Metadaten

Heller, Florian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 7. Abhandlung): Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald: mit 4 Tabellen — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43753#0032
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
32

Florian Heller: Bärenzähne aus

mäßig zu beobachten sind, fehlen ganz. Dagegen kann Ursus
deningeri unter Umständen einen Sekundärhöcker entwickeln, der
ebenso groß ist als das Hypoconid selbst, wie aus einer Be-
schreibung Rüger’s hervorgeht. Andere Exemplare von Ursus
dertingeri, wie auch die meisten der mir vorliegenden Zähne
von Ursus spelaeus besitzen zwar einen kleineren Sekundärhöcker,
aber immer, selbst bei stärkerer Abkauung, ist er deutlich zu
erkennen. Über den Bau der Hypoconidpartie an den Zähnen
von Jockgrim und Erpfingen kann teils wegen der zu weit fort-
geschrittenen Abkauung, teils wegen der starken Beschädigung
leider keine nähere Angabe gemacht werden. Der Vorderkontur
des Hypoconids der Ursus circtos- Gruppe ist gewöhnlich ein
kleiner, aber deutlicher Nebenhöcker aufgesetzt.
Der Eberbacher Bärenzahn besitzt auf der Kaufläche neben
dem Hypoconid einen auffallend großen und kräftigen Höcker,
der das Hypoconid etwas überragt. Nach dem Hypoconid zu fällt
er verhältnismäßig steil ab und springt bastionartig gegen ihn
vor. Sein Innenabfall ist weniger steil und erfährt durch zwei von
der Spitze ausgehende Leistchen, die eine Art seichte Mulde zwi-
schen sich lassen, eine leichte Gliederung. Auffallend ist die Glätte
aller Flächen. Soweit die starke Abkauung beim Jockgrimer
Bärenzahn erkennen läßt, war auch hier der Nebenhöcker ur-
sprünglich sehr kräftig entwickelt und dürfte das Hypoconid über-
ragt haben. Bei Ursus deningeri von Mauer und Mosbach ist der
dem Hypoconid innen vorgelagerte Schmelzwulst ebenfalls zu
einem selbständigen Höcker entwickelt. Der Innenabfall zeigt hier
eine intensive Rillung und Radialgliederung, die zuweilen die Ein-
heitlichkeit des Höckers stört und eine Aufteilung in eine größere
hintere und kleine vordere Partie bewirkt. Manchmal sind sogar
dem flachen Abfall des „Innenhöckers“ kleinere Höckerchen auf-
gesetzt, wie dies besonders schön ein M.2 aus der Grube Schaefer
bei Mauer zeigt. Gegen das Hypoconid zu ist der Schmelzwulst
immer durch einen mehr oder weniger tiefen Graben getrennt.
In selteneren Fällen (siehe Soergel, 1926, S. 140) greift die
Schmelzwulstung mit zwei Fortsätzen an das Hypoconid heran,
bleibt aber sonst deutlich vom Hypoconid getrennt. Ursus spe-
laeus zeigt durchaus ähnliche Verhältnisse. Bei Ursus süssen-
bornensis besteht die Hypoconidpartie aus dem eigentlichen Haupt-
höcker und einer gegen innen vorgelagerten Schmelzwulstung, die
den auf der äußeren Zahnkante stehenden Haupthöcker auf der
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften