Karl Jaspers - Piper Verlag (1956)
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Ich danke Ihnen für die Zusendung aller der Besprechungen meines »Schelling«
und die freundlichen Berichte, die Sie mir von den Urteilen Ihrer Freunde bringen.771
Das Buch schlägt offenbar bei manchen Menschen, die für solche Dinge interessiert
sind, an. Aber dem Thema nach kann es offenbar breitere Kreise doch nicht erreichen.
Für eine vielfach verbreitete Stimmung ist auch die Ambivalenz von Grösse und Ver-
hängnis nicht erfreulich, ganz anders wie bei mir selber, wenn ich einen solchen Phi-
losophen auffasse. Das ist nun bei den »Grossen Philosophen« durchweg anders. Fast
immer steht die eindeutige Liebe zu der betreffenden Gestalt hinter meiner Darstel-
lung. Allerdings gibt es keinen Menschen ohne Grenzen, und ich halte es für gehö-
rig, aus der Perspektive eines Professors die Grenzen, die sich objektiv zeigen, auszu-
sprechen.
Den Probebänden und den Satzproben sehe ich mit grösstem Vertrauen entgegen.
Ich berichte Ihnen, wenn ich sie erhalten habe.
Mit herzlichen Grüssen für Sie und Ihre Frau von uns beiden
Ihr
Karl Jaspers
149 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
München, 8. März 1956
Lieber, sehr verehrter Herr Professor!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre beiden Briefe vom 10. und 17. Februar. Ich freue
mich sehr, dass Sie von den beiden Umfangbänden befriedigt sind. Auch mein Ein-
druck, wie der von Herrn Krauße, ist, dass der Band mit dem Offset-Papier doch etwas
zu schwer wirkt. Einen Probeband mit leichterem Offset-Papier im Gewicht von 70 g/
qm erhalten wir Ende April, weil bis dahin bei der Papierfabrik Scheufeln eine Anfer-
tigung von Offset-Papier in diesem Gewicht durchgeführt wird, wovon wir sogleich
zur Anfertigung des Musterbandes eine kleine Menge von Bogen abgezweigt bekom-
men sollen. Wesentlich wird dann sein, ob dieses Papier genügend deckt, d.h. nicht zu
durchscheinend ist. Wir haben die Fabrik gebeten, bei Anfertigung dieses 70 g-Papiers
zu prüfen, ob unter Umständen bei einer späteren Anfertigung für uns die Deckungs-
fähigkeit durch eine verstärkte Beimischung von Füllstoffen erhöht werden kann.
Was das Papier anbelangt, das für den anderen, Ihnen jetzt vorliegenden Umfang-
band verwendet wurde, so könnte ohne Schwierigkeit dieses Papier in einem noch
helleren Weiss gearbeitet werden und so in der Tönung dem Offset-Papier durchaus
gleich kommen. Wir sind im Verlag in den letzten Jahren wieder wie in der Vorkriegs-
zeit dazu übergegangen, Druckpapiere bester Qualität jedoch in einer ganz leicht gelb-
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Ich danke Ihnen für die Zusendung aller der Besprechungen meines »Schelling«
und die freundlichen Berichte, die Sie mir von den Urteilen Ihrer Freunde bringen.771
Das Buch schlägt offenbar bei manchen Menschen, die für solche Dinge interessiert
sind, an. Aber dem Thema nach kann es offenbar breitere Kreise doch nicht erreichen.
Für eine vielfach verbreitete Stimmung ist auch die Ambivalenz von Grösse und Ver-
hängnis nicht erfreulich, ganz anders wie bei mir selber, wenn ich einen solchen Phi-
losophen auffasse. Das ist nun bei den »Grossen Philosophen« durchweg anders. Fast
immer steht die eindeutige Liebe zu der betreffenden Gestalt hinter meiner Darstel-
lung. Allerdings gibt es keinen Menschen ohne Grenzen, und ich halte es für gehö-
rig, aus der Perspektive eines Professors die Grenzen, die sich objektiv zeigen, auszu-
sprechen.
Den Probebänden und den Satzproben sehe ich mit grösstem Vertrauen entgegen.
Ich berichte Ihnen, wenn ich sie erhalten habe.
Mit herzlichen Grüssen für Sie und Ihre Frau von uns beiden
Ihr
Karl Jaspers
149 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
München, 8. März 1956
Lieber, sehr verehrter Herr Professor!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre beiden Briefe vom 10. und 17. Februar. Ich freue
mich sehr, dass Sie von den beiden Umfangbänden befriedigt sind. Auch mein Ein-
druck, wie der von Herrn Krauße, ist, dass der Band mit dem Offset-Papier doch etwas
zu schwer wirkt. Einen Probeband mit leichterem Offset-Papier im Gewicht von 70 g/
qm erhalten wir Ende April, weil bis dahin bei der Papierfabrik Scheufeln eine Anfer-
tigung von Offset-Papier in diesem Gewicht durchgeführt wird, wovon wir sogleich
zur Anfertigung des Musterbandes eine kleine Menge von Bogen abgezweigt bekom-
men sollen. Wesentlich wird dann sein, ob dieses Papier genügend deckt, d.h. nicht zu
durchscheinend ist. Wir haben die Fabrik gebeten, bei Anfertigung dieses 70 g-Papiers
zu prüfen, ob unter Umständen bei einer späteren Anfertigung für uns die Deckungs-
fähigkeit durch eine verstärkte Beimischung von Füllstoffen erhöht werden kann.
Was das Papier anbelangt, das für den anderen, Ihnen jetzt vorliegenden Umfang-
band verwendet wurde, so könnte ohne Schwierigkeit dieses Papier in einem noch
helleren Weiss gearbeitet werden und so in der Tönung dem Offset-Papier durchaus
gleich kommen. Wir sind im Verlag in den letzten Jahren wieder wie in der Vorkriegs-
zeit dazu übergegangen, Druckpapiere bester Qualität jedoch in einer ganz leicht gelb-