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Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki, Christine [Hrsg.]; Schulz, Fabian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 1): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Autor - Werk - Überlieferung — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51241#0014
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Einleitung

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lediglich Elizabeth Jeffreys 1986 vorgelegt), der der Vielseitigkeit und Komplexität
der Malalas-Chronik gerecht zu werden versucht und deshalb interdisziplinär ange-
legt sein sollte. Der Durchführung eines solchen Unterfangens hat sich nun ein For-
schungsprojekt angenommen, das in Tübingen angesiedelt ist.
Malalas-Forschung in Tübingen
Dieses Projekt am Seminar für Alte Geschichte der Universität Tübingen, einem tra-
ditionell der Spätantike-Forschung zugeneigten Ort, zu verankern, war aus verschie-
denen Gründen naheliegend. Insbesondere das 6. Jahrhundert n. Chr. sowie die spä-
tantike Historiographie stellen seit mehr als einem Jahrzehnt wichtige Forschungs-
schwerpunkte der Tübinger Alten Geschichte dar, und Johannes Malalas spielt dabei
naturgemäß eine besondere Rolle. Mehrere übergreifende und interdisziplinär ausge-
richtete Projekte haben die Aktivitäten in diesem Bereich in den letzten Jahren noch
einmal intensiviert.
So konnte seit Beginn des Jahres 2013 nun auch die Malalas-Forschung ein neues
Zentrum in Tübingen finden. Im Rahmen des Akademienprogramms der Union der
deutschen Akademien der Wissenschaften wurde an der Heidelberger Akademie ein
Projekt angesiedelt (und räumlich in Tübingen verortet), dessen Ziel es ist, einen his-
torisch-philologischen Kommentar zur Chronik des Malalas zu erarbeiten. Dieser soll
verschiedenen Zielen gerecht werden.
Primär wird angestrebt, mit dem Kommentar ein Arbeitsinstrument vorzulegen,
das den Zugang zur Chronik des Malalas erleichtert und eine konkretere, wissen-
schaftlich fundiertere Auseinandersetzung mit ihr ermöglicht, u.a. auch deshalb, um
dieses Werk im Kontext übergreifender Fragestellungen besser auswerten zu können.
Der Kommentar soll auf längere Zeit hin die wichtigste Grundlage für weiteres wis-
senschaftliches Arbeiten mit der Chronik des Johannes Malalas darstellen.
Jährlich erscheinende Einzelstudien sowie Tagungsbände zu den in regelmäßi-
gen Abständen stattfindenden Projekttagungen werden die Arbeit am Kommentar
sukzessive begleiten. Die zu diesem Zweck gegründete neue Schriftenreihe ,Malalas-
Studien‘ bietet dafür einen geeigneten Ort. Sie wird die neuesten Forschungsergeb-
nisse der Projektgruppe sowie der sich um das Projekt herum etablierenden Gruppe
internationaler Malalas-Forscher zusammenfassend präsentieren.
Den Konferenzauftakt der neuen Forschungsstelle, deren Ergebnisse der nunmehr
vorliegende erste Tagungsband präsentiert, stellte eine Tagung vom 27. Februar bis 1.
März 2014 in Tübingen dar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kanada,
Ungarn, Italien, Frankreich, Großbritannien, Polen, Österreich und Deutschland ver-
traten die Disziplinen der Alten Geschichte, Klassischen Philologie, der Byzantinistik
sowie der Kirchengeschichte und verfolgten das gemeinsame Ziel, einen internationa-
len und interdisziplinären Dialog über folgende grundlegenden Fragen der Malalas-
Forschung zu führen: die Frage nach der Person des Johannes Malalas, der Über-
lieferung der Chronik und der mittelalterlichen (mehrsprachigen) Malalas-Tradition
 
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