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Bandini, Ditte [Hrsg.]; Hinüber, Oskar von [Hrsg.]; Dickoré, Wolf Bernhard [Hrsg.]
Die Felsbildstationen Shing Nala und Gichi Nala — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 4: Mainz, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.37089#0127
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Gichi Nala

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Formel namo buddhäya (142:2) absichtlich in alter Zeit beschädigt. Im letztgenannten Falle handelt es sich mit
Sicherheit um eine gegen den Buddhismus gerichtete Handlung.
Einige Namen sind mehrfach auf den Stein geschrieben: Valavlra / Balavlra (35:1; 102:2), der ein Sohn des Pra-
väsa (Prabhäsa?) (92:4) ist und vielleicht einen Bruder(?) namens Valacandra / Balacandra hat (157:8). Um Brüder
handelt es sich wohl auch bei Balaträta und Yasaträta (157:11), möglicherweise auch bei Pusyadeva (157:19) und
Pusyaträta (157:20), wobei sich letzterer als Brahmane zu erkennen gibt.
Einige Personen sind auch aus anderen Stationen bekannt: Der Brahmane Asoka (95:7) aus Oshibat, der Jät Jiva-
varma (142:4) aus Hodar, Vasudatta (64:1) aus Shing Nala, Vuge (84:1) und Sülota (150:1), beide aus Hodar, und
vor allem Amrtendrälamkära (18:2), der hier das Epitheton Ärya trägt und sich durch das beigefügte vicarati als
Reisender zu erkennen gibt, aus Shing Nala usw. (S. 52).
Einheimische Namen, die mit dem Suffix -ot(t)a- gebildet sind, finden sich nur gelegentlich: Rudrota (144:6), vgl.
Rudrata (101:3), Ganotta (145:5), Sülota (150:1), unklar ist 115:1. Hierher gehört auch als einer der seltenen Frau-
ennamen Ganottikä (157:4-5), vgl. Prabhotim in Thalpan III. Ein zweiter Frauenname in Gichi Nala ist Ratnini
(117:1).
Ratna als Bestandteil von Namen kommt in dieser Station nicht selten vor: Ratna (41:2), Ratnacandra (57:7),
Ratnasrest(h)a (52:2; 53:1), Ratna(priya) (38:20) und der Buddhist Ratnasriräma (145:6).
Auf den Steinen 91 und 144, hier zusammen mit der einzigen sogdischen Inschrift der Station, stehen einige irani-
sche Namen, vgl. auch 157:8.
Die Inschrift 106:7 vermehrt die Beispiele für die dardische Liquidenmetathese um PrirthavI über PrithavI aus Pr-
thavi.
Vielleicht sind die Verben smarati (156:2) und jayämi (146:2) ohne jeden weiteren Kontext auf den Stein ge-
schrieben. Die üblichen Verben gata (154:15), präpta (157:18; 161:3), hier in der auffälligen und ungrammati-
schen Verbindung mama ...präpta und vicarati (18:2; 157:6), sind ebenfalls bezeugt. Eine Inschrift enthält yabhati
(157:4-5), das auch in Shatial vorkommt.
 
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