Metadaten

Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 7. Abhandlung): Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald: mit 4 Tabellen — Heidelberg, 1939

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43753#0020
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
20

Florian Heller: Bärenzähne aus

faziale Grenzkerbe des Paraconids immer ganz einfach ausgebildet
ist, wird die linguale nicht selten durch eine Anzahl von Sekun-
därhöckerchen, die teils der Basis des Paraconids, teils der Meta-
conidpartie zuzurechnen sind, ausgefüllt, wodurch der trennende
Charakter gemildert, mitunter sogar vollständig aufgehoben wird.
Während bei Ursus spelaeus und Ursus deningeri von Mauer
die Höckerspitze des stark nach vorne geneigten Paraconids un-
gefähr den vordersten Punkt des Zahnes überhaupt bildet, er-
scheint die Paraconidspitze beim Eberbacher Bären etwas nach hinten
verlagert. Infolgedessen bildet die vordere Begrenzungskontur auch
nicht eine mehr oder weniger gerade senkrechte Linie, sondern
erscheint etwas gekrümmt. Gewisse Ähnlichkeit besitzt das Para-
conid des Eberbacher Bären mit Ursus etruscus, bei dem es
ebenfalls kräftig entwickelt ist.
Das Protoconid des Mx stellt wie bei allen Bären einen großen
massigen Höcker dar. Der Gipfel liegt wie üblich vor der Mitte
zwischen der vorderen Randkerbe und der fazialen Kerbe der
Hauptdepression. Seine vordere Kante erscheint daher auch
stärker geneigt als die hintere. Am Ende der Hinterkante er-
hob sich ein kleines Sekundärhöckerchen. Die Zähne des Ursus
deningeri und Ursus spelaeus zeigen im allgemeinen die gleiche
Ausbildung des Protoconids, wie überhaupt diese Partie bei den
verschiedenen Bärenarten im Gegensatz zur stark veränderlichen
Metaconidpartie nur geringfügigen individuellen Verschiedenheiten
unterworfen ist. Allerdings kann bei den Höhlenbären die vor-
dere Kante fehlen und auch die hintere nicht selten stumpf wer-
den, sodaß sich die Form des Protoconids der eines einfachen
Kegels nähert. Bei den Braunbären treten die Kanten wohl immer
deutlich hervor. Sie sind hier durch gut ausgebildete Rinnen von
der konvex gewölbten Innenfläche des Höckers getrennt und
scheinen randlich aufgesetzt zu sein. Das Protoconid der Braun-
bären bleibt daher stets mehr oder weniger meißelförmig.
Wie bei allen Ursiden liegt auch beim Eberbacher Bären der
Gipfel des eigentlichen Metaconids dem Protoconid schräg gegen-
über. An Höhe steht das Metaconid dem Protoconid nicht viel
nach. Vor dem Metaconid befindet sich nur ein großer Sekundär-
höcker. Beim Vergleich mit den Zähnen des Ursus deningeri von
Mauer und einfach gebauten Exemplaren von Ursus spelaeus
fällt die Stärke und Größe dieses Nebenhöckers auf, wenn auch
gelegentlich Höhlenbärenzähne vorkommen, bei denen der vor-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften