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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0710
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Anhang: Erste Planungen einer Jaspers-Gesamtausgabe

609

354 Klaus Piper an Hans Saner
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Piper
München, den 12.9.1968
Lieber Herr Dr. Saner,
Dr. Wegner und ich hatten hier im Verlag mit Frau Hannah Arendt zwei lange und
ausgiebige Gespräche - das zweite über alle prinzipiellen Punkte der Jaspers Gesamt-
ausgabe.1980 Dr. Wegner wird die Gesprächspunkte schriftlich niederlegen,1981 und ich
werde Ihnen - es ist erst nach der Messe möglich, die in wenigen Tagen beginnt,1982 -
eingehend berichten. Ich bin sehr froh, daß, nach den wichtigen und ausgiebigen
Gesprächen, die wir beide schon hatten, die Marschrichtung nun Klarheit gewon-
nen hat.
Das konkrete Hauptziel ist, die schöne große Ausgabe der »Gesammelten Werke«
als Ausgabe letzter Hand, acht Leinenbände zu je 1 400 Seiten, dazu einen Register-
band (zwei Briefbände für später) vorzusehen.1983 Ferner soll eine Paperbackausgabe
mit zum Teil gekürzten Werktexten veröffentlicht werden. Wir werden dann also 15
bis 20 Bände (je circa 400 oder circa 550 Seiten) bringen. Wir wollen zunächst die
Finanzierung der Ausgabe I (neun Leinenbände) in Angriff nehmen. Später, in einem
zweiten Schritt die der billigen Paperback-Ausgabe.
Hannah Arendt stimmt mir zu, daß wir die Verträge mit Professor Jaspers über
beide Ausgaben möglichst bald unter Dach bringen sollten. Die Gründe, die diese
empfehlen, sind uns ja gemeinsam klar.1984
Noch eine wichtige Sache: Hannah Arendt hat sich auf unsere Bitte einverstan-
den erklärt - dies ist ja gewiß auch in Ihrem Sinn und Interesse -, mitzuzeichnen,
etwa unter der Formel: »Herausgegeben von Hans Saner in Verbindung mit Hannah
Arendt«. Diese Formel würde dem entsprechen, daß Hannah Arendt nur an wesentli-
chen Fragen teilnimmt, gern mitberät und begutachtet, sich aber nicht an der Arbeit
der laufenden Durchführung beteiligt. Frau Dr. Arendt wünscht keinerlei Anteil am
Herausgeberhonorar.
Wie gesagt, nach der Messe melden wir uns mit allen näheren Einzelheiten. Der
Ordnung halber darf ich für heute nur noch die bestätigenden Zeilen von Dr. Rössner
vom 6. d.M. an Sie dahingehend ergänzen, daß die von mir für die drei Monate Okto-
ber bis Dezember 1968 zugesagten je DM 1 000,-- für eine Mitarbeiterin als Vorauslage
unseres Verlags, ä conto der späteren Verrechnung mit dem auf dem Subventionswege
erwarteten Herausgabe-Honoraren, zu gelten haben.
Es interessiert Sie vielleicht noch, daß wir im Gespräch über Hannah Arendts
eigene Veröffentlichungen folgendes besprochen haben:1985 einen großen politisch-
philosophischen Essayband, dazu als Paperback-Sammelband die Essays über Persön-
lichkeiten (Benjamin, Brecht, Broch usw.) und aus dem Material der beiden Bände
 
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