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Katalog der Inschriften von Chilas VI

257

Kommentar: Das -u- von -gupta scheint vergessen worden zu
sein. Die Schreibung ggata ist bemerkenswert und
bisher ohne Parallele. (O.v.H.)
8:1 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 60x30 cm Richtung: W
Winkel: 50° Repatinierung: mittel
Lesung: srldäsabhatag(u)ha
Übersetzung: Sri Däsabhata Guha
Kommentar: In sehr viel späterer Zeit (Ende des 18. Jh.) ist der
Zusatz -guha als Titel, der auf einen Schreiber weist,
belegt, vgl. Hilka 1910: 147 und MW s.v. guha (nach
Wilson). (O.v.H.)
8:2 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 84x12 cm Richtung: W
Winkel: 50° Repatinierung: mittel
Lesung: + (na)datto: brähmana
Übersetzung: jnadatta, der Brahmane
Kommentar: Die beiden ersten Zeichen des Personennamens
sind unklar. (O.v.H.)

9:1 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 50x16 cm Richtung: W
Winkel: 75° Repatinierung: mittel
Lesung: dena
Übersetzung: -
Kommentar: Die Zeichenfolge läßt sich nicht deuten. (O.v.H.)
10:1 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 20x7 cm Richtung: NW
Winkel: 80° Repatinierung: mittel
Lesung: 1. + (lu)nataya
2. sa ga(ta \)
Übersetzung: 1. + 2. ]yasa ist gegangen.
Kommentar: Das erste Zeichen könnte ein da- oder ein ra- sein.
Wenn das zweite Glied des Personennamens als -yasa
zu verstehen ist, handelt es sich um einen hybriden Na-
men. Einzelne Spuren von Zeichen über der ersten Zei-
le deuten auf eine weitere, der Beschädigung des Stei-
nes zum Opfer gefallene Zeile. (O.v.H.)
11:1 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 73x13 cm Richtung: N
Winkel: 60° Repatinierung: mittel
Lesung: + + + + sri sürotasya
Übersetzung: ... des Sri Sürota
Kommentar: Der Personenname Sürota ist in Hodar oft bezeugt,
ohne daß sich aus dem Kontext in diesen Inschriften
ein Hinweis auf den stark verwitterten Beginn der In-

schrift gewinnen ließe, der möglicherweise als deva-
dharmo yam zu deuten ist. (O.v.H.)
12:1 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 24x5 cm Richtung: N
Winkel: 50° Repatinierung: mittel
Lesung: ft namo bu
Übersetzung: Verehrung dem Bu[ !
Kommentar: Das mißlungene Zeichen bu zeigt, daß die Schrift-
kenntnisse des Schreibers nach drei Zeichen offen-
sichtlich erschöpft waren. (O.v.H.)
12:2 Inschrift, Brähmi (Tafel 72)
Maße: 42x1 cm Richtung: O
Winkel: 50° Repatinierung: mittel
Lesung: ft namo buddhaddharmasamhghäya
Übersetzung: Verehrung dem Buddha, der Lehre, dem Sangha!
Kommentar: Die Schreibung ddharmci sichert die Aussprache
als -dh- gegen eine Fehllesung l-b-l, vgl. Chilas-
Brücke 55:3, Thalpan 195:367 und Chilas V 80:1. Eine
doppelte Nasalierung wie in samhgha kennen auch die
Gilgit-Handschriften gelegentlich. (O.v.H.)
15:5 Inschrift, Brähmi (Tafel 73)
Maße: 17x14 cm Richtung: NO
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Lesung: 1. jl
2. yo(t)ena
Übersetzung: 1. + 2. Durch Jlyota
Kommentar: Es bleibt unsicher, wie die beiden Zeilen zusam-
mengehören und ob wirklich -te- oder eher -de- zu le-
sen ist. Möglicherweise handelt es sich um einen mit
jaya- > jiya anlautenden Namen, vgl. je, Gichi Nala
104:2, vijecandra, Shing Nala 36:2 oder jiyaputra,
Thalpan 259:82 und jeputra Chilas VI 16:60, Jeya-
candra, Shing Nala 24:1; zu v.e vgl. Hodur-Süd 32:7
mit dem Suffix -ota. (O.v.H.)

15:9 Inschrift, Brähmi (Tafel 73)
Maße: 27x3 cm Richtung: NO
Winkel: 30° Repatinierung: mittel
Lesung: sirasota (+)
Übersetzung: SYrasota
Kommentar: Möglicherweise ist sirsa + ota gemeint, doch
kommt sirsa nach HlLKA 1910: 127 nur im Hinterglied
von Personennamen vor, so daß die vorgeschlagene
Möglichkeit sehr unsicher bleibt. Das fünfte Zeichen
könnte eine begonnene Genitivendung -sya sein.
(O.v.H.)
 
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