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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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542

Karl Jaspers - Piper Verlag (1966)

319 Karl Jaspers an Klaus Piper
Manuskript; DLA, A: Piper
Basel, 31.8.66
Lieber Herr Piper!
Eben höre ich vom Verlag, dass Ihre Schmerzen infolge der Bandscheibenhernie nicht
abgenommen haben. Das ist arg. Inzwischen wird die Diagnose durch Ihren Neurolo-
genfreund wohl gesichert sein. Neulich sprachen Sie von der Möglichkeit einer Ope-
ration. Ich hoffe sehr, dass sie nicht nötig wird oder sich doch noch weiter hinaus-
schieben lässt. Hineinreden darf ich da nicht, da ich nicht Bescheid weiss. Nun bin
ich nach vielen Erfahrungen durch Jahrzehnte zu dem Ergebnis grundsätzlicher Art
gekommen: Operieren nur dann, wenn eine Lebensgefahr nur durch Operation beho-
ben werden kann oder dauernde Schmerzen so unerträglich werden, dass das Risiko
unumgänglich wird! Heute, das halte ich für gewiss, neigen viele Chirurgen zu leicht
zur Operation. Es geht ja meistens gut. Die Statistik - etwa nur 1 oder 2% Mortalität -
gilt für den Einzelnen nicht. Nun, ich schreibe Ihnen nur Selbstverständliches. Ent-
schuldigen Sie! Damit hilft man nicht.
Möge es recht bald besser werden mit der conservativen Methode, die man hat.
Herzliche Grüsse, auch für Ihre Frau und von der meinigen
immer Ihr Karl Jaspers
Bitte, keine Antwort! Sie brauchen Ruhe, weder durch Schreiben noch durch Telefo-
nieren dürfen Sie sich stören lassen.

320 Klaus Piper an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, mit dem Briefkopf Klaus Piper 8 München 13 Georgenstraße 4
4. Oktober 1966
Lieber Herr Professor,
ich bin noch im Krankenhaus, und die Ausheilung geht ein wenig langsamer, als ich
ursprünglich dachte. Allmählich zeigt sich das Gehwerkzeug aber doch wieder wil-
lig, seinen Dienst zu tun. Auf ärztlichen Rat will ich dann - etwa in 10 Tagen - Monte
Grotto wegen der dortigen heilkräftigen Quellen aufsuchen. Es ist ein Vorort von
Avano und soll überaus langweilig sein, aber ein bißchen südlichen Charakter wer-
den wir doch vorfinden.
Mit dem Verlag bin ich laufend in Kontakt. Durch Herrn Dr. Rössner werden alle
Dinge wie stets in hervorragender Weise dirigiert. Eine ganze Reihe unserer Neuer-
scheinungen laufen im Buchhandel verkaufsmäßig erfolgreich an. Erfreulicherweise
 
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