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Soergel, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 4. Abhandlung): Zur biologischen Beurteilung diluvialer Säugetierfaunen — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43797#0024
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W. Soergel : Zur biologischen

massen eingelagert — ihre stratigraphische Stellung ist noch nicht
geklärt —, die, durch kalkreiche Quellwässer hier mehr dort
weniger verkalkt, in größerer Ausdehnung zu festem Fels ver-
backen sind. Sollten die Reste des „kalten Trio“ aus diesen Ge-
steinslagen stammen, so gehören sie in eine nach geologischem
Geschehen und Klima ganz andere Zeit als Elephas antiquus
aus den unteren Travertinbänken des Katzensteigle-Profils und
scheiden von vornherein aus dem Interglazial aus. Aber auch
wenn sie zur Zeit einer kontinuierlich fortgesetzten Kalktuffab-
scheidung eingelagert wurden, können sie nicht als interglaziale
Klimagenossen des tiefer liegenden Elephas antiquus angesprochen
werden.
Wenn der normale Travertin Zumischungen von sehr fein-
körnigem Hangmaterial nur in Mengen bis zu maximal 1 °/0 ent-
hält, so müssen Kalkgesteine mit über 50 %, in der Hauptmasse
groben, klastischen Materials unter anderen Bedingungen als der
normale Travertin entstanden sein. Die außerordentliche Steige-
rung der Hangzufuhr setzt voraus, daß die Bedingungen für eine
Hangabtragung wesentlich günstiger waren. Das Ausmaß einer
Hangabtragung wird in jedem Falle entscheidend bestimmt durch
die Dichte der Pflanzendecke. Diese hat zur Bildungszeit des
normalen Travertin nach Ausweis seiner Zusammensetzung eine
starke Zufuhr von Hangmaterial und damit eine starke Hangab-
tragung verhindert. Während der Bildung der oberen, an Hang-
material reichen Lagen des Katzensteigle-Profils können die Hänge
nur spärlich bewachsen gewesen sein. Es folgte dem vollinter-
glazialen ein Klima, das für die Entwicklung der Pflanzenwelt
ungünstig war. Wir erkennen das Aufkommen eiszeitlicher Klima-
verhältnisse. Und wenn sie in dieser Zeit im Cannstatter Gebiet
auch noch keineswegs ihrem Höhepunkt nahe waren, im nörd-
lichen Norddeutschland müssen in der gleichen Zeit aus den
früher genannten Gründen klimatische Verhältnisse geherrscht
haben, die eiszeitlichen Klimaverhältnissen ähnlicher waren, viel-
leicht schon nahezu entprachen. Daß in einer solchen Zeit das
„kalte Trio“ zunächst nur auf den normalen winterlichen Wander-
zügen nach Süden und Südwesten in unserem Gebiet erscheinen
konnte bzw. mußte, ist selbstverständlich. Es handelt sich nicht
um ein wirklich interglaziales Vorkommen, eine größere Eury-
thermie läßt sich hier für Mammut, Rentier und Wollnashorn
nicht wahrscheinlich machen, geschweige denn beweisen. Die drei
 
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