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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Korrespondentenverzeichnis

835

Pressereferent (1938 Leiter der dortigen Nachrichtenstelle).
Ebenso war er an der Aberkennung der Ehrendoktorwürde
Thomas Manns beteiligt. Am 18. Oktober 1937 promovierte
Rössner mit der Arbeit Georgekreis und Literaturwissenschaft.
Zur Würdigung und Kritik der geistigen Bewegung Stefan Geor-
ges (Frankfurt/M. 1938). Bereits 1933 wurde Rössner Mitglied
der SA, 1934 wechselte er zur SS und war bis 1936 zeitweise als
hauptamtlicher Referent und Abteilungsleiter im SD in Leip-
zig tätig. 1937 in die NSDAP eingetreten, wirkte er 1938 ehren-
amtlich im »Ahnenerbe« der SS mit und fungierte als Refe-
rent in der Wissenschaftsabteilung im SD-Hauptamt. Dort
gehörte er zu den hochkarätigen Ideenlieferanten und ver-
fasste im selben Jahr die Denkschrift »Lage und Aufgaben
der Germanistik und deutschen Literaturwissenschaft« (134
Seiten). Rössner nahm 1939/40 am Polenfeldzug teil, danach
leitete er die Abteilung III C 3 (Kunst und Volkskultur) im
Reichssicherheitshauptamt (RSHA), bald auch die Abtei-
lung »Wissenschaft«, zuletzt als SS-Obersturmbannführer
(vgl. J. Lerchenmueller, G. Simon: Maskenwechsel. Wie der SS-
Hauptsturmführer Schneider zum BRD-Hochschulrektor Schwerte
wurde und andere Geschichten über die Wendigkeit deutscher Wis-
senschaft im 20. Jahrhundert, Tübingen 1999, 97-98). Nach eng-
lischer und amerikanischer Internierungshaft vom Mai 1945
bis April 1948 wurde Rössner im August 1948 wegen seiner SS-
Zugehörigkeit zu einer Geldstrafe verurteilt und in seinem
Entnazifizierungsverfahren am 21. April 1950 in die Gruppe IV
»Mitläufer« eingestuft. Rössner lebte nun in Oldenburg und
arbeitete beim dort ansässigen, auf nationalpolitische und
militärische Literatur fokussierten Gerhard Stalling Verlag
zunächst als Voluntär, dann als Lektor. 1953 wechselte Röss-
ner in die Verlagsleitung des Insel Verlags (Wiesbaden), im
März 1958 zu Piper in derselben Funktion, zuletzt dort auch
als Leiter des wissenschaftlichen Lektorats (bis zu seiner Pen-
sionierung 1977). In dieser Zeit betreute er die Schriften von
Jaspers, ebenso diejenigen Hannah Arendts, so auch deren
Buch über Adolf Eichmann (vgl. dazu M. Wildt: »Exkurs: Kor-
respondenz mit einem Unbekannten. Hannah Arendt und
ihr Lektor, SS-Obersturmbannführer Dr. Hans Rößner«, in:
L. Hachmeister, F. Siering (Hg.): Die Herren Journalisten. Die
 
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