EINLEITUNG*
Gegenüber von Chilas, dem Verwaltungszentrum der Provinz Diamer, erstreckt sich vom jenseitigen Ufer des In-
dus bis zum nördlich angrenzenden Berghang über einige Quadratkilometer der nach dem gleichnamigen Ort be-
nannte Felsbildkomplex Thalpan. Er umfaßt einige tausend Gravuren, daher wurde die Publikation auf fünf Ma-
terialbände (MANP 6-10) angelegt. In einem abschließenden Band (MANP 11) sollen die beschreibenden und aus-
wertenden Beiträge zum gesamten Material folgen. Da wie diese auch die topographischen Gegebenheiten sowie
die Forschungsgeschichte alle Materialbände betreffen, wird, um zwangsläufige Wiederholungen zu vermeiden,
ihre Erörterung ebenfalls dem letzten Band Vorbehalten bleiben.
Die Gliederung des Materials in den ersten Bänden erfolgt nicht nach inhaltlichen, sondern im wesentlichen nach
geographischen Gesichtspunkten. Eine inhaltliche Gliederung verbietet sich schon aus dem Grund, daß damit die
Felsbilder und Inschriften teilweise einer subjektiven Wertung unterzogen würden.
Bei in wesentlichen Publikationen bereits veröffentlichten Inschriften und bildlichen Darstellungen dieses Fels-
bildkomplexes wurde in der Rubrik “Veröffentlichung” entsprechend darauf verwiesen. Frühere vorläufige Be-
zeichnungen wie “Thalpan 1” und “Thalpan-Dorf ’ bzw. “Thalpan 2”, “Thalpan-Ziyaraf ’ wurden nicht beibehalten.
Der im vorliegenden Band behandelte Teil des Felsbildkomplexes Thalpan beinhaltet die Steine 451 bis 811. Sie
konzentrieren sich östlich des Kiner Gah auf das Obo Uzu genannte Gelände und umfassen die Bereiche von Kino
Das und Pushtshop. Während Kino Das sich östlich an den Ort Thalpan anschließt, liegt Pushtshop oben auf der
Hangterrasse (Abb. A-F, Karten 1 -5).1
Insgesamt sind in dem vorliegenden Band ca. 2200 Gravuren erfaßt. Von diesen sind etwa 70 Inschriften und zwar,
bis auf fünf in Kharostht geschriebene und drei chinesische Inschriften, ausschließlich in Brähmi geschriebene In-
schriften.
Wie ein Blick auf den Themenindex zeigt, überwiegen anders als bei den bisherigen Bänden des Thalpan-Komple-
xes bei den Darstellungen mit mehr als 700 Beispielen mit Abstand die Caprini. Davon sind etwa 400 unbestimmte
Caprini und beinahe 300 Markhore. Hinzu kommen mehr als 20 Steinböcke. Den mehr lokalen Charakter dieses
Teiles von Thalpan bestätigen darüber hinaus die zahlreichen Darstellungen von Jägern, Jagdszenen, Menschen,
Fehden und Hunden. Auch gibt es hier wieder zahlreiche Scheiben.
Demgegenüber finden sich hier, dazu passend, verhältnismäßig wenig Inschriften, viele davon entlang eines alten
Weges, der von der Hangterrasse hinab zum Dorf und an diesem vorbei entlang des Indus führte.
Auch ist die Zahl der Stüpa-Darstellungen mit etwa 40 sehr gering, und auch die unbestimmten Bauwerke halten
sich mit knapp 100 in Grenzen - gemessen an der hohen Gesamtzahl der Ritzungen.
Nur drei Inschriften enthalten die Formel “namo buddhäya” “Verehrung dem Buddha!”, zwei “Verehrung dem
Tathägata” und etwa zehn Inschriften lauten: “Dies ist die religiöse Stiftung des...”. Weniger als zehn Inschriften
können der räumlichen Nähe zu Bauwerken (meist Stüpas) wegen als Beischriften gewertet werden. Auch dies ist
ein Hinweis auf den überwiegend lokalen Charakter der Gravuren in diesem Teil des Felsbildkomplexes.
Dank der digitalen Bearbeitung der Fotos ließen sich eine ganze Anzahl von Inschriften entziffern, die ohne diese
Bearbeitung nicht mehr zu lesen gewesen wären.
1
Für Hilfe und Hinweise bei der Erstellung des vorliegenden Bandes ist G. Bandini, H. Hauptmann, M. Honeck, M. Maerzke,
S. Mühl, A.M. Tahir herzlich zu danken.
Zu näheren Informationen siehe Vorwort zu diesem Band.
Gegenüber von Chilas, dem Verwaltungszentrum der Provinz Diamer, erstreckt sich vom jenseitigen Ufer des In-
dus bis zum nördlich angrenzenden Berghang über einige Quadratkilometer der nach dem gleichnamigen Ort be-
nannte Felsbildkomplex Thalpan. Er umfaßt einige tausend Gravuren, daher wurde die Publikation auf fünf Ma-
terialbände (MANP 6-10) angelegt. In einem abschließenden Band (MANP 11) sollen die beschreibenden und aus-
wertenden Beiträge zum gesamten Material folgen. Da wie diese auch die topographischen Gegebenheiten sowie
die Forschungsgeschichte alle Materialbände betreffen, wird, um zwangsläufige Wiederholungen zu vermeiden,
ihre Erörterung ebenfalls dem letzten Band Vorbehalten bleiben.
Die Gliederung des Materials in den ersten Bänden erfolgt nicht nach inhaltlichen, sondern im wesentlichen nach
geographischen Gesichtspunkten. Eine inhaltliche Gliederung verbietet sich schon aus dem Grund, daß damit die
Felsbilder und Inschriften teilweise einer subjektiven Wertung unterzogen würden.
Bei in wesentlichen Publikationen bereits veröffentlichten Inschriften und bildlichen Darstellungen dieses Fels-
bildkomplexes wurde in der Rubrik “Veröffentlichung” entsprechend darauf verwiesen. Frühere vorläufige Be-
zeichnungen wie “Thalpan 1” und “Thalpan-Dorf ’ bzw. “Thalpan 2”, “Thalpan-Ziyaraf ’ wurden nicht beibehalten.
Der im vorliegenden Band behandelte Teil des Felsbildkomplexes Thalpan beinhaltet die Steine 451 bis 811. Sie
konzentrieren sich östlich des Kiner Gah auf das Obo Uzu genannte Gelände und umfassen die Bereiche von Kino
Das und Pushtshop. Während Kino Das sich östlich an den Ort Thalpan anschließt, liegt Pushtshop oben auf der
Hangterrasse (Abb. A-F, Karten 1 -5).1
Insgesamt sind in dem vorliegenden Band ca. 2200 Gravuren erfaßt. Von diesen sind etwa 70 Inschriften und zwar,
bis auf fünf in Kharostht geschriebene und drei chinesische Inschriften, ausschließlich in Brähmi geschriebene In-
schriften.
Wie ein Blick auf den Themenindex zeigt, überwiegen anders als bei den bisherigen Bänden des Thalpan-Komple-
xes bei den Darstellungen mit mehr als 700 Beispielen mit Abstand die Caprini. Davon sind etwa 400 unbestimmte
Caprini und beinahe 300 Markhore. Hinzu kommen mehr als 20 Steinböcke. Den mehr lokalen Charakter dieses
Teiles von Thalpan bestätigen darüber hinaus die zahlreichen Darstellungen von Jägern, Jagdszenen, Menschen,
Fehden und Hunden. Auch gibt es hier wieder zahlreiche Scheiben.
Demgegenüber finden sich hier, dazu passend, verhältnismäßig wenig Inschriften, viele davon entlang eines alten
Weges, der von der Hangterrasse hinab zum Dorf und an diesem vorbei entlang des Indus führte.
Auch ist die Zahl der Stüpa-Darstellungen mit etwa 40 sehr gering, und auch die unbestimmten Bauwerke halten
sich mit knapp 100 in Grenzen - gemessen an der hohen Gesamtzahl der Ritzungen.
Nur drei Inschriften enthalten die Formel “namo buddhäya” “Verehrung dem Buddha!”, zwei “Verehrung dem
Tathägata” und etwa zehn Inschriften lauten: “Dies ist die religiöse Stiftung des...”. Weniger als zehn Inschriften
können der räumlichen Nähe zu Bauwerken (meist Stüpas) wegen als Beischriften gewertet werden. Auch dies ist
ein Hinweis auf den überwiegend lokalen Charakter der Gravuren in diesem Teil des Felsbildkomplexes.
Dank der digitalen Bearbeitung der Fotos ließen sich eine ganze Anzahl von Inschriften entziffern, die ohne diese
Bearbeitung nicht mehr zu lesen gewesen wären.
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Für Hilfe und Hinweise bei der Erstellung des vorliegenden Bandes ist G. Bandini, H. Hauptmann, M. Honeck, M. Maerzke,
S. Mühl, A.M. Tahir herzlich zu danken.
Zu näheren Informationen siehe Vorwort zu diesem Band.