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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0519
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Karl Jaspers - Piper Verlag (1961)

terweise wie eine Befreiung, obgleich man doch weiss, dass er die Tonart absichtlich
ändert, ohne dass sich in der Situation etwas ändert.
Gespannt bin ich, was Herr Friedrich sagen wird.1312 Heute sprach ich mit einem
süddeutschen Oberbürgermeister und spürte wieder, dass diese politische Denkungs-
art, die er kannte und in der er mit mir ganz einig war, vielleicht öffentlich zugängli-
cher werden sollte. Die Situation heute verlangt einen neuen Aufsatz von mir, der den
älteren Schriften vorangehen müsste. Es hat Zeit bis zum Frühjahr. Der Bürgermei-
ster sagte: diese Gedanken fänden in der Breite der Bevölkerung keine Antennen, mit
denen sie aufgenommen und angeeignet würden. Es ist vielleicht ein Akt des Mutes
für den DTV, dergleichen aufzunehmen. Ausserdem könnte die Ausgabe wegen Unlust
der Leser ein Misserfolg sein. Ich würde hoffen, dass es nicht der Fall wäre.
Herzliche Grüsse
Ihr
Karl Jaspers
249 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper
Von diesem Brief liegt auch ein undatierter hs. Entwurf (DLA, A: Jaspers) vor.
Basel, den 19. Dezember 1961
Lieber Herr Piper!
Vielen Dank für Ihren Brief vom 12.12. Dass Herr Friedrich meine politischen Schrif-
ten nicht sogleich auf die »Atombombe« folgen lassen will, verstehe ich. Aber der
Herbst 1962 - ein Jahr nach dem Erscheinen der »Atombombe« im Taschenbuch-
Verlag - erscheint mir doch eigentlich als der späteste und, wie ich denke, auch ver-
lagstechnischa geeignetste Termin. Einen Aufsatz zur gegenwärtigen Lage - sie wird
vermutlich im Frühjahr noch schärfer aussehen als heute, falls nicht eine Katastrophe,
was nicht wahrscheinlich ist, aber immer droht, geschieht - würde ich dann etwa im
April/Mai schreiben. Er soll kurz, thesenhaft ausfallen. Ich bitte Sie sehr, Herrn Fried-
rich diesen Termin als letzten vorzuschlagen.
Die Paperback-Ausgabe Ihres Verlages würde doch immer noch so teuer sein, dass
mein eigentliches Anliegen, in breiteste Kreise zu dringen, mit dieser »politischen
Erziehung« doch nicht erfüllt würde.1313 Das würde eine Resignation bedeuten. Was
denken Sie über die Möglichkeit des Angebots einer Lizenz-Ausgabe an die Fischer-
Bücherei (das ich dann mit Ihrer Zustimmung selber zu machen hätte)? Ich bin viel-
leicht töricht. Aber ich kann nicht leugnen, dass es mir sachlich ganz ungeheuer am

a statt verlagstechnisch im Entwurfverlagstaktisch
 
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