Metadaten

Achelis, Johann Daniel [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 9. Abhandlung): Über die Syphilisschriften Theophrasts von Hohenheim: Die Pathologie der Syphilis, 1 — Heidelberg, 1939

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43755#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über die Syphilisschriften Theophrasts
von Hohenheim.
i.
Die Pathologie der Syphilis.
Von
J. D. ÄCHELIS.

Die systematische Darstellung der Syphilis und ihrer Behand-
lung ist von Hohenheim in zwei verschiedenen Fassungen ge-
geben worden: im Juni 1528 schloß er die erste Fassung ab,
die betitelt ist „Von Blatern, Lähmi, Beulen, Löchern, Zitrachten
der Franzosen und irs Gleichen, inhaltend zehn schön Bücher“
mit dem Untertitel „Von Chemie und Heilung der Franzosen neun
Bücher“. Wie viele der parazelsischen Schriften ist sie erst nach
seinem Tode 1564 zum ersten Mal gedruckt worden. Die zweite
Fassung, abgeschlossen 1529, ist in zwei selbständigen Teilen
1530 bzw. 1564 erschienen. Der erste Teil wesentlich polemischer
Art umfaßt drei Bücher und wird gewöhnlich als das Buch der
Imposturen zitiert. Der zweite Teil handelt „Vom Ursprung und
Herkommen der Franzosen samt der Rezepten Heilung 8 Bücher“.
Hierzu kommen noch eine Reihe kleinerer Schriften x) und Frag-
mente, die im folgenden von Fall zu Fall heranzuziehen sind.
Alle in Frage kommenden Schriften liegen in der SuDHOFFSchen
Gesamtausgabe in kritischer Edition vor.
Man pflegt diesen Schriften allgemein im Gesamtwerk Hohen-
heim’s einen hervorragenden Platz zuzuerkennen, da hier an
einem konkreten Fall eine medizinische Gesamtdarstellung ver-
sucht wird, die darum auch als typisch für die parazelsische Me-
dizin gelten kann. Man könnte höchstens seine Schriften über den
Tartarus, die Steinkrankheiten, zum Vergleich heranziehen, die
auch ein geschlossenes Bild einer Krankheit geben.
h Auf die Frage der Echtheit des sogen, dritten Buches der „Großen
Wundarznei“, das von der Syphilis handelt, werde ich im Anhang näher
eingehen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften