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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0023
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Über Lichtemission und deren Erregung.

daß gegen die obere und untere Grenze dieses Bereiches be-
deutende Intensitätsabnahme der d-Maxima stattßndet, so daß
das Verschwinden der Maxima im OMZ und UMZ ein ganz all-
mähliches ist; dies entspricht den stets hervorgehobenen, ganz
allmählichen Übergängen der drei Temperaturzustände ineinander.
Zweitens bemerkt man in der Hitze eine Verbreiterung der
d-Maxima; dies entspricht ganz der gleichen, schon früher (1904,
S. 455) bei den Banden gemachten Beobachtung und bestätigt
unsere Auffassung, daß die Breite der Erregungsmaxima, sowie
die der Banden das Resultat der räumlich nebeneinander von
Zentrum zu Zentrum und zeitlich nacheinander beim selben
Zentrum verschiedenen Störungen ist, welche die Schwingungs-
dauern durch die wechselnde Konfiguration zur Nachbarschaft
erleiden. In der Kälte werden die zeitlichen Wechsel der Kon-
figuration mit abnehmender Wärmebewegung geringer, daher die
Maxima und Banden schmäler. Im festen Wasserstoff, bei
— 260° C, haben wir sehr schmale Banden beobachtet; Linien
wurden sic aber nicht, da noch die räumlichen Verschieden-
heiten von Zentrum zu Zentrum übrig bleibend^
Drittens beobachtet man eine geringe Verschiebung der
d-Maxima, welche den früheren, unter weniger günstigen Ver-
hältnissen ausgeführten Messungen entgangen war. Die Ver-
schiebung geht bei Temperaturerhöhung in der Richtung nach
den längeren Wellen. Bei drei Banden wurden hierüber
Messungen ausgeführt, es ergab sich
bei SrPbctd] eine Yerschiebg. v. 5 p,u bei Tcmp.-Anderg. v. + 17° bis 100°,
„ L'aBictd, „ „ „5,,, „ „ „ — 100° „ + 17°,
„ BaBiotd, „ „ „ 8 , , „ „ „ — 100" „ + 17°.
Der Sinn der Verschiebungen entspräche einer Vergrößerung
der Dielektrizitätskonstanten bei Temperaturerhöhung. In der
Tat ändert sich die Dielektrizitätskonstante bei Eis, dem einzigen,
festen Körper, der meines Wissens daraufhin genügend unter-
sucht ist, in diesem Sinne mit der Temperatur.
Theoretisches.
Ich entwickele im folgenden ein Bild der Vorgänge bei der
Phosphoreszenz, wie es im Laufe der Untersuchungen sich cr-
'U Nur wenn sämtliche Zenlren des Phosphors gleich zur Umgebung
gelagert sind wie in kristallisierten Körpern, können die Banden in tiefster
halle zu Linien werden, was bei Uranyl-Salzkristallen von 11. und .1. BEC-
OUERK!. uad 11. KAMERLiNGH-ÜNNES wirklich beobachtet wurde (1. c.).
 
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