Metadaten

Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

Citation link: 
https://digi.hadw-bw.de/view/kjg3_8_2/0905
License: In Copyright

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
804

Stellenkommentar

mitwirkte und beim Bundesrepublikbuch eine Abschrift der »Aspekte der Bundesrepu-
blik« sowie gemeinsam mit Gertrud Jaspers auch eine Abschrift der Analyse der Verjäh-
rungsdebatten erstellt hatte (vgl. DLA, A: Jaspers). Von seinem Klinikaufenthalt in Leysin
schrieb Feess bereits Ende Mai 1966 an Gertrud Jaspers: »Seit einiger Zeit bin ich nun also
in einem weisen Bett auf der Sonnenterasse der Klinik Le Roselier. Es ist eine der alten Kli-
niken aus der Zeit der alleinigen Sonnenbehandlung der Tuberkulose. [...] Die Stimmung
des Hauses ist sehr liberal und grosszügig. [...] Ab und zu kommt ein Arzt vorbei. Was
nicht unbedingt nötig wäre, da es mir gut geht. Ganz fertig ist die Geschichte nicht, es
hat sich doch etwas in die Länge gezogen. Aber auf besten Wegen. [...] Sehr stark ver-
misse ich die deutschen Radiowellen. Das Deutschlandbuch bringt sie jetzt auch ab und
zu in Bewegung, ich hätte gerne gehört, wie es rauscht.« (W. Feess an G. Jaspers, 26. Mai
1966, ebd.). Der Klinikaufenthalt dauert fast ein Jahr. Denn erst im Mai 1967 berichtet
Feess: »Die Klinik hat mich schon vor einigen Wochen wieder entlassen. Gesund und ar-
beitsfreudig. [...] Der Aufenthalt in Leysin hat mir sehr gut getan. Ich bin jetzt sehr froh,
dass ich noch einigermassen früh dort hinauf fuhr. Auch so hat es recht lange gedauert.
Aber ohne die Bergluft und den heilsamen Zwang des Kliniklebens wäre es sicher län-
ger gegangen.« (W. Feess an G. Jaspers, 23. Mai 1967, ebd.). Später ist Feess als Arzt tätig
(vgl. H. Arendt, K. Jaspers: Briefwechsel 1926-1969, 824); er stirbt 2011 in England, wo er
sich William Feess nannte, wie aus seiner zwischen 1966 und 1996 gepflegten und in der
UB Basel aufbewahrten Korrespondenz mit dem Schriftsteller Guido Bachmann (1940-
2003) hervorgeht.
1740 Der italienische Dichter, Geschichtsschreiber und Renaissance-Humanist Francesco
Petrarca (1304-1374) lebte nur die letzten vier Jahre seines Lebens in Arquä Petrarca, wo
er auch begraben ist. Vgl. L. Montobbio: Arquä Petrarca. Geschichte und Kunst, übers, von
G. Kiebacher, Padua, Abano o.J. [1998], 11-12. Zur Beschreibung von Petrarcas Anwesen
und Haus, das er vom Signore von Padua, Francesco il Vecchio de Carrara, geschenkt be-
kam, an dem Petrarca aber einige Veränderungen vornahm und die zwei voneinander ge-
trennten Hausteile vereinigte, ebd., 46-50.
1741 Vgl. F. Petrarca: Dichtungen - Briefe - Schriften. Auswahl und Einleitung von H. W. Eppels-
heimer (Fischer Bücherei), Frankfurt/M.1956, 25-34 (Brief an die Nachwelt) u. 59-178.
1742 Vgl. F. R. Allemann: »Der Philosoph und die Bundesrepublik«, in: Merkur 20 (1966),
H. 223, 976-983, hier: 977 u. 982.
1743 Vgl. ebd., 983.
1744 Auf Einladung des American Council on Germany hielt Barzel anlässlich des Jahrestages
vom 17. Juni 1953 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel am 17. Juni 1966 eine wirk-
mächtige Rede, die er zugleich als Diskussionsbeitrag zur Lösung der deutschen Frage
verstanden wissen wollte. Barzel unterbreitete in ihr das - von der Sowjetunion spä-
ter abgelehnte - Angebot, in einem wiedervereinigten Deutschland die Stationierung
sowjetischer Truppen zu tolerieren, um den Sicherheitsinteressen Moskaus entgegen-
zukommen. Im Vorfeld machte Barzel den Inhalt der Rede nur ganz wenigen Vertrau-
ten zugänglich, mit dem Bundeskanzler und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war sie
nicht abgestimmt und löste dementsprechend heftige Reaktionen aus. Zum Wortlaut
vgl. R. Barzel: So nicht! Für eine bessere Politik in Deutschland. Rainer Barzel im Gespräch mit
Günther Scholz, Düsseldorf 1993, 249-267, zur Entstehung der Rede und zu ihren innen-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften