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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0661
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56o

Karl Jaspers - Piper Verlag (1967)

Ist dies Urteil in seiner Härte nicht etwas zu pauschalisiert? Sie wollen natürlich
das durchgängige Fehlen einer entwickelten politischen Grundgesinnung treffen.1805
S. 157/58
Dort heißt es: »Weil unsere Parteien und die Politiker und die Regierenden bar jedes
politischen Glaubens sind ..., werden sie verachtet.«
Ich glaube, dieser Ausdruck geht zu weit. Wären Sie einverstanden, »verachtet« zu
ersetzen durch »nicht geachtet«? Ich unterhalte mich ständig mit Leuten über diese
Frage, gerade auch mit sogenannten einfachen Menschen. Verachtung im Sinne
des Wortes treffe ich nicht, wohl aber Zweifel, Kritik, Unsicherheit, natürlich auch
Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit. Verachten ist etwas Aktives, das eigentlich nicht
dem inneren Zustand der Menschen heute in Deutschland entspricht.1806
S. 160
Sie finden hier am Schluß des Kapitels das »Faktum, daß überhaupt die NPD als neue
Partei auftreten und in die Parlamente gelangen konnte ... als solches außerordent-
lich befriedigend.«
Dieser Grad der Befriedigung aus dem Munde eines leidenschaftlichen Kämpfers
für die Freiheit klingt doch bedenklich. Wären Sie bereit, »außerordentlich befriedi-
gend« so zu differenzieren, daß kein Mißverständnis möglich ist?l8°7
S. 162
Könnten Sie im 3. Absatz außer der Frankfurter Rundschau als Organ, das den unheil-
vollen Tendenzen entgegenwirkt, auch die Süddeutsche Zeitung nennen? Sie wer-
den sie vermutlich nicht regelmäßig verfolgen. Sie hat geistig bei weitem nicht die
Geschlossenheit des Spiegels, ihr Chef-Redakteur ist mit Augstein nicht zu verglei-
chen. Trotzdem ist die SZ im Ganzen ein wichtiges Blatt für Freiheit und Aufklä-
rung.1808
S. 163, Mitte
Eigentlich ist es schade, daß Sie Ihre grundsätzlichen philosophischen Differenzen
gegenüber Augstein nur andeuten. Hier etwas Konkretes zu sagen, würde wohl zu weit
führen?1809
S. 180
Hier war die Zeichensetzung etwas unklar. Ich habe Mitte der Seite, nach dem Wort
»Aggression«, das Anführungszeichen eingefügt.1810
S. 199, Zeile 4 v.o.
An den Satz »ganz sicher nicht von professoralen Belehrungen« sollte eingefügt wer-
den: (Hennis ist selber Professor der politischen Wissenschaft -, ich glaube, es stimmt
so, P.)1811
 
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