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Achelis, Johann Daniel [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 9. Abhandlung): Über die Syphilisschriften Theophrasts von Hohenheim: Die Pathologie der Syphilis, 1 — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43755#0024
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J. D. AcheliS: Syphilisschriften
allen wird nimermer ein erfarner arzet“. In dieser großen „Gene-
ratio“ besteht aber zunächst eine regelmäßige Wiederkehr des
Gleichen; „alles das die natur geboren hat, das ist nach ir ge-
schaffen. also ein ietlicher sam die letzte frücht wie die erste gibt,
dergleichen auch ein jeglicher miner das letzt und das erst in
in einem wesen stehet, desgleichen der thereniabin und alle irn-
pressiones. dan da schadet kein alter, kein zeit, kein ungewiter,
gleich als der letzt mensch oder der mitlest gleich sowol dem
ersten gleichmeßig ist und nicht verendert, also hie auch in allen
gewechsen“. So wie die Welt einmal geschaffen ist, läuft sie
weiter.
Diese Konstanz der Natur wird aber durchbrochen durch einen
anderen Vorgang, der eben als die „transplantatio“ bezeichnet
wird. „Anfenglich so merkent, was kraft, eigenschaft und natur
in der transplantation seie, und das in den weg“52), „sehet an
den ersten protoplastum und messent neben im die seltsamen
creaturen, so im nit gleich sehent und doch von seinem samen
hie sind, desgleichen wie so vil seltsamer impressiones die astra
geberen ausserhalb irer natur und eigenschaft. dermaßen auch
wie so vil mancherlei kreuter auf erden sind, die in der ersten
creation eignen samen nie gehabt haben, auch vil und mancherlei
tierer, die sither und weiter eröfnet werden, durch welche auch
noch andre monstra über des geschöpfs art zustent. so nun die
transplantation ein ursach ist solcher ding, so ist coniunctio ein
ursach der transplantation, die da gehen muß aus zweien wider-
wertigen und doch eins stammens“53). Es entstehen „wider die
natur und doch aus ir“ neue Geschöpfe durch eine „coniunctio“,
„aus zweien widerwertigen und doch eins Stammes“. Häufig
sind das Mißgewächse, Monstren, Giganten, doch werden auch
einige Pflanzen wie Angelica, Spica, auch das Maultier ausdrück-
lich angeführt. Diese Bastarde, wie man sie unter Erweiterung
unseres Begriffes zu nennen versucht ist, sind völlig neue Ge-
schöpfe gegenüber ihren Eltern („als wenig ein maultier seinem
vatter oder mutter nachschlegt in ihren tilgenden“), sie sind bald
unfruchtbar, bald pflanzen sie sich fort („das maultier stirbt ab,
rhinozeron bleibt“). Unter „Transplantatio“ sind also die Kreuzung
verwandter Arten und die Neuentstehung von Arten durch Mu-
tation zusammen begriffen. Dazu kommt noch als dritter Fall,
daß „ein species im selbs sein compositum transplantatum macht“.

52) VI, 353.

53) VI, 353/4.
 
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