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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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380

Karl Jaspers - Piper Verlag (1960)

PS
Wir bringen ein Sie sicher interessierendes Buch heraus: Eine Aufsatz-Sammlung des
jungen Warschauer Philosophie-Professors Leszek Kolakowski »Der Mensch ohne
Alternative - Von der Möglichkeit und Unmöglichkeit, Marxist zu sein«."98 Ich sende
Ihnen mit getrennter Post ein eben erschienenes Lese-Exemplar (Montag abgehend).
Ihr Kl. Piper
227 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
29. September 1960
Lieber Herr Professor!
Dankbar und in Freude denken meine Frau und ich an das Zusammensein mit Ihnen
und der lieben gnädigen Frau in Heidelberg zurück. Meine Frau freute sich besonders
über den gemeinsamen Spaziergang; wir beide sind froh, daß Ihnen die Heidelberger
Tage Schönes gebracht haben.
Erlauben Sie mir bitte, kurz zu bestätigen, was wir über die Veröffentlichung der
Broschüre besprachen. Der Titel soll lauten:
FREIHEIT UND WIEDERVEREINIGUNG
über die Aufgabe der deutschen Politik"99
Das Manuskript wird rund 110 Maschinen-Seiten in dem bei Ihnen üblichen Textum-
fang pro Seite enthalten, die Broschüre dementsprechend 80-90 Seiten (einschließ-
lich Titel). Das Format ist wie bei der Broschüre mit den Friedenspreis-Reden. Wir wer-
den aber diesmal mehr Text auf die Seite nehmen. Ich denke an eine Erstauflage von
10 000 Exemplaren.
Sie wollen versuchen, uns den satzfertigen Text bis Ende Oktober zu übersenden.
Bei Lesung nur einer Korrektur durch Sie (natürlich sorgfältiger Korrektur hier im
Hause) wird die Herstellung in dem von mir genannten Zeitraum von drei Wochen
möglich sein.
Heute morgen nahm ich im Auto bis zum Verlag einen Dramaturgen des Bayeri-
schen Rundfunks mit, der in unserer Nähe wohnt. Er sagte, es sei ungeheuer wichtig,
daß Ihre Broschüre herauskäme. Man dürfte nicht davon ablassen, die »Denkungsart«
der Deutschen, die unglücklicherweise durch die vergangene Katastrophe nicht in
der Tiefe gewandelte geistig-seelische Grundschicht, zu beeinflussen. Dies sei gerade
jetzt so wichtig, weil, wie mein heutiger Gesprächspartner sich ausdrückte, das mate-
rielle Denken die geistigen Lebensorientierungen mehr und mehr zurückdränge.
Natürlich seien schmerzliche Gefühle vieler Ostdeutscher, die an die verlorene Hei-
 
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