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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0310
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1954)

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Windelband als Muster gewählt.628 Ferner würde ein Unterschied von grösserem und
kleinerem Druck in Betracht kommen. Der kleinere Druck würde gewählt für die Ver-
anschaulichung reproduktiver Art. Das wäre vielleicht für den Leser eine Förderung
der Übersichtlichkeit. Doch müsste ich meinen Text daraufhin zuletzt noch durchse-
hen, da ich ihn bisher nicht auf diesen Gesichtspunkt hin absichtlich bearbeite.
Für heute in Eile nur herzliche Grüsse
Ihr ergebener
127 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 31. Dezember 1954
Lieber Herr Piper!
Wieder haben Sie uns zu Weihnachten üppig mit neuen Büchern beschenkt. Meine
Frau und ich danken Ihnen und Ihrer Frau herzlich und erwidern Ihre Glückwünsche.
Das Tafelwerk über die ägyptische Malerei scheint mir technisch ganz hervorra-
gend.629 Alles, was ich bisher gesehen habe, gab eigentlich durch Nachzeichnung, Ver-
einfachung, Ergänzung ein falsches Bild. Es sind herrliche Tafeln. Schön, dass Sie den
Vertrieb für das deutsche Sprachgebiet übernommen haben. Weniger ansprechend
ist die Aufmachung von Text und Vorwort. Beides wirkt etwas zufällig ebenso wie die
dazu gebrachten Abbildungen. Aber es macht nicht viel aus. Die Bücher Ihres Verlages
habe ich noch nicht lesen können. Meine Frau ist dabei, den Andres zu lesen,63° und
äussert sich befriedigt. Ich freue mich aber, das alles zu Griff zu haben. Vor allem bin
ich als Mitinteressierter Ihres Verlages im Anblick der Sachen froh über die Produktion.
Ich habe noch zu danken für Ihre frühere Übersendung eines Heftes des MERKUR
mit einem Aufsatz über das Technische.631 Den MERKUR habe ich regelmässig. Fer-
ner schickten Sie mir den Band ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN, der vom MER-
KUR herausgegeben ist.632 Das Unternehmen scheint mir rühmenswert. Paeschke
und Moras haben sich grosse Mühe gegeben. Einige der Aufsätze scheinen mir vor-
züglich wie Süskind, Holthusen, Sternberger.633 Viele andere sind eine Aufhäufung
von Material und immer informierend. Das Ganze macht mich traurig. Es leistet mei-
nes Erachtens gerade das nicht, was es sollte: ein Bild zu geben von dem Bedeutenden
dieser Zeit Deutschlands mit Abstufungen, die überzeugend sind. Es fehlt z.B. völlig
Ludwig Curtius, während hunderte gleichgültiger Namen vorkommen. Alfred Weber
erscheint nur beiläufig. Aber ich vermute, dass etwas derartiges heute kaum besser zu
machen ist. Und ein fleissiges Unternehmen ist immer zu bejahen. Was ich im Auge
habe, könnte nur durch einen Autor und nicht durch eine Sammelarbeit geleistet wer-
den. Darum wird meine Kritik ungerecht.
 
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