Fragmentum Tusculanum II und die Geschichte eines Zankapfels
159
Neue Edition 64 recto (Tusc. fragm. 2)
1 έκέ]Λευσεν καίήν[έγθη] τό μήΛο[ν, καί] άπέδειξεν
αυτή αυτό, καί έ[γέ]νετο μεταξύ αυ[τών] Λ[ύ]πη
καί άπομερισμός. Λ[οήπό[ν ύπεν]όησεν
τον αυτόν ΠαυΛΐνον ά[γ]απα[ν] θείίΐαν βα[σ]ί-
5 Λίσ[σα]ν Εύδοκ[ί]αν ό Θεοδόσιος αύγού[στος], έκτεί-
νατο θ[εΐος β]ασιΛεύς τον αυτόν ΠαυΛΐνο[ν].
καί£λυ[πή]θη αύ[γ]ούστα δέσπ[οιν]α Εύδ[οκί]α {καί έΛυ-
πήθη α[ύγο]ύσ[τα] δ[έσ1ποινα Ευδοκία] ώ[ς] ύ-
βρι[σ]θ[εΐσ]α. έγνώσθη [γαρ] πανταχ[ο]ύ ότ[ι]
ίο δε' [α]ύτ[ή]ν [έσ]φά[γ]η ό ΠαυΛ[ίν]ος, ώς εύ[μ]ορφος
νεώτε[ρ]ο[ς. Κ]αί [ή]τή[σ]ατο τ[όν] βα[σιΛέα] Θε-
οδόσ[ήο[ν αυτή Ε]ύδ[οκία τού κα]τεΛ-
θεΐν εις τούς ά[γίο]υ[ς] τόπου[ς εις εύχήν] καί
παρέσχεν αύτή κα[ί κ]ατ[ήΛθεν άπό]
ΐ5 ΚωνσταντινουπόΛεω[ς επί Ίεροσ]όΛυμα
εύξασθαι φησίν2?.
Übersetzung
1 Der Kaiser (seil. Theodosius) befahl und der Apfel wurde gebracht und er zeigte ihn ihr
(Eudokia). Und es gab zwischen ihnen Trauer und Zwist. Dann verdächtigte der erhabene
Theodosius denselben Paulinus, die göttliche 5 Kaiserin Eudokia zu lieben. Der göttliche
König tötete denselben Paulinus. Und die erhabene Herrin Eudokia war betrübt, weil sie sich
schlecht behandelt fühlte. Überall war ja klar, dass 10 ihretwegen Paulinos - war er doch ein
bildschöner junger Mann - umgebracht worden war. Und dieselbe Eudokia bat den Kaiser
Theodosios darum, sich gemäß einem Gelübde an die Heiligen Stätten begeben zu dürfen.
Und er gewährte es ihr. Und sie begab sich von 15 Konstantinopel nach Jerusalem, um zu
beten, wie man sagt.
Der Vergleich der Editionen eröffnet folgende Einsichten: Mai hat anscheinend die
erste und zweite Lücke mit Hilfe des Baroccianus gefüllt. Jetzt zeigt sich ein anderer
Text, der sich größtenteils im Chronicon Paschale wiederfindet.* * * * * * * 27 28 Damit hat sich die
Vermutung von Christian Gastgeber bestätigt (s.o.). Außerdem hat Mai stillschwei-
gend Fehler wie die Dittographie <και έΛυπήθη... Εύδοκία> berichtigt. Nun zeigt
sich, dass der Schreiber unkonzentriert war und den Text nicht noch einmal geprüft
hat bzw. gegenlesen ließ. Das passt zur älteren Beobachtung, dass der Baroccianus an
27 Gastgebers Vorschlag, φησίν zum nächsten Kolon zu nehmen (s.o.), folge ich nicht, da sich im nächs-
ten Satz tatsächlich das von Mai eingeklammerte είπεν findet. Bei φησίν handelt es sich vielmehr um
einen Einschub, wie er sich bei Malalas häufig findet.
28 Vgl. Chronicon Paschale, ed. Dindorf, S. 585, Z. 1-3: έκέΛευσεν, καί ήνέχθη τό μήΛον, καί έδειξεν
αύτή αύτό καί έγένετο μεταξύ αύτών Λύσις καί απομερισμός. καί Λοιπόν ύπενόησεν τον
αύτόν ΠαυΛΐνον Θεοδόσιος ό βασιλεύς, καί έκέΛευσεν αύτόν αποκτανθήναι. Der letzte
Halbsatz scheint έκτείνατο aus dem Fragment zu umschreiben.
