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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0004
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4(A. 19)

P. Lenard und W. Hausser :

klcssungen gut ausführbar, und es zeigte sich (nach der ange-
nommenen Trennungsweise) im besonderen für den Dauerprozeß,
daß sein Abklingen darstellbar sei durch eine Gleichung, nach
welcher die reziproke Wurzel der Intensität, lineare Funktion
der Zeit ist.
Diese Gleichung lieferte, soweit das Abklingen verfolgt
werden konnte, so vortrefflichen Anschluß an die Beobachtungen
bei zwei so verschiedenen Phosphoren wie ZnCu und SrZn,
daß die Annahme berechtigt erschien, man habe in der Gleichung
ein allgemein gültiges, auch für die Theorie brauchbares Ab-
klingungsgesetz des Dauerprozesses gefunden, um so mehr, als
die Herren NiCHOLS und MERRiTT dies Gesetz auch noch an
mehreren anderen Phosphoren bestätigten (1. c.)F)
Wir werden dieses Gesetz, das auch für die reziproken Licht-
summen linearen zeitlichen Verlauf impliziert, im folgenden kurz
als das lineare Gesetz bezeichnen.
Immerhin war es indessen den bisherigen Beobachtern nur
möglich gewesen, das Nachleuchten getrennter Banden bis etwa
30 Minuten lang nach Schluß der Erregung messend zu verfolgen.
Da nun der Eine von uns in der lichtelektrischen Methode bereits
ein sehr empfindliches Meßmittel zur Anwendung gebracht hatte?),
versäumten wir nicht, dasselbe auch zur Verifikation des theo-
retisch so wichtig erscheinenden Abklingungsgesetzes zu be-
nutzen.
Das Abklingen ließ sich lichtelektrisch auf viele Stunden,
Tage, Wochen, ja Monate hinaus verfolgen. Dabei zeigte sich,
daß zwar hei einigen Banden der lineare Verlauf der reziproken
Intensitätswurzel längs einer gewissen Zeitstrecke sehr nahe be-
steht, daß aber im allgemeinen um so größere Abweichungen
von diesem Verlaufe merklich werden, je mehr man die betrach-
teten Zeiträume verlängerte)
6) Allerdings Phosphore von unsicherer Zusammensetzung und ohne
Bandentrennung, darunter auch „Baimains Leuchtfarbe". Die Hauptbande
dieses Phosphors ist jedenfalls CaBia; wir werden im Folgenden gerade an
dieser Bande ein Beispiel der vollkommenen Ungültigkeit des obigen Ge-
setzes zeigen.
D P. LENARD, ükadt iSÜt?, A, 5. Abh., im Folgenden kurz als
„Lichtsummen" zitiert.
s) Auch die kürzlich (nach Vollendung des größten Teils der hier vor-
liegenden Abklingungsmessungen) von den Herren H. E. IvES u. M. LucKiESCH
(HsH'op/ü/s. <%, S. 173, 1911) veröffentlichten, okularen Messungen an
 
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