Stellenkommentar
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269 Vgl. K. Piper an K. Jaspers, 29. August 1949, DLA, A: Jaspers. Hier berichtet Piper, Preeto-
rius habe den Umschlag zu klassisch entworfen, vor allem allzu zurückhaltend. Er müsse
»auch rein optisch reizvoller werden« (ebd.) und Anregungskraft haben.
270 Vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Frankfurter Ausgabe, Nr. 72, 23. September
1949, 2595.
271 Von der Kontroverse mit dem Romanisten Ernst Robert Curtius um seine Goethe-Deutung
hatte Jaspers Piper im April geschrieben: »Es ist ein Pamphlet von E. R. Curtius gegen
meine Goethe-Rede (1947) und mich hier in der Schweiz in einer Tageszeitung (die Tat)
erschienen. Ich will hier garnicht antworten. Wenn aber dasselbe Pamphlet in Deutsch-
land herauskäme, so will ich erwidern. - Meine Antwort liegt schon druckfertig da. Ich
wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich aufmerksam machten, falls Ihnen die Sache vor-
käme, und um einen Rat (in diesem Falle), wo ich meine Antwort anbieten sollte.« (K. Jas-
pers an K. Piper, 11. April 1949, DLA, A: Piper). - Vgl. E. R. Curtius: »Goethe oderJaspers?«,
in: Die Tat, 2. April 1949, 13, Bezug nehmend auf Jaspers' Artikel »Auflehnung gegen
Goethe? Eine kritische Untersuchung«, in: Welt am Sonntag, 20. März 1949, 3 (Auszug aus
der am 28. August 1947 anlässlich der Verleihung des Goethepreises in Frankfurt gehal-
tenen Rede »Unsere Zukunft und Goethe«). Auf Wiederabdrucke des Curtius-Textes in
Deutschland (z.B. in: RNZ, 7. Mai 1949, 3) reagierten u.a. sieben Heidelberger Professoren
(Karl Heinrich Bauer, Hans Freiherr von Campenhausen, Karl Geiler, August Grisebach,
Gustav Radbruch, Otto Regenbogen und Alfred Weber) mit einem Aufruf unter dem Titel
»Goethe oder Jaspers? Zu dem Aufsatz von E. R. Curtius« (ebd., 10. Mai 1949, 3). Hierauf
replizierte wiederum Curtius (»Darf man Jaspers angreifen?«, ebd., 17. Mai 1949, 2). Eine
ausführliche Entgegnung verfasste H. H. Schaeder (»Karl Jaspers und sein Kritiker«, in:
Die Zeit, Nr. 19, 12. Mai 1949, 4), auf die Curtius erneut erwiderte (»Goethe, Jaspers, Cur-
tius. Ein Schlußwort in eigener Sache«, ebd., Nr. 22, 2. Juni 1949, 5). Jaspers selbst hatte
am 14. Mai einen Brief an Emil Belzner (RNZ) verfasst, den dieser als Antwort auf Curtius'
Text auffasste und auszugsweise abdruckte. Vgl. K. Jaspers: »Professor Jaspers schreibt«
[redaktioneller Titel], in: RNZ, 17. Mai 1949,2. Wiederabgedruckt sind die meisten der o.g.
Texte in: K. Jaspers: Korrespondenzen Politik Universität, 497-507. - Klaus Piper äußerte sich
Mitte Mai zur Kontroverse wie folgt: »Mein Vater und ich haben uns sehr über die Zurück-
weisung des Curtius'schen Artikels durch die Heidelberger Professoren gefreut. Besonders
zu begrüßen ist der ausführliche und sehr würdige Artikel von Prof. Hans Heinrich Schae-
der in der >Zeit<. [...] Ich habe Ihre in der >Wandlung< seinerzeit abgedruckte Goethe-Rede
nun nochmal gelesen und finde, daß eine sachliche Auseinandersetzung mit dem An-
griff von Curtius kaum lohnt, denn er ist am gedanklichen Zusammenhang Ihrer Rede
durchaus vorbeigegangen. Mich berührte der Vorfall mehr als Symptom. Er machte mich
geradezu niedergeschlagen. Stimmt einen schon eine realistische Betrachtung der inne-
ren und äußeren politischen Situation Deutschlands nicht übertrieben hoffnungsvoll, so
ist der Umstand, daß ein Mann vom wissenschaftlichen Rang Ernst Robert Curtius' sich
zu einer solchen Form- und Maßlosigkeit hinreißen läßt, für mich noch bedenklicher in
Richtung auf die latente innere Unordnung, die offenbar auch viele geistige Menschen in
Deutschland ergriffen hat.« (K. Piper an K. Jaspers, 19. Mai 1949, DLA, A: Jaspers). - Dies
findet Jaspers' volle Zustimmung: »Ihr Wort von der »latenten inneren Unordnung< trifft
den entscheidenden Punkt.« (K. Jaspers an K. Piper, 23. Mai 1949, DLA, A: Piper). Vgl. zur
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269 Vgl. K. Piper an K. Jaspers, 29. August 1949, DLA, A: Jaspers. Hier berichtet Piper, Preeto-
rius habe den Umschlag zu klassisch entworfen, vor allem allzu zurückhaltend. Er müsse
»auch rein optisch reizvoller werden« (ebd.) und Anregungskraft haben.
