Karl Jaspers - Piper Verlag (1957)
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Schritt zu weit ging und das wörtliche Zitat brachte. Da es andrerseits gerade die gei-
stigen Menschen heute [als] wohltuend empfinden, wenn die routinemäßigen, sach-
lich-distanzierten Ankündigungen einmal durch ein ganz persönliches Wort des
Autors gleichsam aufgehellt werden, glaube ich nicht, daß das kleine Zitat als Eigen-
propaganda des Autors empfunden wird. Aber es ist vollkommen richtig, daß die Takt-
frage in jedem solchen Fall sorgfältig erwogen werden muß.
Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, den Text für die große Bundsteg - (doppelseitige)
Anzeige der PHILOSOPHEN im Buchhändler-Börsenblatt zusammenzustellen.861 Da
es nicht zulässig wäre, wenn wir im Zusammenhang dieses Textes so etwas wie eine
Beurteilung des großen Werkes versuchen würden, werden wir uns im Wesentlichen
auf die zur Sache hinführenden Text-Elemente in der Ankündigung des Frühjahrspro-
spekts stützen und, soweit es der Raum zuläßt, möglichst plastisch und deutlich den
Reichtum des Inhalts vorstellen.
Ich möchte sehr gern im Laufe des Sommers in die Schweiz kommen, um Sie spre-
chen zu dürfen. Anfang Mai werde ich mein Arbeits- und Reise-Programm für die Som-
mermonate genau übersehen können und möchte mir dann erlauben, Ihnen einen
Termin vorzuschlagen.862
Für heute mit vielen herzlichen Grüßen
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
169 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS
Beigefügt ist ein Brief von Hans Volkelt an Karl Jaspers vom 24. April 1957.
Basel, den 26. April 1957
Lieber Herr Piper!
Haben Sie schönen Dank für Ihren Brief vom 12. April. Über die grosse Zahl der Vor-
bestellungen auf Grund Ihrer Propaganda habe ich mich natürlich ausserordentlich
gefreut. Die entscheidende Zeit wird sein, wenn die Leser dieses Buch kaufen und der
Gang des Interesses hoffentlich zunimmt. Über die Preissteigerung auf DM 39.-- bin
ich natürlich gar nicht froh. Sie hatten sogar in Ihrer Propaganda schon den Preis von
DM 38.-- angekündigt, bei dem das fatale Gefühl, man meide nur die Zahl 40, nicht
aufkommt. Doch das alles haben Sie zu entscheiden. Als das eines potentiellen Käu-
fers ist mein Gefühl nicht angenehm berührt.
Nun ein kurzer Bericht über die Atombombe. Es sind bis jetzt 250 Schreibmaschi-
nenseiten Abschrift da. Ich vermute, dass der Gesamtumfang auf 350 bis 400 Schreib-
maschinenseiten kommt. Bis wann müssen Sie das Manuskript spätestens haben,
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Schritt zu weit ging und das wörtliche Zitat brachte. Da es andrerseits gerade die gei-
stigen Menschen heute [als] wohltuend empfinden, wenn die routinemäßigen, sach-
lich-distanzierten Ankündigungen einmal durch ein ganz persönliches Wort des
Autors gleichsam aufgehellt werden, glaube ich nicht, daß das kleine Zitat als Eigen-
propaganda des Autors empfunden wird. Aber es ist vollkommen richtig, daß die Takt-
frage in jedem solchen Fall sorgfältig erwogen werden muß.
Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, den Text für die große Bundsteg - (doppelseitige)
Anzeige der PHILOSOPHEN im Buchhändler-Börsenblatt zusammenzustellen.861 Da
es nicht zulässig wäre, wenn wir im Zusammenhang dieses Textes so etwas wie eine
Beurteilung des großen Werkes versuchen würden, werden wir uns im Wesentlichen
auf die zur Sache hinführenden Text-Elemente in der Ankündigung des Frühjahrspro-
spekts stützen und, soweit es der Raum zuläßt, möglichst plastisch und deutlich den
Reichtum des Inhalts vorstellen.
Ich möchte sehr gern im Laufe des Sommers in die Schweiz kommen, um Sie spre-
chen zu dürfen. Anfang Mai werde ich mein Arbeits- und Reise-Programm für die Som-
mermonate genau übersehen können und möchte mir dann erlauben, Ihnen einen
Termin vorzuschlagen.862
Für heute mit vielen herzlichen Grüßen
Ihr sehr ergebener
Klaus Piper
169 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS
Beigefügt ist ein Brief von Hans Volkelt an Karl Jaspers vom 24. April 1957.
Basel, den 26. April 1957
Lieber Herr Piper!
Haben Sie schönen Dank für Ihren Brief vom 12. April. Über die grosse Zahl der Vor-
bestellungen auf Grund Ihrer Propaganda habe ich mich natürlich ausserordentlich
gefreut. Die entscheidende Zeit wird sein, wenn die Leser dieses Buch kaufen und der
Gang des Interesses hoffentlich zunimmt. Über die Preissteigerung auf DM 39.-- bin
ich natürlich gar nicht froh. Sie hatten sogar in Ihrer Propaganda schon den Preis von
DM 38.-- angekündigt, bei dem das fatale Gefühl, man meide nur die Zahl 40, nicht
aufkommt. Doch das alles haben Sie zu entscheiden. Als das eines potentiellen Käu-
fers ist mein Gefühl nicht angenehm berührt.
Nun ein kurzer Bericht über die Atombombe. Es sind bis jetzt 250 Schreibmaschi-
nenseiten Abschrift da. Ich vermute, dass der Gesamtumfang auf 350 bis 400 Schreib-
maschinenseiten kommt. Bis wann müssen Sie das Manuskript spätestens haben,