lassen, die allerdings - wegen der zahlreichen versandten Kommissions-
Sendungen - auf Zuverlässigkeit noch nicht Anspruch erheben darf. Es wären danach
schon etwas über 600 Exemplare fest verkauft. Die festen Vorbestellungen bei Erschei-
nen betrugen 280. Ich glaube, man darf mit diesem Ergebnis, auch im Hinblick auf
den nicht niedrigen Ladenpreis des Bandes, zufrieden sein.
Sehr freue ich mich, daß Sie die Festschrift einigen Freunden zum Geschenk
machen wollen. Mit gleicher Post bringen wir 10 Exemplare an Sie auf den Weg.
Einer Pressenotiz entnehme ich, daß Sie im Juli an dem in Hamburg stattfinden-
den Kongress für kulturelle Freiheit sprechen werden. Es sollen bei der Gelegenheit
über hundert Wissenschaftler und Schriftsteller aus einer Reihe von Ländern zusam-
menkommen.5°° Wenn es mit den Verlagsdispositionen zu vereinbaren ist (vom 16.-
18. Juli soll bei uns die wichtige Vertreter-Besprechung vor Beginn der Herbstreisen
beim Sortiment stattfinden), so würde ich gern nach Hamburg kommen.
Oft noch denke ich an den 23. Februar in Basel. Es wird für mich und meine Frau
immer ein unvergeßlicher Tag sein. Meinem Vater konnte ich neulich den Text Ihrer
Ansprache vorlesen. Er hat sie aufgenommen und sagte mir, eine schönere Anerken-
nung könne sich ein Verleger nicht wünschen. - Wir haben neuerdings eine jüngere
Spezialärztin zugezogen, die Bewegungsübungen mit meinem Vater macht. Er ist
erfreulicherweise, wenn sich die Übungen auch noch in sehr bescheidenem Ausmaß
im Liegen abspielen, der Anfang einer guten Wirkung spürbar.
Mit herzlichen Grüßen, auch an Ihre liebe, verehrte Gattin,
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
102 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 17. April 1953
Lieber und verehrter Herr Piper!
Eben erhielt ich mit bestem Dank Ihren Brief vom 15. April. Die weitere Lektüre der
Festschrift hat mir wiederum viel Freude gebracht. Den Aufsatz von Gruhle schätze