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Stellenkommentar
beit dem Ende nähert. Ich zweifle nicht, dass wir einig werden.« (K. Jaspers an K. Piper,
26. April 1947, DLA, A: Piper). - Erst am 23. Oktober 1952 wird ein Vertrag über dieses Buch
unterzeichnet.
132 Vgl. Stellenkommentar, Nr. 112.
133 Der Journalist Hans Paeschke (1911-1991) gründete 1947 zusammen mit dem Publizisten
Joachim Moras den Merkur; nach Moras' Tod (1961) fungiert Paeschke bis 1978 als alleini-
ger Herausgeber.
134 Zu Gastvorlesungen war Jaspers bereits 1941 vom Kuratorium der Freien Akademischen
Stiftung Basel durch deren Sekretär, den Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek,
Dr. Karl Schwarber, eingeladen worden (vgl. K. Schwarber an K. Jaspers, 14. Januar 1941,
DLA, A: Jaspers). Doch das Reichserziehungsministerium verweigerte die Genehmigung
(vgl. REM an den Rektor der Heidelberger Universität, 24. Mai 1941, ebd.). Ein Jahr später
wurde die Einladung wiederholt. Nun erhielt Jaspers vom Auswärtigen Amt, insbesondere
durch Unterstützung des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker, zwar die Erlaubnis, jedoch
nicht seine Frau (vgl. F. von Twardowski (Auswärtiges Amt) an K. Jaspers, 15. Juni 1942,
ebd.). Infolgedessen sagte Jaspers wiederum ab. Als er im Oktober 1945 erneut eingela-
den wurde, musste er passen, da er von der Heidelberger Universität unabkömmlich war.
Schwarber, inzwischen Direktor der Basler Universitätsbibliothek, wandte sich im März
1947 nochmals an ihn. In der Themenwahl sei er frei, auch in der Anzahl der Vorlesun-
gen (vgl. K. Schwarber an K. Jaspers, 25. März 1947, ebd.). Jaspers wählte »Der philosophi-
sche Glaube« und schlug sechs Vorlesungen vor (vgl. K. Jaspers an K. Schwarber, 14. April
1947, Durchschlag, ebd.). Der Biologe Adolf Portmann, Rektor der Basler Universität, lud
Jaspers offiziell im Auftrag der Philosophisch-Historischen Fakultät für die beiden letzten
Semesterwochen (25. Juni-io. Juli) ein. Als Gast der Universität gehöre hierzu auch eine
anschließende Zeit der Erholung (vgl. A. Portmann an K. Jaspers, 16. Mai 1947, ebd.). Da
bisher noch keine Schweizer Universität einen Deutschen nach 1945 zu Gastvorlesungen
eingeladen habe und eine Absage »wie eine Katastrophe« wirke (K. Jaspers an den Rektor
der Universität Heidelberg, 20. Mai 1947, Durchschlag, ebd.) und der Heidelberger Senat
Jaspers Urlaub bewilligte, sagte er zu - in der Hoffnung, dass die erforderlichen Papiere aus
Berlin rechtzeitig eintreffen würden (vgl. K. Jaspers an A. Portmann, 23. Mai 1947, Durch-
schlag, ebd.). Als jene Papiere Ende Juni noch immer nicht vorliegen, sagt Jaspers einstwei-
len ab (vgl. K. Jaspers an A. Portmann, 29. Juni 1947, Durchschlag, ebd.), nach deren Ein-
treffen wenige Tage später konnte er die Vorträge aber doch noch halten.
135 Das erübrigt sich später dadurch, dass er zum 1. April 1948 an die Universität Basel beru-
fen wird.
136 Gleichwohl stimmt Jaspers nachher dem Artemis-Verlag (Zürich) zu, diese Vorlesungen
in der Schweiz herauszubringen. Vgl. K. Jaspers an F. Witz, 23. Mai 1948, Durchschlag,
ebd. (mit beigefügtem Entwurf eines Verlagsvertrags).
137 Piper sagte schon Ende Juli die Publikation der Basler Vorlesungen zu: »Der Titel >Der phi-
losophische Glaube< ist sehr zugkräftig, gelten doch gegenwärtig zahlreiche Diskussio-
nen und Untersuchungen der Frage des Glaubens überhaupt, seiner Abgrenzung gegen-
über dem Wissen usw. (In den Frankfurter Heften erschien kürzlich ein sehr guter Essay
von Clemens Münster »Dasein und Glaube<, den wir in etwas erweiterter Form als eigene
Broschüre bringen wollen.)« (K. Piper an K. Jaspers, 29. Juli 1947, ebd.). Vgl. C. Münster:
Stellenkommentar
beit dem Ende nähert. Ich zweifle nicht, dass wir einig werden.« (K. Jaspers an K. Piper,
26. April 1947, DLA, A: Piper). - Erst am 23. Oktober 1952 wird ein Vertrag über dieses Buch
unterzeichnet.
