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Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 7. Abhandlung): Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald: mit 4 Tabellen — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43753#0054
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Florian Heller : Bärenzähne aus

Wenn, woran wir nicht zweifeln möchten, Ursus eberbachensis
einen jungpliozänen Vertreter der Ursiden repräsentiert, so sind
wir zu der Annahme berechtigt, daß die Ablagerung der Eber-
bacher Fundschicht noch im jüngsten Pliozän, also kurz vor dem
Eintritt ins Diluvium erfolgte.

Zusammenfassung.
Die 1914 aus den Tonen von Eberbach zum Vorschein ge-
kommenen Bärenreste, die einzigen überhaupt näher bestimm-
baren Säugetierreste dieser Fundstelle, wurden noch einmal ge-
nauestens untersucht. Ihr Vergleich mit den entsprechenden Zäh-
nen des Ursus deningeri von Mauer und Mosbach, des Jock-
grimer, Süssenborner, Erpfinger Bären, des Ursus savini aus dem
englischen Forest-bed, des rezenten Ursus arctos, aber auch des
oberpliozänen Ursus etruscus ergab, daß die in Frage stehenden
Reste trotz mancher Ähnlichkeit mit den Formen des Ursus
deningeri primitiver als diese sind und sich in gewisser Hinsicht
Ursus etruscus nähern. Dieses primitivere Entwicklungsstadium
des Eberbacher Bären, der als besondere, neue Art, Ursus eber-
bachensis, aufgefaßt wird, wird weiter zur Feststellung des ge-
naueren Alters der Eberbacher Fundschichten benützt. Hierfür
kommt unter Heranziehung aller möglichen Gesichtspunkte nach
dem gegenwärtigen Stand unseres Wissens nur jiingstpliozänes
Alter, etwa kurz vor Beginn des Altdiluviums, in Betracht.
 
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