Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

Zitierlink: 
https://digi.hadw-bw.de/view/kjg3_8_2/0480
Lizenz: In Copyright

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Piper Verlag (1960)

379

226 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, teilw. hs. PS, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
17. September 1960
z.Zt. Heidelberg
Schloss-Hotel
Lieber Herr Professor!
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren Brief und Ihre mich außerordentlich interes-
sierenden Anmerkungen zu dem Buch von Thalheimer. Eben bekomme ich die DIE
ZEIT vom 16. September mit Ihrem vierten Aufsatz,"95 den ich wiederum mit stärk-
stem Eindruck von der Klarheit in der Unterscheidung der historisch-politischen Tat-
bestände und der daraus zu ziehenden Folgerungen gelesen habe. Ich hoffe inständig,
daß Sie die Lust haben werden, die erschienenen mit den erwähnten weiteren Aufsät-
zen zu der Broschüre zusammenzufassen. Anfang dieser Woche war ich mit meiner
Frau bei der diesjährigen Tagung des Kulturkreises der deutschen Industrie in Würz-
burg."96 Beim Zusammensein mit Industriellen, Kritikern, Kunsthistorikern und jun-
gen Schriftstellern war zu bemerken, daß die Auseinandersetzung mit Ihren Aufsätzen
weithin das Denken und Überlegen erfaßt hat.
Eben las ich in der neuen Nummer des MONAT (Nr. 144, September 1960) den
beherzigenswerten Aufsatz von Peter Bender »Wo die Bundesregierung versagt - ver-
nagelte Geschütze im Propagandakrieg«."97 Der Verfasser des Beitrags hat sehr recht
damit, wenn er beklagt, wie sehr bei uns in aller Betriebsamkeit die dringende Auf-
gabe, den Deutschen in der sowjetischen Zone Nachrichten und Aufklärung zukom-
men zu lassen, in dem verfügbaren, rein technischen Bereich mißachtet wird (so,
wenn nur aus innenpolitischen Gründen das Tauziehen um das II. Fernseh-Programm
hin und her geht, ohne daß man offenbar an die gewichtigen Möglichkeiten des Pro-
gramms, über die Zonengrenze hin zu strahlen, denkt).
Wenn es Ihnen recht ist, dann würden meine Frau und ich Sie und Ihre liebe Gat-
tin gern am Montag, den 26. September, im Laufe des Tages in Heidelberg besuchen.
Keinesfalls wollen wir von Ihrer Zeit, die ja der Ruhe und Ausspannung gewidmet
sein soll, mehr »wegnehmen«, als Ihnen selbst lieb ist. Ich werde mir erlauben, Sie
schon einmal von Frankfurt aus anzurufen. Wir sind ab Dienstag, den 20.9., im Hotel
Savigny.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Klaus Piper
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften