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Karl Jaspers - Piper Verlag (1963)
Den Vertrag schicke ich beifolgend mit bestem Dank zurück.
Herzliche Grüsse
Ihr Karl Jaspers
Die Mitarbeit Ihrer Frau durch englische Lektüre, Urteil und Beratung wird Ihnen bei-
den gewiss viel Freude bringen.1458 Wir beide grüssen Sie herzlich.
Selbstverständlich können Sie aus meinem »Cusanus« einen Ihnen passenden
Abschnitt für den Almanach auswählen.
273 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
16. Dezember 1963
Lieber Herr Professor!
Haben Sie vielen Dank für die so rasche Übersendung des Inhaltsverzeichnisses zu
CUSANUS1459 und für Ihre beiden Briefe vom 29.11. und 2. Dezember. Wieder schließt
das Inhaltsverzeichnis Ihr Buch in seiner weitverzweigten und das Interesse sogleich
ungemein animierenden Vielseitigkeit auf. Die Inhaltsübersicht wurde bei uns sofort
vervielfältigt und der Werbe- und Vertriebsabteilung für die Informationstexte und
die Vertreter-Unterrichtung übergeben.
Nun erwarten wir mit Freude und Spannung das Manuskript." Über die Frage des
Untertitels haben wir, Herr Dr. Rössner und ich, gesprochen. »Philosoph und Kardi-
nal« - das wäre an sich eine Formel, die unserem ständigen verlegerischen Wunsch
nach einer möglichst wirksamen Präsentierung eines neuen Buchs entgegenkäme. Wir
möchten Ihnen aber doch vorschlagen, auf diesen Untertitel - und damit auf einen
Untertitel überhaupt - zu verzichten. Es ist ein inneres Taktgefühl, das uns dazu rät.
Gewiß würde »Philosoph und Kardinal«, als Untertitel auf dem Buch, manche, nicht
von vornherein der Philosophie und Ihrem Werk zugewandten Leser aufhorchen las-
sen. Aber die Nebengefühle, unvermeidliche Assoziationen des Titels bei denen, auf
die es ankommt, wären nach unserer Meinung doch bedenklich. Die Atmosphäre
des Buchs würde zu sehr ins Massiv-Biographische gerückt. Es fallen einem, wenig-
stens dem Buchhändler, unwillkürlich Titel ein wie ein vor Jahren sehr erfolgreicher
amerikanischer Roman »Der Kardinal« von Robinson, man denkt an Konzilsaktuali-
täten oder an die Kardinäle Frings und Döpfner1460 - alles dies nur »unterschwellige«
Reaktionen, aber psychologische Realitäten, die geeignet wären, den klaren geistigen
Umriß eines neuen Buchs von Karl Jaspers undeutlich zu machen.
Durch den Untertitel-Verzicht haben wir die Möglichkeit, den so großartigen
Namen NIKOLAUS CUSANUS beherrschend und stark auf dem Umschlag zu brin-
Karl Jaspers - Piper Verlag (1963)
Den Vertrag schicke ich beifolgend mit bestem Dank zurück.
Herzliche Grüsse
Ihr Karl Jaspers
Die Mitarbeit Ihrer Frau durch englische Lektüre, Urteil und Beratung wird Ihnen bei-
den gewiss viel Freude bringen.1458 Wir beide grüssen Sie herzlich.
Selbstverständlich können Sie aus meinem »Cusanus« einen Ihnen passenden
Abschnitt für den Almanach auswählen.
273 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
16. Dezember 1963
Lieber Herr Professor!
Haben Sie vielen Dank für die so rasche Übersendung des Inhaltsverzeichnisses zu
CUSANUS1459 und für Ihre beiden Briefe vom 29.11. und 2. Dezember. Wieder schließt
das Inhaltsverzeichnis Ihr Buch in seiner weitverzweigten und das Interesse sogleich
ungemein animierenden Vielseitigkeit auf. Die Inhaltsübersicht wurde bei uns sofort
vervielfältigt und der Werbe- und Vertriebsabteilung für die Informationstexte und
die Vertreter-Unterrichtung übergeben.
Nun erwarten wir mit Freude und Spannung das Manuskript." Über die Frage des
Untertitels haben wir, Herr Dr. Rössner und ich, gesprochen. »Philosoph und Kardi-
nal« - das wäre an sich eine Formel, die unserem ständigen verlegerischen Wunsch
nach einer möglichst wirksamen Präsentierung eines neuen Buchs entgegenkäme. Wir
möchten Ihnen aber doch vorschlagen, auf diesen Untertitel - und damit auf einen
Untertitel überhaupt - zu verzichten. Es ist ein inneres Taktgefühl, das uns dazu rät.
Gewiß würde »Philosoph und Kardinal«, als Untertitel auf dem Buch, manche, nicht
von vornherein der Philosophie und Ihrem Werk zugewandten Leser aufhorchen las-
sen. Aber die Nebengefühle, unvermeidliche Assoziationen des Titels bei denen, auf
die es ankommt, wären nach unserer Meinung doch bedenklich. Die Atmosphäre
des Buchs würde zu sehr ins Massiv-Biographische gerückt. Es fallen einem, wenig-
stens dem Buchhändler, unwillkürlich Titel ein wie ein vor Jahren sehr erfolgreicher
amerikanischer Roman »Der Kardinal« von Robinson, man denkt an Konzilsaktuali-
täten oder an die Kardinäle Frings und Döpfner1460 - alles dies nur »unterschwellige«
Reaktionen, aber psychologische Realitäten, die geeignet wären, den klaren geistigen
Umriß eines neuen Buchs von Karl Jaspers undeutlich zu machen.
Durch den Untertitel-Verzicht haben wir die Möglichkeit, den so großartigen
Namen NIKOLAUS CUSANUS beherrschend und stark auf dem Umschlag zu brin-