Karljaspers - Piper Verlag (1953)
183
Prof. Röckel in Heidelberg bittet mich, für etwa 50 Studierende seines pädagogi-
schen Instituts den Kauf meines »Philosophischen Glaubens« zu einem ermässig-
ten Preise bei Ihnen zu befürworten. Ich vermute, dass so etwas geht. Es ist mir schon
bei andern Schriften früher von Springer bewilligt worden.531 Ich habe Herrn Röckel
geschrieben, er möge sich direkt an Sie wenden. Dann können Sie die Sache überblik-
ken und entscheiden.532
Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen für Ihre Familie
Ihr ergebener
Karl Jaspers
106 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
20. Juli 1953
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
Während der letzten Wochen drängte sich die Arbeit, wie immer um diese Zeit, hier
außerordentlich zusammen. Morgen will ich - diesmal mit meiner Frau und allen Kin-
dern - in Urlaub gehen.
Ihren Vortrag zur Entmythologisierung habe ich sofort mit größtem Interesse gele-
sen. Er hat mir starken Eindruck gemacht. Da er ja wesentlich über das unmittelbare
Thema hinausreicht, glaube ich, daß er in breiteren Kreisen Interesse finden würde,
und ich würde ihn gern in unserem nächsten Frühjahrsprogramm - als kartonierte
Broschüre im Format wie »Vernunft und Widervernunft« - herausbringen. Die prin-
zipielle Frage ist, ob für diese Einzelausgabe ein Anhang mitgegeben werden sollte, in
dem der Leser in einer gedrängten Übersicht mit den Thesen von Bultmann zusam-
menhängend bekannt gemacht wird. Zwar tönt dessen Position durch Ihre Darle-
gungen ständig hindurch, verschiedentlich wird Bultmann von Ihnen expressis ver-
bis vorgestellt. Der Laie kann aber doch nicht genau entnehmen, was die Hauptsätze
von Bultmann sind.
Mit meiner Frau war ich neulich bei einem Empfang von Herrn und Frau Profes-
sor Kolle. Dieser teilte mir mit, Ihr Vortrag »Die Idee des Arztes« habe ihm großen Ein-
druck gemacht. Ich freue mich sehr auf die angekündigte Zusendung.
Entschuldigen Sie bitte die Kürze meines heutigen Briefes und seien Sie mit Ihrer
lieben Gattin herzlich gegrüßt von meiner Frau und
Ihrem aufrichtig ergebenen
Klaus Piper
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Prof. Röckel in Heidelberg bittet mich, für etwa 50 Studierende seines pädagogi-
schen Instituts den Kauf meines »Philosophischen Glaubens« zu einem ermässig-
ten Preise bei Ihnen zu befürworten. Ich vermute, dass so etwas geht. Es ist mir schon
bei andern Schriften früher von Springer bewilligt worden.531 Ich habe Herrn Röckel
geschrieben, er möge sich direkt an Sie wenden. Dann können Sie die Sache überblik-
ken und entscheiden.532
Mit herzlichen Grüssen und guten Wünschen für Ihre Familie
Ihr ergebener
Karl Jaspers
106 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
20. Juli 1953
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
Während der letzten Wochen drängte sich die Arbeit, wie immer um diese Zeit, hier
außerordentlich zusammen. Morgen will ich - diesmal mit meiner Frau und allen Kin-
dern - in Urlaub gehen.
Ihren Vortrag zur Entmythologisierung habe ich sofort mit größtem Interesse gele-
sen. Er hat mir starken Eindruck gemacht. Da er ja wesentlich über das unmittelbare
Thema hinausreicht, glaube ich, daß er in breiteren Kreisen Interesse finden würde,
und ich würde ihn gern in unserem nächsten Frühjahrsprogramm - als kartonierte
Broschüre im Format wie »Vernunft und Widervernunft« - herausbringen. Die prin-
zipielle Frage ist, ob für diese Einzelausgabe ein Anhang mitgegeben werden sollte, in
dem der Leser in einer gedrängten Übersicht mit den Thesen von Bultmann zusam-
menhängend bekannt gemacht wird. Zwar tönt dessen Position durch Ihre Darle-
gungen ständig hindurch, verschiedentlich wird Bultmann von Ihnen expressis ver-
bis vorgestellt. Der Laie kann aber doch nicht genau entnehmen, was die Hauptsätze
von Bultmann sind.
Mit meiner Frau war ich neulich bei einem Empfang von Herrn und Frau Profes-
sor Kolle. Dieser teilte mir mit, Ihr Vortrag »Die Idee des Arztes« habe ihm großen Ein-
druck gemacht. Ich freue mich sehr auf die angekündigte Zusendung.
Entschuldigen Sie bitte die Kürze meines heutigen Briefes und seien Sie mit Ihrer
lieben Gattin herzlich gegrüßt von meiner Frau und
Ihrem aufrichtig ergebenen
Klaus Piper