Metadaten

Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0017
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Schenkenzell und Syenite von Erzenbach

17

tektisch mobilisierten Beständen (Alkalifeldspat, Quarz, Plagioklas)
entsprechen.
Es ist denkbar, daß auch ein Teil der von Feldspatschwärmen
durchsetzten Kinzigitgneise in dieser Weise — durchtränkendes
Wiederabsetzen von in der näheren Umgebung mobilisiertem
und abgepreßtem hellem Material — zustandegekommen sind.
Die Beobachtungen in der Schenkenzeller Zone lassen jedoch
auch die Sauer’sehe Auffassung, daß das helle Material der Kin-
zigitgneise granitischen Ursprungs sei, in gewissem Umfang bestäti-
gen. Teilweise läßt sich für die hellen (meist ausgesprochen grani-
tisch aussehenden) Adern im Gneis der Zusammenhang mit großem
Granitkörpern (meist Gängen) vom Habitus des Schapbach-Schen-
kenzeller Granitits sicherstellen. Weiterhin läßt sich auch der
Übergang von granitischen Adern in nur noch insulär auf s oder
wolkig angeordnete Quarz-Feldspat-Linsen oder in Felspat-
Schnüre beobachten. Schließlich ergeben sich auch als Imbibitionen
zu deutende Erscheinungen.
Diese stoffliche Beeinflussung der Gneise geht von dem Gra-
nitit von Schapbach-Schenkenzell aus. Er wurde deshalb
hier beiläufig mit untersucht.
Zur chemischen Charakterisierung steht eine ältere, von Nessler
(Sauer 1895) verfertigte Analyse (von fraglicher Zuverlässigkeit)
zur Verfügung; Granitit Schapbach: si 292, al 46, fin 23, c 7,
alk 24, k 0.61, mg 0.64 (Werte nach v. Bubnoff 1928). Bemerkens-
wert ist der gegenüber den Kinzigitgneisen relativ hohe k-Wert;
al ist abnorm hoch.
Mineralbestand: Quarz, meist Aggregate von einigen
Körnern. Rundliche Körner als Einschlüsse in Feldspäten nicht
selten. Stets etwas undulös. Alkalifeldspat, z. T. 2—3 cm
große Einsprenglinge, meist verzwillingt. Stark perthitisch; nach
Sauer auch z.. T. Mikroklin. Spärliche Einschlüsse von Biotit, Quarz,
Plagioklas, Apatit enthaltend. Plagioklas, 25—30% An, meist
feinlamelliert, gelegentlich leicht normal-zonarer Bau. Im Allge-
meinen wenig frisch. Biotit, braune Farben, selten chloritisch
zersetzt, z. T. reichlich Apatit eingeschlossen enthaltend. Acces-
sorien: Apatit, meist in kleinen Körnern, weniger in Säulchen;
Zirkon; Erze; Titanit; Zersetzungsprodukte nach Cordierit, Musko-
vit; nach Sauer (1895) auch Turmalin.
Der quantitative Bestand der Granite dürfte nach Messungen
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften