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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0032
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32 Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
im Schliffbild sind sie sehr fein perthitisch, sie zeigen nur spärlich
andere Mineralien (Biotit, Plagioklas, Apatit) eingeschlossen. Horn-
blende tritt ganz zurück. Quarz und Alkalifeldspäte von normaler
Korngröße beteiligen sich am Aufbau eines gleichmäßig-körnigen
Gefüges.
Syenit vom Holdersbach bei Oberharmersbach. Die von
einem gemischtem Gang stammende Probe zeigt ziemlich gut
und typisch die das übrige Gefüge umschließenden Alkalifeldspäte.
Bei den Plagioklasen ist ausgeprägt zonarer Bau (An-reicher
Kern, An-ärmere Schale) bemerkenswert.
Syenit von Elzach. Dieses Gestein — im Habitus durch-
aus syenitisch -— zeigt im Schliffbild Hornblende nur noch sehr
spärlich. Die Struktur zeigt die Zugehörigkeit zu den Syeniten
eindeutig. Neben spärlich auftretenden größeren, das ganze son-
stige Gewebe einschließenden Alkalifeldspäten kommen diese
vielfach als leistenförmige, etwas strahlig angeordnete, fast immer
verzwillingte 10) Individuen vor, welche jeweils wenige, skelett-
förmige Plagioklase eingeschlossen haben (Abb. 10). Die Alkali-
feldspäte sind fast alle perthitisch. Quarz tritt i. a. als normale
Zwickelfüllung auf.
Syenite vom Tiefenbachtal (100m nördlich trig. Punkt
630.3) bei Schapbach. Von Sauer (1895) wurden von hier ge-
wisse Kinzigitgneise erwähnt, welche nach der Untersuchung
einiger Schliffe doch wohl eher zu den Syeniten zu rechnen sind.
Charakteristisch für sie ist, „daß ganz unabhängig von dem im
übrigen parallellagenförmigen Gefüge größere, quergestellte Glim-
merblättchen sich entwickeln und schließlich derart häufig werden,
daß Abänderungen resultieren, welche manchen Glimmersyeniten
dieses Gebietes um so ähnlicher werden, als auch diese von
einer gewissen, etwas an Gneise erinnernden Parallelstruktur
nicht ganz frei sind“.
Mineralbestand: Plagioklas, 47—53 % An, leicht zonarer
Bau spärlich, meist rundliche Körner, oft teilweise serizitisch und
chloritisch zersetzt. Alkalifeldspat scheint ganz zu fehlen. Chlorit
in rundlichen und länglichen Körnern dürfte dem ursprünglichen
Bestand an Hornblende entsprechen; diese selbst ist in keinem
10) Es ist auffällig, daß von den Schwarzwälder Gesteinen die Granite
u.s.w. in der Regel verzwillingte Alkalifeldspäte haben, während in den
Gneisen i. a. die unverzwillingten Körner weit überwiegen.
 
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