Die Rolle der Anatexis
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4. Rein magmatische Gefüge.
Hierher sind solche Strukturen zu stellen, die durch Kristal-
lisation aus einer rein magmatisch flüssigen Phase gebildet wurden.
Es gehören hierher wohl Gesteine des Eisenbachergranites und
einzelne Pegmatite, keinesfalls die Kristallgranite, wahrschein-
lich auch nicht die mit ihnen verknüpften roten Granite und
dergl., deren Entstehung wesentlich komplizierter ist (vergl. S. 54).
Abb. 18. Verdrängung von Gneis durch Orthoklas. Thurner. Vergr. 30 X
(S. 8 u. 51). Punktiert: Orthoklaskristall (mit Spur von Karlsbader Zwil-
ling). Stark gestrichelt: Biotit. Ohne Signatur: Gneis (= Plagioklas
+ Orthoklas -f- Quarz).
Die Frage nach der Entstehung der Granitstruktur ist problem-
reicher geworden, seit beispielsweise Sander (21) am Mauthau-
sener Granit gefunden hat, daß sein Korngefüge gleiche Abbil-
dungen von Deformation und Beanspruchungsplänen aufweise
wie Paragesteine, die niemals verflüssigt gewesen seien. Es ist
freilich zu erwägen, wie weit man das Auftreten solcher Gefüge
schon als unbedingt „beweisend“ für die von Sander angenom-
mene Herkunft ansehen kann und darf.
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4. Rein magmatische Gefüge.
Hierher sind solche Strukturen zu stellen, die durch Kristal-
lisation aus einer rein magmatisch flüssigen Phase gebildet wurden.
Es gehören hierher wohl Gesteine des Eisenbachergranites und
einzelne Pegmatite, keinesfalls die Kristallgranite, wahrschein-
lich auch nicht die mit ihnen verknüpften roten Granite und
dergl., deren Entstehung wesentlich komplizierter ist (vergl. S. 54).
Abb. 18. Verdrängung von Gneis durch Orthoklas. Thurner. Vergr. 30 X
(S. 8 u. 51). Punktiert: Orthoklaskristall (mit Spur von Karlsbader Zwil-
ling). Stark gestrichelt: Biotit. Ohne Signatur: Gneis (= Plagioklas
+ Orthoklas -f- Quarz).
Die Frage nach der Entstehung der Granitstruktur ist problem-
reicher geworden, seit beispielsweise Sander (21) am Mauthau-
sener Granit gefunden hat, daß sein Korngefüge gleiche Abbil-
dungen von Deformation und Beanspruchungsplänen aufweise
wie Paragesteine, die niemals verflüssigt gewesen seien. Es ist
freilich zu erwägen, wie weit man das Auftreten solcher Gefüge
schon als unbedingt „beweisend“ für die von Sander angenom-
mene Herkunft ansehen kann und darf.