Metadaten

Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 7. Abhandlung): Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald: mit 4 Tabellen — Heidelberg, 1939

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43753#0030
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
30

Florian Heller: Bärenzähne aus

sehen Haupt- und Sekundärhöckern nicht aufstellen läßt. Soergel
(1926) gibt für seinen Ursus süssenbornensis die Zahl der dem
Metaconid vorangehenden kleinen Sekundärhöcker mit vier an.
Hinter dem Metaconid folgt ein kräftiger weiterer Nebenhöcker.
Vor dem Metaconid des Ursus etruscus stehen gewöhnlich 1—2
Sekundärhöcker, doch sollen auch schon deren drei beobachtet
worden sein. Im allgemeinen sind die Sekundärhöcker dieser Art
nur sehr schwach entwickelt. Wenn sich nur einer vorfindet, so ist
dieser zwar etwas größer, erreicht aber offenbar niemals die
Ausmaße der Sekundärhöcker des Eberbacher Bären. Hinter dem
Metaconid zeigt Ursus etruscus entweder einen größeren oder
zwei unter sich kaum verschiedene kleinere Nebenhöcker. Über
die Zugehörigkeit eines manchmal auftretenden weiteren Höcker-
chens zur Metaconid- oder Entoconidpartie kann man streiten.
Sehr einfach ist der Bau des Metaconids beim Ursus arctos. Man
sieht hier einen großen, kräftigen Haupthöcker, vor dem sich
ein mächtiger Nebenhöcker erhebt. Letzterer pflegt vom Haupt-
höcker nur durch eine tiefe Kerbe getrennt zu sein. Nur ein
kleiner Teil der bisher beobachteten Zähne dieser Art besitzt
noch ein weiteres kleines Sekundärhöckerchen, das durch eine
schwache Kerbe vom Vorderabfall der Haupthöcker abgetrennt
ist. Nur ganz selten sieht man mehr als zwei Kerben zwischen
dem Haupthöcker und dem großen vorderen Sekundärhöcker.
Ein hinterer Sekundärhöcker fehlt entweder ganz oder ist nur
durch leichte Zähnelung, bzw. durch einen leichten Knick oder
Absatz der hinteren Metaconidschneide angedeutet.
Besondere Erwähnung verdient noch die Stellung des Metaconids,
die allerdings bei den einzelnen Bärenformen sehr stark variiert.
Beim Eberbacher Bären fällt nämlich auf, daß das Metaconid so
tief in die Zahninnenwand eingebaut ist, daß es mit den übrigen
Höckern in der Zahninnenseite in eine Flucht zu liegen kommt.
Dies ist zweifellos eine Folge der geringen Entwicklung von
Nebenelementen. Bei den entsprechenden Zähnen des Ursus
deningeri von Mauer und Mosbach, wie auch beim Ursus spelcieus
erscheint das Metaconid durch die kleineren Sekundärhöcker
gegen die Mittellinie des Zahnes, bzw. gegen die Kaufläche ge-
rückt, wodurch der Eindruck einer geringeren Geschlossenheit der
Zahninnenwand entsteht. Dagegen ist am weniger komplizierten
Jockgrimer M2 deutlich zu erkennen, daß auch hier das Metaconid
wieder in die Zahninnenwand eingebaut war. Das gleiche gilt
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften