Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle.
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an das die andere Elektrode angesetzt wurde. Wir sahen oben, daß in
der intakten Zelle die Negativität auf der Innenseite liegen müßte.
Diese Negativität müßte durch die Verwundung noch gesteigert werden.
Statt dessen fand aber Osterhout nie eine größere Differenz als 1 bis
2 Millivolt, ohne anzugeben, wo die Negativität lag.
Trotz dieses negativen Erfolges eines so ausgezeichneten Forschers
schien es mir nützlich, diese Versuche zu wiederholen. Mein Gedanke
war, daß vielleicht ein wirkliches Einheilen der als Elektrode dienenden
Kapillare abgewartet werden müsse. Es wurden eine Anzahl gesunder
Valoniapflanzen mit Kapillaren angestochen, die mit durch Agar ge-
festigtem Meerwasser gefüllt waren. Kapillare und Zelle wurden durch
eine Gipsbrücke verbunden, die der Kapillare eine feste Lage gewähr-
leistet, ohne die Zelle ganz zu umschließen. Eine Anzahl solcher Zellen
blieb am Leben und sah nach fünf Tagen gesund aus. Doch sind die
Nadeln keineswegs fest eingeheilt, lassen sich vielmehr leicht heraus-
nehmen. Eine nennenswerte Potentialdifferenz habe ich ebensowenig
wie Osterhout gefunden: —2 oder —3 MVolt für die unverletzte
Basis, also einen Wert, der nicht nur sehr klein war, sondern auch in
der verkehrten Richtung lag.
Es wurde nun versucht, einen Konzentrationseftekt an der intakten
Zelle nachzuweisen. Zu dem Zweck waren am besten unregelmäßig
gewachsene Valoniazellen zu brauchen, die so stark gekrümmt waren,
daß man die beiden Enden in die Vertiefungen zweier Glasklötze mit
Hohlschliff, wie sie zu Färbereizwecken hergestellt werden, legen konnte.
Nachdem zuerst in beide Glasklötze Seewasser eingebracht war, in das
die Elektroden tauchten, wurde dies einseitig durch eine Mischung von
Seewasser und Leitungswasser zu gleichen Teilen ersetzt. Jetzt traten
traten freilich Potentialdifferenzen auf, aber in 14 Versuchen zeigte genau
die Hälfte positiven, die andere Hälfte negativen Ausschlag für die
konzentrierte Seite.
Entsprechend wurde auch der Salzeffekt geprüft, indem einseitig
statt Meerwasser KCl 0.6 mol zur Wirkung kam. Das Elektrometer
gab 2 MVolt für das Seewasser an. Dieser Ausschlag blieb unver-
ändert, als statt Seewasser 0.6 NaCl eingefüllt war. Also auch diese
Versuche führten zu gänzlich negativen Resultaten.
Es wurde dann zu groben Verwundungen übergegangen. Die Zelle
wurde bis auf eine kleine hervorschauende Spitze eingegipst. Nach
Erhärtung des Gipses läßt sich diese Spitze mit scharfem Schnitt ab-
heben. Unmittelbar nach Ausführung des Schnittes wurde dann die
eine Elektrode in die Vakuole eingeführt, die andere in das Seewasser,
in dem die Basis der Zelle stand. Das Resultat blieb das gleiche negative
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an das die andere Elektrode angesetzt wurde. Wir sahen oben, daß in
der intakten Zelle die Negativität auf der Innenseite liegen müßte.
Diese Negativität müßte durch die Verwundung noch gesteigert werden.
Statt dessen fand aber Osterhout nie eine größere Differenz als 1 bis
2 Millivolt, ohne anzugeben, wo die Negativität lag.
Trotz dieses negativen Erfolges eines so ausgezeichneten Forschers
schien es mir nützlich, diese Versuche zu wiederholen. Mein Gedanke
war, daß vielleicht ein wirkliches Einheilen der als Elektrode dienenden
Kapillare abgewartet werden müsse. Es wurden eine Anzahl gesunder
Valoniapflanzen mit Kapillaren angestochen, die mit durch Agar ge-
festigtem Meerwasser gefüllt waren. Kapillare und Zelle wurden durch
eine Gipsbrücke verbunden, die der Kapillare eine feste Lage gewähr-
leistet, ohne die Zelle ganz zu umschließen. Eine Anzahl solcher Zellen
blieb am Leben und sah nach fünf Tagen gesund aus. Doch sind die
Nadeln keineswegs fest eingeheilt, lassen sich vielmehr leicht heraus-
nehmen. Eine nennenswerte Potentialdifferenz habe ich ebensowenig
wie Osterhout gefunden: —2 oder —3 MVolt für die unverletzte
Basis, also einen Wert, der nicht nur sehr klein war, sondern auch in
der verkehrten Richtung lag.
Es wurde nun versucht, einen Konzentrationseftekt an der intakten
Zelle nachzuweisen. Zu dem Zweck waren am besten unregelmäßig
gewachsene Valoniazellen zu brauchen, die so stark gekrümmt waren,
daß man die beiden Enden in die Vertiefungen zweier Glasklötze mit
Hohlschliff, wie sie zu Färbereizwecken hergestellt werden, legen konnte.
Nachdem zuerst in beide Glasklötze Seewasser eingebracht war, in das
die Elektroden tauchten, wurde dies einseitig durch eine Mischung von
Seewasser und Leitungswasser zu gleichen Teilen ersetzt. Jetzt traten
traten freilich Potentialdifferenzen auf, aber in 14 Versuchen zeigte genau
die Hälfte positiven, die andere Hälfte negativen Ausschlag für die
konzentrierte Seite.
Entsprechend wurde auch der Salzeffekt geprüft, indem einseitig
statt Meerwasser KCl 0.6 mol zur Wirkung kam. Das Elektrometer
gab 2 MVolt für das Seewasser an. Dieser Ausschlag blieb unver-
ändert, als statt Seewasser 0.6 NaCl eingefüllt war. Also auch diese
Versuche führten zu gänzlich negativen Resultaten.
Es wurde dann zu groben Verwundungen übergegangen. Die Zelle
wurde bis auf eine kleine hervorschauende Spitze eingegipst. Nach
Erhärtung des Gipses läßt sich diese Spitze mit scharfem Schnitt ab-
heben. Unmittelbar nach Ausführung des Schnittes wurde dann die
eine Elektrode in die Vakuole eingeführt, die andere in das Seewasser,
in dem die Basis der Zelle stand. Das Resultat blieb das gleiche negative