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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1961)

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sen hat und sehr schätzt (und der im übrigen als früherer Leiter der Fischer-Bücherei,
wie danach als Programmdirektor von Radio Bremen über ausgedehnte publizisti-
sche Erfahrungen verfügt), argumentierte, dass er eine Kürzung des Buches für mög-
lich halte. Selbstverständlich würde die Ausgabe ausdrücklich als gekürzte Ausgabe
gekennzeichnet werden. Dabei musste ich Herrn Friedrichs Argumentation insofern
unterstützen, als ich ihm sagten durfte, dass Ihnen von Anfang an daran gelegen war,
die Grundgedanken der »Atombombe« möglichst weit unter die Menschen zu bringen.
Dies ist bis jetzt durch den starken Erfolg des Werkes geglückt, in den beiden Stufen
der Originalausgabe und der wohlfeilen Paperback-Ausgabe, die wir selbstverständlich
weiterführen werden. Die dritte Stufe - in einer Situation des öffentlichen Bewusst-
seins, die nach wie vor die Aufklärung und die richtigen Leitgedanken fordert - wäre
die angebotene, ganz billige Taschenbuch-Ausgabe.
Herr Friedrich würde bei der »Atombombe« umfangmässig an den obersten Rand
des Möglichen gehen - bis 230 Seiten, die, wie er sagte, bei optimaler Ausnützung des
Satzspiegels etwa ebensovielen Seiten der Originalausgabe entsprechen würden. Die
Zusammenziehung des Textes auf die Hälfte erscheint zunächst vielleicht als nicht
zumutbar, da ja der Text in seiner Breite auf den inneren Mitvollzug des Lesers in Posi-
tionen und Gegenpositionen hin konzipiert ist. In realistischer Betrachtung gilt aber
andererseits, dass viele Leser den ganzen Text faktisch nicht lesen, - da der vollstän-
dige Text zumal für junge Leser beträchtliche Anforderungen stellt. Wenn bei der Kür-
zung auch wertvolle Teile verloren gehen müssen, so bietet sich mit der Taschenbuch-
Ausgabe aber doch die ebenso wertvolle Chance, jetzt einen grossen zusätzlichen
Leserkreis zu erreichen.
Der Deutsche Taschenbuch-Verlag würde für diesen Band das Höchsthonorar von
14 Pfennig für das Stück bezahlen und eine Auflage von 75 000 garantieren. Ich wäre
Ihnen dabei verbunden, wenn Sie wiederum der Teilung des Lizenzhonorars im Ver-
hältnis je zur Hälfte zustimmen würden.
Über die Gründung des Deutschen Taschenbuch-Verlags habe ich Ihnen, wenn
ich mich recht entsinne, bei unserem Gespräch in Heidelberg erzählt.1272 Das Unter-
nehmen, von 11 Verlagen (darunter auch zwei schweizerische) getragen, verfügt über
einen selbständigen Apparat mit hervorragenden Mitarbeitern, an der Spitze, wie
erwähnt, Herr Heinz Friedrich (dessen Gewinnung als Geschäftsführer auf meine per-
sönliche Initiative zurückgeht). Der Deutsche Taschenbuch-Verlag wird ein breites
Programm mit dem Hauptziel eines hohen literarisch-geistigen Niveaus pflegen und
ist besonders bestrebt, seine Taschenbücher auch typographisch und in Ausstattung
erstklassig herauszubringen. Es wurde eine hervorragende Werkdruckerei, die C. H.
Beck'sche Druckerei in Nördlingen, für die Gesamtherstellung gewonnen. Die Aus-
stattung liegt einheitlich und exklusiv in den Händen des in Basel ansässigen Schwei-
zer Graphikers Piatti.1273
 
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