W. Soergel : Zur biologischen
Landschaft charakterisiert — unter Berücksichtigung der Variabilität
und des individuellen Alters der Geweihe — die in den Antiquus-
Faunen (Steinheimer Antiquusschotter, Travertin von Taubach,
unterer Travertin von Ehringsdorf) vorkommende Riesenhirschform
waldreicher Gebiete die steilere Stellung, die steilere Aufbiegung
und damit die geringere Spannweite des Geweihs, die relativ
große Breite der Schaufeln, die außerordentliche tellerartige Ver-
plattung der Augsprosse und schließlich die geringere Größe der
Knochen und Gebisse.
Schließlich sind auch bei den Pferden (Equus im engeren Sinne)
verschiedene Arten auseinander zu halten, die zwar alle als Be-
wohner von Gras- und Weideland zu gelten haben, im einzelnen
aber nach der begleitenden Tierwelt verschiedene Ansprüche an
die Art und die Ausdehnung des freien Weidelandes und an die
Temperaturverhältnisse ihres Wohngebietes stellten. Ebensowenig
wie die Rehe oder die Edelhirsche oder die Riesenhirsche oder
die Wisente verschiedener Faunen ohne weiteres klimatisch ganz
gleich gewertet werden dürfen, darf die jeweilige artliche Stellung
des Pferdes dort, wo eine genaue Bestimmung vorliegt, unter der
Bezeichnung Wildpferd oder Equus sp. verborgen und damit eine
volle Gleichartigkeit der klimatischen Ansprüche verschiedener
Pferdearten vorausgesetzt werden.
Dieser Gliederung in Unterarten und Rassen wird Rechnung
zu tragen sein, wenn aus diluvialen Faunen der einstmalige
Klimacharakter oder zwischen verschiedenen Faunen das Ausmaß
der Übereinstimmung festgestellt werden soll.
Es handelt sich in den besprochenen Gesichtspunkten um
solche grundsätzlicher Art. Sie werden der Mehrzahl von denen,
die sich selbst eingehender mit diluvialfaunistischen Fragen be-
schäftigt haben, geläufig sein, ihre Anwendung aber ist allzu oft
unterblieben. Jahreszeitliche Wanderungen, das naturgemäße Vor-
handensein von Grenzzonen zwischen den Verbreitungsgebieten
verschiedener Lebensgemeinschaften und die im Ablauf der großen
Klimaschwankungen erfolgten Verschiebungen dieser Grenzzonen
haben bisher überhaupt kaum Berücksichtigung erfahren. Das
gilt, und zwar hinsichtlich aller genannten Gesichtspunkte, leider
auch für Penck’s neuere faunistische Betrachtungen (Penck 1938).
Ihre Ergebnisse und die Art der Ableitung dieser Ergebnisse, ja
stellenweise die Ordnung des zu Grunde gelegten Materials
können nicht unwidersprochen bleiben, zumal es um die Klärung
Landschaft charakterisiert — unter Berücksichtigung der Variabilität
und des individuellen Alters der Geweihe — die in den Antiquus-
Faunen (Steinheimer Antiquusschotter, Travertin von Taubach,
unterer Travertin von Ehringsdorf) vorkommende Riesenhirschform
waldreicher Gebiete die steilere Stellung, die steilere Aufbiegung
und damit die geringere Spannweite des Geweihs, die relativ
große Breite der Schaufeln, die außerordentliche tellerartige Ver-
plattung der Augsprosse und schließlich die geringere Größe der
Knochen und Gebisse.
Schließlich sind auch bei den Pferden (Equus im engeren Sinne)
verschiedene Arten auseinander zu halten, die zwar alle als Be-
wohner von Gras- und Weideland zu gelten haben, im einzelnen
aber nach der begleitenden Tierwelt verschiedene Ansprüche an
die Art und die Ausdehnung des freien Weidelandes und an die
Temperaturverhältnisse ihres Wohngebietes stellten. Ebensowenig
wie die Rehe oder die Edelhirsche oder die Riesenhirsche oder
die Wisente verschiedener Faunen ohne weiteres klimatisch ganz
gleich gewertet werden dürfen, darf die jeweilige artliche Stellung
des Pferdes dort, wo eine genaue Bestimmung vorliegt, unter der
Bezeichnung Wildpferd oder Equus sp. verborgen und damit eine
volle Gleichartigkeit der klimatischen Ansprüche verschiedener
Pferdearten vorausgesetzt werden.
Dieser Gliederung in Unterarten und Rassen wird Rechnung
zu tragen sein, wenn aus diluvialen Faunen der einstmalige
Klimacharakter oder zwischen verschiedenen Faunen das Ausmaß
der Übereinstimmung festgestellt werden soll.
Es handelt sich in den besprochenen Gesichtspunkten um
solche grundsätzlicher Art. Sie werden der Mehrzahl von denen,
die sich selbst eingehender mit diluvialfaunistischen Fragen be-
schäftigt haben, geläufig sein, ihre Anwendung aber ist allzu oft
unterblieben. Jahreszeitliche Wanderungen, das naturgemäße Vor-
handensein von Grenzzonen zwischen den Verbreitungsgebieten
verschiedener Lebensgemeinschaften und die im Ablauf der großen
Klimaschwankungen erfolgten Verschiebungen dieser Grenzzonen
haben bisher überhaupt kaum Berücksichtigung erfahren. Das
gilt, und zwar hinsichtlich aller genannten Gesichtspunkte, leider
auch für Penck’s neuere faunistische Betrachtungen (Penck 1938).
Ihre Ergebnisse und die Art der Ableitung dieser Ergebnisse, ja
stellenweise die Ordnung des zu Grunde gelegten Materials
können nicht unwidersprochen bleiben, zumal es um die Klärung