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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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812

Stellenkommentar

1815 An dieser Stelle streicht Jaspers »abgedruckt« und erläutert: »Ulbricht hatte im April 1966
Gespräche zwischen Politikern der SED und SPD vorgeschlagen. [...] Die >Welt am Sonn-
tag< hatte eine Unterhaltung prominenter westdeutscher Politiker über die Frage veröf-
fentlicht. Man erörterte Bedingungen für ein solches Gespräch und lehnte es faktisch
durchwegs ab. Auf Anfrage der >Welt am Sonntag< teilte ich meine Auffassung mit (veröf-
fentlicht am 8.5.1966 unter dem Titel der Redaktion: >Eine Chance wird vertan<).« (K. Jas-
pers: Antwort, 151). - Vgl. K. Jaspers: »Eine Chance wird vertan«, in: Die Welt am Sonntag,
Nr. 19,8. Mai 1966, 4.
1816 K.Jaspers: Antwort, 162. - Aus der später hinzugefügten Verdeutlichung »Soweit jener Auf-
satz« (ebd., 166, vgl. dazu vorvorigen Stellenkommentar) geht hervor, dass der gesamte
Text (159-166) die Wiederabgabe jenes in der Zeit am 1. Juli 1966 erschienenen Aufsat-
zes ist.
1817 Diesen von Piper eingefügten Satz nimmt Jaspers wörtlich auf: »Wenn ich den Spiegel
preise als das große, bedeutende und wirksame Oppositionsblatt in der Bundesrepublik,
so ist das doch etwas ganz Anderes als prinzipielle Übereinstimmung mit seinen Urteilen.
Von einer solchen kann nicht die Rede sein.« (K. Jaspers: Antwort, 177-178).
1818 Vgl. ebd., 192.
1819 Hierauf weist Jaspers in der Tat nicht eigens hin.
1820 Da die frühere Version dieses Passus nicht mehr erhalten ist, ist nur zu vermuten, dass
Jaspers seine Einschätzung der erwähnten Persönlichkeiten nicht im Sinne Pipers rela-
tiviert hat, wenn er in der gedruckten Fassung schreibt: »Die Politiker der Weimarer und
der Bonner Zeit scheinen mir im ganzen von gleichem Typus, aber mit einer wesentli-
chen Einschränkung: Unter den Politikern der zwanziger Jahre waren Menschen von
persönlichem Rang. Ebert, Stresemann, Gröner, Luther, Brüning waren Männer, deren
politisch-sittliches Gewicht zu uns spricht. Es gab auch Männer, die den Kampf führten
gegen die politische Verwahrlosung« (ebd., 196). - Hans Luther (1879-1962) war in der
Weimarer Republik Finanzminister (1923) und von Anfang 1925 bis zum erfolgreichen
Misstrauensantrag der DDP gegen ihn im Mai 1926 Reichskanzler, zwischen 1930 und
März 1933 Präsident der Reichsbank.
1821 Vgl. K. E. Born: Die deutsche Bankenkrise 1931. Finanzen und Politik, München 1967.
1822 Vgl. K. Jaspers: Antwort, 200 - bezogen auf Sontheimers Kritik am Bundesrepublikbuch:
»Menetekel über die Bundesrepublik. Karl Jaspers' politische Sendung«, in: Der Monat 18
(1966), H. 214, 72-79.
1823 So schrieb etwa die FAZ zu Jaspers' Friedenspreisrede: »Man könnte die Rede als einen
Kassandraruf verstehen, wenn sie nicht die bewegenden Herztöne enthalten hätte, die
wir deutlich genug vernahmen.« (K. Korn: »Die versäumte Wahrheit«, in: FAZ, Nr. 225,
29. September 1958, 1). Später sprach Die Welt im Kontext von Walter Ulbrichts ausführ-
lichem Brief an Jaspers vom 1. Juni 1966 und dessen sehr kurzer Antwort vom 7. Juni 1966
(vgl. Stellenkommentar, Nr. 1709) von einem »Kassandra-Geschrei des Gelehrten«, was
die FAZ in ihre Rubrik »Stimmen der Anderen« aufnahm (vgl. o.Vf.: »In falscher Nach-
barschaft«, in: FAZ, Nr. 134, 13.Juni 1966, 2). Offenbar ist Jaspers auch im Kontext seines
Bundesrepublikbuches auf diese Weise bezeichnet worden.
1824 Insbesondere auf die zweite Option Pipers geht Jaspers im gedruckten Text ein: »Vor al-
lem aber kann man den Ernst der Alternative aufweisen: Findet die Umkehr nicht statt,
 
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