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Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki, Christine [Hrsg.]; Schulz, Fabian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 1): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Autor - Werk - Überlieferung — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51241#0226
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Die Indiktionsangaben bei
Johannes Malalas und in der Osterchronikl·
Erika Juhdsz

Abstract John Malalas’work and the text of the Easter Chronicle ^Chronicon Pasch ale) by an
unknown author contain passages which correspond to each other word for word. The paper
intends to prove that in order to reckon the indictions starting from Caesar’s first year, the
author of the Easter Chronicle misinterpreted and supplemented either Malalas’ text or that
of a common source (the resulting text suffered damage in the course of tradition as well). The
examination of the indictions leads to the solution of the problems which arose in the course
of the interpretation of the Malalas text (IX 5), so the additions from the Easter Chronicle and
from the Old Slavonic translation of Malalas’work appear to be superfluous.
Der anonyme Verfasser der Osterchronik gilt als ein Stiefkind der byzantinischen
Historiographie: Trotz seiner Bedeutung konnte das Werk den ihm gebührenden
Platz in der Forschung bislang offensichtlich nicht einnehmen. Dem Chronisten aus
dem siebten Jahrhundert wurde häufig vorgeworfen,1 2 als einfacher Kompilator ledig-
lich die einzelnen, von seinen Vorgängern entlehnten Details zusammengefügt zu ha-
ben - in der Tat kann nicht geleugnet werden, dass die Chronik zahlreiche objektive
Fehler enthält.3 Diese Fehler oder Mängel können einerseits in Kenntnis der uns zur
Verfügung stehenden schriftlichen und gegenständlichen Quellen und im Spiegel
der Möglichkeiten der modernen Technik kritisiert werden, andererseits aber sind
die Verdienste des anonymen Chronisten auch so nicht zu übersehen: die Bewahrung
wertvoller Quellen, seine Bemühungen um die Osterberechnung und sein Bestreben
nach der genauen Datierung der einzelnen Ereignisse. Das Werk ist im Codex unicus
zwar unvollendet überliefert,4 sein Konzept ist jedoch auch so nachvollziehbar: Durch
1 Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projektes P25485 „The Chronicon Paschale. Critical Edition and
Enhanced Edition Method“ des österreichischen Fonds zur Förderung der Wissenschaft (FWF) und
des Projektes OTKA (Hungarian Scientific Research Fund) NN 104456 „Classical Antiquity, Byzan-
tium and Humanism. Critical Editions of Latin and Greek Sources with Commentary“ des Eötvös-
Jözsef-Collegiums (Budapest).
2 Moravcsik (1958), S. 241: „Vorwiegend eine Kompilation, hat das Werk als selbständige Quelle nur für
die Zeit des VII. Jahrhunderts Bedeutung“; Hunger (1978), S. 329: „literarisch steht er als reiner Kom-
pilator auf niedriger Stufe“.
3 Zum Beispiel: Ξέρξης έλθών εις την 'Ελλάδα έξεπολέμησε τάς Αθήνας έμπρήσας αΰτάς·
καί τοξοβολία πληγείς ύπέστρεψεν εις Βαβυλώνα καί άπέθανεν. ^Chronicon Paschale, ed. ν.
Dindorf, S. 312).
4 Zum Codex Vaticamis Graecus 1941 Canart (1970), S. 715-718.
 
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