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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0332
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Karljaspers - Piper Verlag (1955)

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meinem »Schelling« halte ich das Risiko für grösser als bei dem folgenden Buch über
die grossen Philosophen. Bei unserem Vertrag über die »Weltgeschichte der Philoso-
phie« haben wir ausdrücklich einen möglichst niedrigen Verkaufspreis zwecks weite-
ster Verbreitung, die wir grade hier für möglich hielten, ins Auge gefasst. Daher wurde
das Honorar (ich erinnere noch unsere mündliche Verhandlung) ebenfalls niedriger
als gewohnt festgesetzt (12% von den ersten 4 000 Exemplaren, 13,5% vom 5. und 6.
Tausend, 15% darüber hinaus, immer für das gebundene Exemplar). Sie fassten damals
einen Ladenpreis von 25 Mark für das gebundene umfangreiche Werk ins Auge. Inzwi-
schen sind die Kosten gestiegen, und dieser ohnehin nicht verbindlich gemachte Preis
ist wohl kaum zu halten. Da wir bei jenem Werk schon das Honorar ein wenig gerin-
ger ansetzten in Hinsicht auf den Ladenpreis, habe ich nun in der Folge, vielleicht zu
Unrecht, das Gefühl, dass unwillkürlich in unseren Abmachungen die Tendenz statt-
gefunden hat, meine Honorierungen sinken zu lassen (zuletzt in der Herabsetzung für
die »Psychotherapie« von 6% auf 5%).
Ich weiss nicht, ob Sie eine kartonierte Ausgabe des »Schelling« planen. Ich hatte
damit gerechnet, da die kartonierten Ausgaben meiner anderen Bücher, wie ich
meine, einen beträchtlichen Absatz hatten. Da der Prozentsatz für das Honorar für
diese kartonierte Ausgabe nicht erhöht war, schien mir für den Verlag ein Vorteil
zu entstehen. Ich dachte mir neulich, einen sehr entgegenkommenden Vorschlag
gemacht zu haben, nicht einen Vorschlag, den man sonst wohl in der Erwartung eines
Verhandelns darüber erst einmal höher macht, als man am Ende will. Das schien mir
zwischen uns ungehörig. Ich dachte, Sie würden angesichts aller früheren Verträge
meinen Vorschlag akzeptieren. Nun gestehe ich, dass ich widerstrebender als beim
Psychotherapie-Bändchen die Reduktion meinerseits akzeptiere (also die Steigerung
von 12% auf 15 % erst über 4 000 Exemplare statt über 3 000 Exemplare).
Ich freue mich auf das Erscheinen meines Geschichtsbuches in der Fischer-Büche-
rei und auf ein Belegstück.694
Ob wir uns im Herbst wieder in Basel sprechen werden? Das wäre schön, auch
wegen des Buches über die grossen Philosophen. Vor allem aber, weil jede Unterhal-
tung mit Ihnen nicht nur menschlich so erfreulich ist, sondern mir Impulse gibt.
Grüssen Sie sehr herzlich Ihre Frau, auch von der meinigen, die mit mir froh sein
würde, Sie beide wiederzusehen.
Immer Ihr
Karl Jaspers
 
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