Karl Jaspers - Piper Verlag (1956)
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des Gebrauchs der Atombombe sagt, interessiert mich natürlich aufs Höchste. Bisher
habe ich bei den Forschern nur kindliche Betroffenheit und im Grunde Hilflosigkeit
und Ahnungslosigkeit gefunden.
Soll ich das Buch von Jungk zurückschicken oder hier verschenken?a
Der Vortrag ging nun über den Süddeutschen Rundfunk und über den hessischen
Rundfunk und wurde in München auf UKW wiederholt. Jedesmal erhalte ich ein
Päckchen Briefe von Hörern, einige darunter ergreifend. Vor Neujahr wird er auch
noch über den westdeutschen Rundfunk gehen.833 Ich leugne nicht, dass mich das
sehr anspornt, meine Broschüre zu fördern. Offenbar ist ein Publikum dafür bereit.
Umso mehr möchte ich klarer und begründeter als in dem mir nun recht unvollkom-
men erscheinenden Vortrag schreiben.^ Der Charakter des Ganzen wird sich etwas
ändern.834
Herzliche Grüsse
Ihr Karl Jaspers
x) Ich lese nun nachträglich (!) erst die vielen Bücher, die zu der Frage erschienen
sind, - auch nur zum Teil, und leider wenig förderlich, äusser durch Erregung des
Impuls[es], es besser zu treffen, - aber ob mir das gelingt?
161 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
26. November 1956
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
Herr Dr. Hansen hat mir eben auf meine Bitte aus den Dramen von Ernst Barlach einige
Stellen für unsere diesjährige Weihnachtskarte vorgelegt. Ich finde darunter eine, die
mich an den leidenschaftlichen Ernst Ihres Vortrags über die Atombombe erinnert:
»Wo keine Furcht bildet, muß ein Bild schrecken. Wer das stille sanfte Säuseln
nicht hört, dem muß man mit Donnern und Hörnern ins Ohr trompeten. Dickeb
Kanonen sind zeitgemäß in dieser mäßigen Zeit.«835
Ich beeile mich aber, auf Ihren freundlichen Brief vom 23.11. zu antworten. Ich
schrieb Ihnen zuletzt als Erscheinungstermin der GROSSEN PHILOSOPHEN Ende
August, nachdem ich mit Herrn Krauße nach dessen Rückkehr von der Druckerei aus
a nach verschenken? hs. Randnotiz von Piper Ja
b statt Dicke im Typoskript Diese
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des Gebrauchs der Atombombe sagt, interessiert mich natürlich aufs Höchste. Bisher
habe ich bei den Forschern nur kindliche Betroffenheit und im Grunde Hilflosigkeit
und Ahnungslosigkeit gefunden.
Soll ich das Buch von Jungk zurückschicken oder hier verschenken?a
Der Vortrag ging nun über den Süddeutschen Rundfunk und über den hessischen
Rundfunk und wurde in München auf UKW wiederholt. Jedesmal erhalte ich ein
Päckchen Briefe von Hörern, einige darunter ergreifend. Vor Neujahr wird er auch
noch über den westdeutschen Rundfunk gehen.833 Ich leugne nicht, dass mich das
sehr anspornt, meine Broschüre zu fördern. Offenbar ist ein Publikum dafür bereit.
Umso mehr möchte ich klarer und begründeter als in dem mir nun recht unvollkom-
men erscheinenden Vortrag schreiben.^ Der Charakter des Ganzen wird sich etwas
ändern.834
Herzliche Grüsse
Ihr Karl Jaspers
x) Ich lese nun nachträglich (!) erst die vielen Bücher, die zu der Frage erschienen
sind, - auch nur zum Teil, und leider wenig förderlich, äusser durch Erregung des
Impuls[es], es besser zu treffen, - aber ob mir das gelingt?
161 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
26. November 1956
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
Herr Dr. Hansen hat mir eben auf meine Bitte aus den Dramen von Ernst Barlach einige
Stellen für unsere diesjährige Weihnachtskarte vorgelegt. Ich finde darunter eine, die
mich an den leidenschaftlichen Ernst Ihres Vortrags über die Atombombe erinnert:
»Wo keine Furcht bildet, muß ein Bild schrecken. Wer das stille sanfte Säuseln
nicht hört, dem muß man mit Donnern und Hörnern ins Ohr trompeten. Dickeb
Kanonen sind zeitgemäß in dieser mäßigen Zeit.«835
Ich beeile mich aber, auf Ihren freundlichen Brief vom 23.11. zu antworten. Ich
schrieb Ihnen zuletzt als Erscheinungstermin der GROSSEN PHILOSOPHEN Ende
August, nachdem ich mit Herrn Krauße nach dessen Rückkehr von der Druckerei aus
a nach verschenken? hs. Randnotiz von Piper Ja
b statt Dicke im Typoskript Diese