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Korrespondentenverzeichnis
Rössner, Hans
Herkunft, abzufinden, da die NS-Behörden den Verleger mas-
siv zu Freunds Entfernung aus dem Verlag drängten, muss-
te Piper 1937 das Verlagshaus verkaufen. Seitdem leitete er
den Verlag als alleiniger Inhaber, bis er im Sommer 1941 sei-
nen Sohn Klaus als Mitinhaber aufnahm. Am 4. Januar 1946
wurde der Piper Verlag »als völlig unbelastet von den Alli-
ierten sofort neu lizenziert« (E. Piper: »Piper, Reinhard«, in:
NDB 20 (2001) 463). Als Reinhard Pipers letzte große verle-
gerische Leistung erwies sich die bereits 1944/45 entworfene,
den Grundgedanken der Fruchtschale weiterführende Piper-
Bücherei, »die in preiswerten, schmalen Bänden ein großes Pa-
norama des menschlichen Geistes schuf und vieles wieder neu
zugänglich machte« (ebd.). Diese Bände »im Umfang von 60
bis 100 Seiten gestatten [...], in wohlüberlegter Auswahl Auto-
ren zum Sprechen zu bringen und Themen zu behandeln, die
der Zeit etwas zu sagen haben.« (R. Piper: Mein Leben als Ver-
leger, 692). Eng verbunden war Reinhard Piper mit Ernst Bar-
lach, dessen Zeichnungen 1935 verboten wurden, Max Beck-
mann und Alfred Kubin. Zu Pipers eigenen Schriften gehören
Meine Jugend. Gedichte (Berlin 1899, unter dem Pseudonym
Ludwig Reinhard), Das Tier in der Kunst (München 1910), Das
Liebespaar in der Kunst (München 1916) und Die schöne Frau
in der Kunst (München 1917). Vgl. R. Würffel: Lexikon deut-
scher Verlage von A-Z. 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom
Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945. Adressen - Daten - Fak-
ten - Namen, Berlin 2000, 658-660; K. Piper: »Zur Geschichte
des Verlags und über seine heutige Situation«, in: Stationen.
Piper Almanach 1904-1964, hg. von K. Piper, unter redaktionel-
ler Mitarbeit von E. Herhaus, München 1964, 9-23; W. Göbel:
»Der Verleger Reinhard Piper. Verlags- und Lebensgeschichte
in Briefen«, in: R. Piper: Briefwechsel mit Autoren und Künstlern
1903-1953, hg. von U. Buergel-Goodwin und W. Göbel, Mün-
chen, Zürich 1979, 7-34.
1910-1997; studierte ab 1930 Deutsche Sprache und Litera-
tur, Geschichte, Philosophie und Evangelische Theologie u.a.
in Leipzig und Marburg. Ab April 1936 wurde er außerplan-
mäßiger wissenschaftlicher Assistent bei seinem Doktorvater,
dem damaligen Dekan Karl Justus Obenauer, am Germanisti-
schen Seminar der Universität Bonn und war zugleich deren
Korrespondentenverzeichnis
Rössner, Hans
Herkunft, abzufinden, da die NS-Behörden den Verleger mas-
siv zu Freunds Entfernung aus dem Verlag drängten, muss-
te Piper 1937 das Verlagshaus verkaufen. Seitdem leitete er
den Verlag als alleiniger Inhaber, bis er im Sommer 1941 sei-
nen Sohn Klaus als Mitinhaber aufnahm. Am 4. Januar 1946
wurde der Piper Verlag »als völlig unbelastet von den Alli-
ierten sofort neu lizenziert« (E. Piper: »Piper, Reinhard«, in:
NDB 20 (2001) 463). Als Reinhard Pipers letzte große verle-
gerische Leistung erwies sich die bereits 1944/45 entworfene,
den Grundgedanken der Fruchtschale weiterführende Piper-
Bücherei, »die in preiswerten, schmalen Bänden ein großes Pa-
norama des menschlichen Geistes schuf und vieles wieder neu
zugänglich machte« (ebd.). Diese Bände »im Umfang von 60
bis 100 Seiten gestatten [...], in wohlüberlegter Auswahl Auto-
ren zum Sprechen zu bringen und Themen zu behandeln, die
der Zeit etwas zu sagen haben.« (R. Piper: Mein Leben als Ver-
leger, 692). Eng verbunden war Reinhard Piper mit Ernst Bar-
lach, dessen Zeichnungen 1935 verboten wurden, Max Beck-
mann und Alfred Kubin. Zu Pipers eigenen Schriften gehören
Meine Jugend. Gedichte (Berlin 1899, unter dem Pseudonym
Ludwig Reinhard), Das Tier in der Kunst (München 1910), Das
Liebespaar in der Kunst (München 1916) und Die schöne Frau
in der Kunst (München 1917). Vgl. R. Würffel: Lexikon deut-
scher Verlage von A-Z. 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom
Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945. Adressen - Daten - Fak-
ten - Namen, Berlin 2000, 658-660; K. Piper: »Zur Geschichte
des Verlags und über seine heutige Situation«, in: Stationen.
Piper Almanach 1904-1964, hg. von K. Piper, unter redaktionel-
ler Mitarbeit von E. Herhaus, München 1964, 9-23; W. Göbel:
»Der Verleger Reinhard Piper. Verlags- und Lebensgeschichte
in Briefen«, in: R. Piper: Briefwechsel mit Autoren und Künstlern
1903-1953, hg. von U. Buergel-Goodwin und W. Göbel, Mün-
chen, Zürich 1979, 7-34.
1910-1997; studierte ab 1930 Deutsche Sprache und Litera-
tur, Geschichte, Philosophie und Evangelische Theologie u.a.
in Leipzig und Marburg. Ab April 1936 wurde er außerplan-
mäßiger wissenschaftlicher Assistent bei seinem Doktorvater,
dem damaligen Dekan Karl Justus Obenauer, am Germanisti-
schen Seminar der Universität Bonn und war zugleich deren