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Kramer, Kurt; Schaefer, Karl Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 5. Abhandlung): Der Einfluß des Adrenalins auf den Ruheumsatz des Skeletmuskels — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43763#0035
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auf den Ruheumsatz des Skeletmuskels

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vorgerufen. Es sei zunächst daran erinnert, daß es an der im
intakten Organismus befindlichen Zelle kaum möglich ist, einen
Moment der Ruhe überhaupt zu charakterisieren. Um nur einige
Parenchyme herauszugreifen, ist es doch wohl völlig unmöglich,
von einem ruhenden Leber- oder ruhenden Nierengewebe zu
sprechen. Ebenso ist der Skeletmuskel selbst bei völliger Ent-
spannung noch nicht in unserem Sinne in Ruhe. Die Aktions-
strommessungen belegen dies hinreichend. Die Leistungen für
die Vorbereitung auf seine Tätigkeit werden von niemandem be-
stritten. Auch über die Energetik des Tonus sind Anhaltspunkte
vorhanden [Barcroft (23)]. An der Haut wurde neuerdings von
Quensel (16) die oben besprochene Frage experimentell ange-
gangen. Ein Einfluß auf den oxydativen Umsatz bei Nerven-
reizung war nicht feststellbar. Doch selbst bei einem positiven
Ergebnis wäre der Einwand gestattet, daß es selbst in diesem
so „passiven Gewebe“ sich noch um die Anregung von Ak-
tionen der Epidermis, z. B. im Regenerationsprozeß, hätte handeln
können. In diesem Sinne sind die Beispiele in großer Zahl zu
vermehren.
Wir kommen also zu dem Ergebnis, daß die Fragestellung
nach der spezifischen Stoffwechselwirkung des vegetativen Nerven-
systems überhaupt nicht sinnvoll ist. Die notwendigen Gegeben-
heiten der ruhenden Zelle sind garnicht realisiert. Man sollte
also im Falle eines positiven Ergebnisses im Experiment nicht
von einem spezifisch umsatzfördernden oder -senkenden Effekt
eines nervösen oder auch humoralen Reizes sprechen, sondern
von einem spezifischen Einfluß auf die Funktionsabläufe der
Zellen, wobei man noch zu bedenken geben müßte, ob es nicht
ratsamer wäre, besser von Organen zu sprechen. Hierbei handelt
es sich nun aber nicht um einen Streit über Bezeichnungen, son-
dern um eine prinzipielle allgemeinphysiologische Frage: Denn
es ist wichtig, wie die energetischen Vorgänge in der Zelle ver-
standen werden. Wird ein Zustand der Ruhe angenommen, so
ist der Zellstoffwechsel als im Leerlauf befindlich zu betrachten.
Dieser Stoffwechsel wäre dann nervös zu steuern; im anderen
wahrscheinlicheren Falle der dauernden Tätigkeit der Organe tritt
das vermeintliche Primat des Stoffwechsels zurück. Gesteuert
werden Leistungen der Organe. Bei der Verfolgung des letzten
Gedankenganges entstehen sofort neue Probleme für den Phy-
siologen, während die Vereinfachung durch die Postulierung eines
 
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