132 Vgl. Stellenkommentar, Nr. 112.
133 Der Journalist Hans Paeschke (1911-1991) gründete 1947 zusammen mit dem Publizisten
Joachim Moras den Merkur; nach Moras' Tod (1961) fungiert Paeschke bis 1978 als alleini-
ger Herausgeber.
134 Zu Gastvorlesungen war Jaspers bereits 1941 vom Kuratorium der Freien Akademischen
Stiftung Basel durch deren Sekretär, den Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek,
Dr. Karl Schwarber, eingeladen worden (vgl. K. Schwarber an K. Jaspers, 14. Januar 1941,
DLA, A: Jaspers). Doch das Reichserziehungsministerium verweigerte die Genehmigung
(vgl. REM an den Rektor der Heidelberger Universität, 24. Mai 1941, ebd.). Ein Jahr später
wurde die Einladung wiederholt. Nun erhielt Jaspers vom Auswärtigen Amt, insbesondere
durch Unterstützung des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker, zwar die Erlaubnis, jedoch
nicht seine Frau (vgl. F. von Twardowski (Auswärtiges Amt) an K. Jaspers, 15. Juni 1942,
ebd.). Infolgedessen sagte Jaspers wiederum ab. Als er im Oktober 1945 erneut eingela-
den wurde, musste er passen, da er von der Heidelberger Universität unabkömmlich war.
Schwarber, inzwischen Direktor der Basler Universitätsbibliothek, wandte sich im März
1947 nochmals an ihn. In der Themenwahl sei er frei, auch in der Anzahl der Vorlesun-
gen (vgl. K. Schwarber an K. Jaspers, 25. März 1947, ebd.). Jaspers wählte »Der philosophi-
sche Glaube« und schlug sechs Vorlesungen vor (vgl. K. Jaspers an K. Schwarber, 14. April
1947, Durchschlag, ebd.). Der Biologe Adolf Portmann, Rektor der Basler Universität, lud
Jaspers offiziell im Auftrag der Philosophisch-Historischen Fakultät für die beiden letzten
Semesterwochen (25. Juni-io. Juli) ein. Als Gast der Universität gehöre hierzu auch eine
anschließende Zeit der Erholung (vgl. A. Portmann an K. Jaspers, 16. Mai 1947, ebd.). Da
bisher noch keine Schweizer Universität einen Deutschen nach 1945 zu Gastvorlesungen
eingeladen habe und eine Absage »wie eine Katastrophe« wirke (K. Jaspers an den Rektor
der Universität Heidelberg, 20. Mai 1947, Durchschlag, ebd.) und der Heidelberger Senat
Jaspers Urlaub bewilligte, sagte er zu - in der Hoffnung, dass die erforderlichen Papiere aus
Berlin rechtzeitig eintreffen würden (vgl. K. Jaspers an A. Portmann, 23. Mai 1947, Durch-
schlag, ebd.). Als jene Papiere Ende Juni noch immer nicht vorliegen, sagt Jaspers einstwei-
len ab (vgl. K. Jaspers an A. Portmann, 29. Juni 1947, Durchschlag, ebd.), nach deren Ein-
treffen wenige Tage später konnte er die Vorträge aber doch noch halten.
135 Das erübrigt sich später dadurch, dass er zum 1. April 1948 an die Universität Basel beru-
fen wird.
136 Gleichwohl stimmt Jaspers nachher dem Artemis-Verlag (Zürich) zu, diese Vorlesungen
in der Schweiz herauszubringen. Vgl. K. Jaspers an F. Witz, 23. Mai 1948, Durchschlag,
ebd. (mit beigefügtem Entwurf eines Verlagsvertrags).
137 Piper sagte schon Ende Juli die Publikation der Basler Vorlesungen zu: »Der Titel >Der phi-
losophische Glaube< ist sehr zugkräftig, gelten doch gegenwärtig zahlreiche Diskussio-
nen und Untersuchungen der Frage des Glaubens überhaupt, seiner Abgrenzung gegen-
über dem Wissen usw. (In den Frankfurter Heften erschien kürzlich ein sehr guter Essay
von Clemens Münster »Dasein und Glaube<, den wir in etwas erweiterter Form als eigene
Broschüre bringen wollen.)« (K. Piper an K. Jaspers, 29. Juli 1947, ebd.). Vgl. C. Münster: