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Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki, Christine [Hrsg.]; Schulz, Fabian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 1): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Autor - Werk - Überlieferung — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51241#0209
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2θ8

Christian Gastgeber

Der Vergleich mit der Osterchronik ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der
Nähe zur Tradition der Fragmente und damit zu einer etwa zeitgenössischen Version
von Bedeutung, sondern auch im Hinblick auf einen Quellenwechsel im Chronicon
Paschale·, denn ab ca. 532 wird Malalas (trotz seiner reichen Information bis 565) nicht
mehr herangezogen, womit man auf die Verwendung der ersten Redaktion des Mala-
las schließen darf, die dann erst in der zweiten Redaktion bis 565 (eventuell bis 573/4)
fortgesetzt wurde.194 Die Fragmenta Tusculana gehören hingegen bereits zur zweiten
Redaktion!

XIV 8-10 (277, Z, 28-279,
Z.50)
καί έκέλευσεν ό
βασιλεύς ένεχθήναι τό
μήλον, καί έδειξεν αύτή
αύτό. καί ήγανάκτησε
κατ’ αυτής, ύπονοήσας,
ότι ώς έρώσα τω αντω
Παυλίνω έπεμψεν αύτω
τό μήλον καί ήρνήσατο.
καί διά τούτο άνείλε
τον αυτόν Παυλΐνον ό
βασιλεύς Θεοδόσιος· καί
λυπηθεΐσα ή Αύγούστα

FragTusc 2 = XIV 8-10
[έκέλ]ευσεν
[ένεγθήναι τό μήλον195]
καί έδειξεν αύτή αύτό.
[καί ήγανάκτησε ό
βασιλεύς196] τό λοιπόν
καί ύπονόησεν τον
αύτόν Παυλΐνον αγαπάν
αύτήν βασίλισσαν
Εύδοκίαν ό Θεοδόσιος ■ διά
τήν αύτήν αιτίαν άνείλε
τον αύτόν Παυλΐνον ό
βασιλεύς Θεοδόσιος· καί
λυπηθεΐσα ή Αύγούστα

Chronicon Paschale 584,
21-585,23; 587,7“12
|228r καί έκέλευσεν,
καί ήνέγθη τό μήλον,
καί έδειξεν |585 αύτή
αύτό197· καί έγένετο
μεταξύ αύτών Λύσις
καί άπομερισμός. καί
λοιπόν198 ύπενόησεν
τον αύτόν Παυλΐνον

Θεοδόσιος199 ό βασιλεύς,
καί έκέλευσεν αύτόν
άποκτανθήναι200. καί
λυπηθεΐσα ή αύτή

194 Siehe dazu Neumann (1880), S. 356-360; Bury (1892), S. 219-239; Weierholt (1965); Croke (1990), S. 17-
25; Jeffreys (1990), S. 245-268; siehe auch Whitby/Whitby (1989), S. XIX.
195 Aufgrund der größeren Nähe zum Chronicon Paschale ist vielleicht eher dessen Version für die Lücke
heranzuziehen; nunmehr bestätigt durch die Lesung von Fabian Schulz; der Satz setzt jedoch mit einer
Variante zum Baroccianus und zur Osterchronik fort: καίάπέδειξεν ...
196 Wie bei der Ergänzung der vorigen Lücke ist eventuell auch hier die Version der Osterchronik vorzuz-
iehen, wenn diese in dem zur Verfügung stehenden Raum hineinpasst; nunmehr bestätigt durch die
Lesung von Fabian Schulz (mit der Variante Λύπη anstelle von Λύσις)
197 αύτώ Vaticanus.
198 Λοιπών Vaticanus.
199 Θεοδόσιος Vaticanus.
200 Die Stelle hinkt in der Osterchronik, während bei Malalas ύπενόησεν mit einem Sachinhalt des Ver-
dachts verwendet ist, steht das Prädikat im Chronicon Paschale ergänzungslos da; der Verdacht eines
Ausfalls wird zusätzlich noch dadurch erhärtet, dass in der (früheren) Version des Fragmentum Tuscu-
lanum zweimal in unmittelbarer Abfolge die Wendung τον αύτόν Παυλΐνον vorkommt, dazwischen
ist der Verdachtsmoment und die Beseitigung des Paulinus beschrieben; Die neue Lesung von Fabian
Schulz bestätigt den Ausfall, mit άποκτανθήναι wird wieder zumindest im Wortstamm an Malalas
angeknüpft (vgl. die Edition bei Schulz mit den Änderungen zu Angelo Mai: Λοιπόν ύπενόησεν
τον αύτόν Παυλΐνον αγαπάν θείαν βασίλισσαν Εύδοκίαν ό Θεοδόσιος αύγούστος.
έκτείνατο θείος βασιλεύς τον αύτόν Παυλΐνον; dann allerdings mit einer Variante auch zum
Baroccianus·. καί έλυπήθη αύγούστα δέσποινα Εύδοκία).
 
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