270 Vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Frankfurter Ausgabe, Nr. 72, 23. September
1949, 2595.
271 Von der Kontroverse mit dem Romanisten Ernst Robert Curtius um seine Goethe-Deutung
hatte Jaspers Piper im April geschrieben: »Es ist ein Pamphlet von E. R. Curtius gegen
meine Goethe-Rede (1947) und mich hier in der Schweiz in einer Tageszeitung (die Tat)
erschienen. Ich will hier garnicht antworten. Wenn aber dasselbe Pamphlet in Deutsch-
land herauskäme, so will ich erwidern. - Meine Antwort liegt schon druckfertig da. Ich
wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich aufmerksam machten, falls Ihnen die Sache vor-
käme, und um einen Rat (in diesem Falle), wo ich meine Antwort anbieten sollte.« (K. Jas-
pers an K. Piper, 11. April 1949, DLA, A: Piper). - Vgl. E. R. Curtius: »Goethe oderJaspers?«,
in: Die Tat, 2. April 1949, 13, Bezug nehmend auf Jaspers' Artikel »Auflehnung gegen
Goethe? Eine kritische Untersuchung«, in: Welt am Sonntag, 20. März 1949, 3 (Auszug aus
der am 28. August 1947 anlässlich der Verleihung des Goethepreises in Frankfurt gehal-
tenen Rede »Unsere Zukunft und Goethe«). Auf Wiederabdrucke des Curtius-Textes in
Deutschland (z.B. in: RNZ, 7. Mai 1949, 3) reagierten u.a. sieben Heidelberger Professoren
(Karl Heinrich Bauer, Hans Freiherr von Campenhausen, Karl Geiler, August Grisebach,
Gustav Radbruch, Otto Regenbogen und Alfred Weber) mit einem Aufruf unter dem Titel
»Goethe oder Jaspers? Zu dem Aufsatz von E. R. Curtius« (ebd., 10. Mai 1949, 3). Hierauf
replizierte wiederum Curtius (»Darf man Jaspers angreifen?«, ebd., 17. Mai 1949, 2). Eine
ausführliche Entgegnung verfasste H. H. Schaeder (»Karl Jaspers und sein Kritiker«, in:
Die Zeit, Nr. 19, 12. Mai 1949, 4), auf die Curtius erneut erwiderte (»Goethe, Jaspers, Cur-
tius. Ein Schlußwort in eigener Sache«, ebd., Nr. 22, 2. Juni 1949, 5). Jaspers selbst hatte
am 14. Mai einen Brief an Emil Belzner (RNZ) verfasst, den dieser als Antwort auf Curtius'
Text auffasste und auszugsweise abdruckte. Vgl. K. Jaspers: »Professor Jaspers schreibt«
[redaktioneller Titel], in: RNZ, 17. Mai 1949,2. Wiederabgedruckt sind die meisten der o.g.
Texte in: K. Jaspers: Korrespondenzen Politik Universität, 497-507. - Klaus Piper äußerte sich
Mitte Mai zur Kontroverse wie folgt: »Mein Vater und ich haben uns sehr über die Zurück-
weisung des Curtius'schen Artikels durch die Heidelberger Professoren gefreut. Besonders
zu begrüßen ist der ausführliche und sehr würdige Artikel von Prof. Hans Heinrich Schae-
der in der >Zeit<. [...] Ich habe Ihre in der >Wandlung< seinerzeit abgedruckte Goethe-Rede
nun nochmal gelesen und finde, daß eine sachliche Auseinandersetzung mit dem An-
griff von Curtius kaum lohnt, denn er ist am gedanklichen Zusammenhang Ihrer Rede
durchaus vorbeigegangen. Mich berührte der Vorfall mehr als Symptom. Er machte mich
geradezu niedergeschlagen. Stimmt einen schon eine realistische Betrachtung der inne-
ren und äußeren politischen Situation Deutschlands nicht übertrieben hoffnungsvoll, so
ist der Umstand, daß ein Mann vom wissenschaftlichen Rang Ernst Robert Curtius' sich
zu einer solchen Form- und Maßlosigkeit hinreißen läßt, für mich noch bedenklicher in
Richtung auf die latente innere Unordnung, die offenbar auch viele geistige Menschen in
Deutschland ergriffen hat.« (K. Piper an K. Jaspers, 19. Mai 1949, DLA, A: Jaspers). - Dies
findet Jaspers' volle Zustimmung: »Ihr Wort von der »latenten inneren Unordnung< trifft
den entscheidenden Punkt.« (K. Jaspers an K. Piper, 23. Mai 1949, DLA, A: Piper). Vgl. zur