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Neue Edition 64 recto (Tusc. fragm. 2)
1 έκέ]Λευσεν καίήν[έγθη] τό μήΛο[ν, καί] άπέδειξεν
αυτή αυτό, καί έ[γέ]νετο μεταξύ αυ[τών] Λ[ύ]πη
καί άπομερισμός. Λ[οήπό[ν ύπεν]όησεν
τον αυτόν ΠαυΛΐνον ά[γ]απα[ν] θείίΐαν βα[σ]ί-
5 Λίσ[σα]ν Εύδοκ[ί]αν ό Θεοδόσιος αύγού[στος], έκτεί-
νατο θ[εΐος β]ασιΛεύς τον αυτόν ΠαυΛΐνο[ν].
καί£λυ[πή]θη αύ[γ]ούστα δέσπ[οιν]α Εύδ[οκί]α {καί έΛυ-
πήθη α[ύγο]ύσ[τα] δ[έσ1ποινα Ευδοκία] ώ[ς] ύ-
βρι[σ]θ[εΐσ]α. έγνώσθη [γαρ] πανταχ[ο]ύ ότ[ι]
ίο δε' [α]ύτ[ή]ν [έσ]φά[γ]η ό ΠαυΛ[ίν]ος, ώς εύ[μ]ορφος
νεώτε[ρ]ο[ς. Κ]αί [ή]τή[σ]ατο τ[όν] βα[σιΛέα] Θε-
οδόσ[ήο[ν αυτή Ε]ύδ[οκία τού κα]τεΛ-
θεΐν εις τούς ά[γίο]υ[ς] τόπου[ς εις εύχήν] καί
παρέσχεν αύτή κα[ί κ]ατ[ήΛθεν άπό]
ΐ5 ΚωνσταντινουπόΛεω[ς επί Ίεροσ]όΛυμα
εύξασθαι φησίν2?.
Übersetzung
1 Der Kaiser (seil. Theodosius) befahl und der Apfel wurde gebracht und er zeigte ihn ihr
(Eudokia). Und es gab zwischen ihnen Trauer und Zwist. Dann verdächtigte der erhabene
Theodosius denselben Paulinus, die göttliche 5 Kaiserin Eudokia zu lieben. Der göttliche
König tötete denselben Paulinus. Und die erhabene Herrin Eudokia war betrübt, weil sie sich
schlecht behandelt fühlte. Überall war ja klar, dass 10 ihretwegen Paulinos - war er doch ein
bildschöner junger Mann - umgebracht worden war. Und dieselbe Eudokia bat den Kaiser
Theodosios darum, sich gemäß einem Gelübde an die Heiligen Stätten begeben zu dürfen.
Und er gewährte es ihr. Und sie begab sich von 15 Konstantinopel nach Jerusalem, um zu
beten, wie man sagt.
Der Vergleich der Editionen eröffnet folgende Einsichten: Mai hat anscheinend die
erste und zweite Lücke mit Hilfe des Baroccianus gefüllt. Jetzt zeigt sich ein anderer
Text, der sich größtenteils im Chronicon Paschale wiederfindet.* * * * * * * 27 28 Damit hat sich die
Vermutung von Christian Gastgeber bestätigt (s.o.). Außerdem hat Mai stillschwei-
gend Fehler wie die Dittographie <και έΛυπήθη... Εύδοκία> berichtigt. Nun zeigt
sich, dass der Schreiber unkonzentriert war und den Text nicht noch einmal geprüft
hat bzw. gegenlesen ließ. Das passt zur älteren Beobachtung, dass der Baroccianus an
27 Gastgebers Vorschlag, φησίν zum nächsten Kolon zu nehmen (s.o.), folge ich nicht, da sich im nächs-
ten Satz tatsächlich das von Mai eingeklammerte είπεν findet. Bei φησίν handelt es sich vielmehr um
einen Einschub, wie er sich bei Malalas häufig findet.
28 Vgl. Chronicon Paschale, ed. Dindorf, S. 585, Z. 1-3: έκέΛευσεν, καί ήνέχθη τό μήΛον, καί έδειξεν
αύτή αύτό καί έγένετο μεταξύ αύτών Λύσις καί απομερισμός. καί Λοιπόν ύπενόησεν τον
αύτόν ΠαυΛΐνον Θεοδόσιος ό βασιλεύς, καί έκέΛευσεν αύτόν αποκτανθήναι. Der letzte
Halbsatz scheint έκτείνατο aus dem Fragment zu umschreiben.