Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0705
License: In Copyright

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
604

Anhang: Erste Planungen einer Jaspers-Gesamtausgabe

351 Klaus Piper an Gertrud Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, aufBriefpapier des R. Piper & Co Verlags München
28. Juni 1962
Liebe gnädige Frau!
Haben Sie vielen Dank für Ihre Zeilen vom 23. Juni.1962 Ich freute mich sehr, bei Ihnen
zu sein. Die Gespräche waren wieder so stark bereichernd für mich und wohltuend.
Besonders dankbar bin ich Ihnen für Ihre Mitüberlegungen zum Geburtstag. Von Frau
Rossmann erhielt ich einen Brief,1963 den sie aber offensichtlich geschrieben hatte,
bevor sie und ihr Mann in das Manuskript der Erinnerungen Einblick genommen hat-
ten. Schade, daß, wie Sie schreiben, die Erinnerungen sich zum Druck jetzt nicht eig-
nen. Den »Spiegel« würde ich nicht so sehr fürchten. Aber ein vielleicht zu intimer,
zu persönlicher Charakter der Aufzeichnungen empfiehlt wohl in der Tat, sie erst spä-
ter einmal zu veröffentlichen.
Natürlich wäre es eine große Sache gewesen, zum 80. Geburtstag den Plan der
Gesamtausgabe öffentlich vorzulegen. Ich hatte mich lange mit dem Unternehmen
und seinen verschiedenartigen Voraussetzungen beschäftigt. Natürlich war ich über
die Absage enttäuscht, wenn ich auch ebenso sehr die innere Legitimität der Gründe,
die Ihr Gatte vortrug (und die ich im theoretischen Bedenken aller Gesichtspunkte
selbst natürlich auch berührt hatte), zu akzeptieren hatte.
Ich konzentriere mich nun auf das zweite, wesentlich bescheidenere, aber, wie ich
glaube, in seiner Art auch würdige und dazu nützliche Projekt einer Leben- und Werk-
Darstellung nach einigen leitenden Aspekten ausgewählten Texten mit Bibliographie
usw. und auch mehreren Original-Beiträgen, für die mir bestimmte »aktuelle« Frage-
stellungen vorschweben.1964 Ich hätte für diese Publikation gern einige Bildvorlagen,
und zwar für 2-3 Bilder Ihres Gatten aus der Zeit der Jugend, der Heidelberger und der
jetzigen Zeit. Ferner würde ich gern ein Bild der Eltern aufnehmen, und, wenn Sie,
liebe gnädige Frau, zustimmen, eines, das Sie selbst mit Ihrem verehrten Gatten zeigt.
Ferner hätte ich gern eine zur Reproduktion geeignete Manuskript-Seite, am lieb-
sten, wenn es möglich ist, aus dem neuen Buch.1965 Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe
macht, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir liebenswürdigerweise die Bildvor-
lagen von Lörrach aus mit eingeschriebener Post schicken würden. Es braucht nicht
jetzt gleich zu sein, kurz vor Ihrem Aufbruch. Aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie
mir die Bildvorlagen bis Ende August schicken könnten.1966
Nun ist die große Arbeit für das neue Buch, die auch Sie so stark beansprucht hat,
beendet. Das Manuskript ist eben angekommen und wir haben den Empfang gleich
telegraphisch bestätigt. - Ich habe mich in das Inhaltsverzeichnis vertieft. Eine groß-
artige Umfassung des Themas - so fesselnd überall die einzelnen Motive und Fragen,
daß man auf die Darstellung im Text enorm gespannt ist. Wir haben gerade die große
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften