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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0414
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1958)

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Lektüre schrieb. Aber ich muß Ihnen zu dem Punkt, der mich sozusagen praktisch ein-
leitend verfolgte, gestehen: Nur an sehr wenigen Stellen hatte ich das Empfinden, hier
könne vielleicht, behutsam, gekürzt werden. Ich wußte ja aus dem, was Sie mir in Basel
sagten, daß Sie auf den dritten, den eigentlich philosophischen Teil besonders großen
Wert legten. Und in der Tat münden alle Motive und gedanklichen Zusammenhänge,
die Sie in den ersten Teilen des Buches an Hand der wissenschaftlichen, geschichtli-
chen und politischen Fakten entwickeln, in einer Weise, die den Leser wirklich mit-
nimmt, in die groß angelegte Darstellung des dritten Teils - in die Darstellung all der
wesentlichen Elemente, die unter Führung der Vernunft und eines »philosophischen
Glaubens«, zur Gründung der erhofften neuen Gesinnung führen können. In dieser
Darstellung werden, wie ich finde, die Elemente, auf die es ankommt, - die neue Den-
kungsart in der Wissenschaft, Vernunft, als das Umgreifende des Verstands, das Über-
politische in der Kommunikation, Chance der Religion, Mut und Vertrauen schlecht-
hin usw. - diese Elemente werden in der verschiedensten Weise beleuchtet, infrage
gestellt, neu gegründet. Aber dieser, die wesentlichen Einsichten immer wieder neu
begründende und an sie appellierende Denkprozess nimmt den Leser, wenn er erst
wirklich für den Geist des Buches aufgeschlossen ist, so in sich hinein, daß mir für
meine Person große, d.h. geschlossene Textpartien, die mir einwandfrei als entbehr-
lich erschienen waren, nicht aufgefallen sind. Ich hätte mir sonst erlaubt, Ihnen zu
schreiben. Andererseits aber finde ich die Kürzungen, die Sie vorgenommen haben,
begründet, jedenfalls so, daß sie im Zusammenhang des ganzen Buchs der Wirkung
auf den Leser nichts geradezu Unersetzliches wegnehmen.
Nun ist der Umbruch des Buches schon weit gediehen. Die Seiten machen einen
angenehmen Eindruck zur Lektüre. Ich bin froh, daß wir im Terminplan gut liegen,
d.h. für den sorgfältigen Druck und die Bindung genügend Zeit haben. Aufgrund der
Abmachung mit dem Rundfunk dürfen wir erst Ende Juni das Buch ausliefern, gerade
gleichzeitig mit der letzten Sendung.
Im Augenblick erwarten wir noch das Resultat der gemeinsam von Herrn Dr. Lin-
fert und Herrn Reinisch (Bayerischer Rundfunk) vorgenommenen Textauswahl. Es ist
dafür Sorge getragen, daß wir Sie, sobald wir die Auswahl haben, unterrichten, da Sie
ja rechtzeitig die gewählten Stellen kennen müssen für die von Ihnen erbetenen Ein-
leitungsworte zu den Sendungen.
Wir beschäftigen uns eben mit dem Einführungs-Prospekt für die ATOMBOMBE.
Unser Plan ist: 16 Seiten im Format des Buches, auf Seite 1 groß der Titel, Seite 2 und 3
Verlagstext, 4-11 die vollständige Inhaltsübersicht, 12-15 einige markante Abschnitte
aus der Einleitung des Buchs, auf Schlußseite 16 Anzeige einiger besonders wichti-
ger Werke (EINFÜHRUNG IN DIE PHILOSOPHIE, DIE GROSSEN PHILOSOPHEN,
WAHRHEIT, URSPRUNG UND ZIEL DER GESCHICHTE, PHILOSOPHIE UND WELT
etwa).
 
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